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Kunst trifft auf Blockchain: Ein Selbstversuch zur NFT-Künstlerin

Von Sarah Maimon-Bourgeois, Dezember 4, 2023

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Die Welt der Non-Fungible Tokens (NFTs) hat die Kunstwelt im Sturm erobert. Für Künstler eröffnet sich eine neue Möglichkeit, ihre Kunstwerke zu authentifizieren und monetarisieren. Doch was genau sind NFTs und welche Auswirkungen haben sie auf die Kunstwelt? Dieser Fachbericht geht auf diese Punkte ein und dokumentiert eigene Erfahrungen zur Erstellung einer 1’000 NFT-Kollektion.

Non-Fungible Tokens, abgekürzt NFTs, sind digitale Besitznachweise, die einen einzigartigen Wert haben und nicht austauschbar sind. Es handelt sich dabei um immaterielle Güter, welche in Form von Kunstwerken, Videos, Tweets, Computerspiel-Objekten, Audioaufnahmen, digitalen Sammelkarten etc. gestaltet sein können. Die Einzigartigkeit der NFTs liegt im Identifikationscode sowie den Metadaten, die primär aus dem Namen, der Beschreibung, der Eigenschaften und dem Link zum Objekt bestehen.

NFTs in der Kunstwelt

Der Hype um die NFTs ist noch sehr frisch, denn der grosse Boom fand erst 2021 statt. Kevin McCoy hatte allerdings bereits 2014 das erste NFT überhaupt kreiert, welches dann 2021 für 1.5 Millionen Dollar verkauft wurde. Das bisher teuerste NFT ist «The Merge» und wurde für 91.8 Millionen Dollar von einer Gruppe von Sammlerinnen und Sammlern gekauft.

Diese zwei Beispiele zeigen das unglaubliche Potential der NFT-Welt für Kunstschaffende. Mit Verkaufsplattformen wie OpenSea, SuperRare und Nifty Gateway erhalten Künstlerinnen und Künstler die Gelegenheit, ihre Kunstwerke ohne Intermediäre, wie beispielsweise einer Galerie, einem grossen Publikum zu zeigen. Da die ganze Technologie auf Blockchain basiert, handelt es sich nicht lediglich um kopierbare JPEG-Formate, sondern um authentifizierte Kunst, die jederzeit nachverfolgt werden kann. Ist das Kunstwerk einmal verkauft, verdient der Verkäufer dank den Lizenzgebühren weiterhin daran. Obschon die Technologie für digitale Kunstschaffende ein Hindernis darstellen könnte und eine gewisse Einarbeit verlangt, bietet das neue Tätigkeitsfeld grosses Potential. Für Kunstschaffende, die keine digitale Kunst erstellen, ist es jedoch nicht undenkbar, dass sie sich ausgeschlossen fühlen und der Einstieg in diesen neuen Markt noch eine viel grössere Hürde darstellt.

Schritt für Schritt zur Baby Phoenix Kollektion

Da meine Mutter Künstlerin ist, bin ich mit Kunst aufgewachsen und habe schon unzählige Gemälde gemalt. Kunst an sich ist mir also nicht fremd. Digitale Kunst hingegen ist für mich eine neue Herausforderung, da ich weder Adobe Illustrator noch Adobe Photoshop bedienen kann. Trotzdem habe ich den Entscheid gefasst, für diesen Fachbericht eine NFT-Kollektion zu erstellen, um das umfassende System besser verstehen zu können. Denn nicht umsonst heisst es «learning by doing».

Nach mehreren YouTube Tutorials begann das Projekt der Baby Phoenix Kollektion, wobei ich mich für folgendes Vorgehen entschieden habe:

  1. Handzeichnung von Phoenix
  2. Digitalisierung mit dem Auswahl-Werkzeug auf Adobe Illustrator
  3. Erstellung unterschiedlicher Variationen
  4. Für den Export Zeichenflächen jeder Ebene vorbereiten
  5. Import der Zeichenflächen in korrekter Reihenfolge angeordnet in Adobe Photoshop
  6. Automatische Generierung der Bilder via Hahslips Skript aus Github
  7. 1K NFT-Kollektion bereit für OpenSea
NFT

Quelle: eigene Darstellung

Obwohl die Tutorials das Grundwissen der Erstellung gut und detailliert erklären, hätte ich mich weiter informieren sollen, wie die Kollektion schlussendlich auf OpenSea integriert wird. Meiner Meinung nach hätte das Erstellen der Kollektion die eigentliche Hürde sein sollen und nicht der Upload auf die OpenSea Plattform.

Auf OpenSea wird jedes NFT einzeln hochgeladen und mit Titel, Beschreibung und weiteren Attributen hinterlegt. All dies geschieht manuell. Eine Kollektion von 1000 NFT hochzuladen, nimmt entsprechend viel Zeit in Anspruch. Aus zeitlichen Gründen habe ich mich schlussendlich entschieden, einen Fiverr Freelancer zu engagieren, damit er mir einen Bulk-Upload Link inklusive der jeweiligen Metadaten vorbereitet. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich dies mit einem vorprogrammierten Skript, welches man auf Github finden kann, auch selbst machen können.

Bei OpenSea handelt es sich um ein Lazy Minting. Hierbei ist im Smart Contract des NFTs definiert, dass das Objekt erst geminted wird, wenn es verkauft wird. So können Kunstschaffende ihre Kunstwerke ohne grosse Gas Fees (Vorabgebühren) auf der Verkaufsplattform anlegen. Die Kosten fallen erst beim Verkauf an.

Nachdem ich die Royalties (Lizenzgebühren) auf 10% gesetzt und die ersten 50 NFTs zum Verkauf gelistet habe, ist das Experiment beendet. Jetzt heisst es, über die nächsten Monate auszuprobieren was funktioniert und was nicht. Grundsätzlich ist es aber wichtig zu verstehen, dass es unbekannte Künstlerinnen und Künstler ohne ein gutes Marketing und eine vor dem Launch aufbauende Geschichte mit unterschiedlichen Verwendungszwecken für die NFTs schwer haben werden, grossen Erfolg zu haben.

Mein Selbstversuch zeigt, dass die Erstellung einer NFT-Kollektion ein herausfordernder Prozess sein kann. Dies verdeutlicht, dass der Einstieg in die NFT-Welt für einige Künstlerinnen und Künstler nicht einfach ist. Insgesamt haben NFTs aber das Potential, die Kunstwelt zu revolutionieren und den Kunstschaffenden mehr Kontrolle über ihre Werke zu geben.


 

Quellenverzeichnis

Creighton, J. (2023). NFTs Explained: A Must-Read Guide to Everything Non-Fungible

Eisert, A. (2023, März 31). Was sind NFTs: Erklärung & Zukunft von NFTs.

Escalante-de Mattei, S. (2023, März 23). Code is Not Law: Case on Who Owns the First NFT Dismissed by Judge – ARTnews.com.

METAV.RS. (o. J.). The 29 most expensive sold NFTs in the world – METAV.RS.

 

Dieser Fachbeitrag wurde für das CAS Digital Product Lead HWZ verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.

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