Intent – Der Spagat zwischen «Alpha-Tier» und «Murmeli»
Oktober 10, 2022
Folgender Blogbeitrag wurde von Pascal Theiler im Rahmen des EMBA Digital Leadership verfasst und enthält subjektive Färbungen. Kuratiert wurde der Beitrag von Studienleiter Manuel P. Nappo sowie der Redaktion des Institute for Digital Business.
In diesem Sinne liess sich die Klasse auf ein Rollenspiel ein und tauchte in eine Welt von «Alpha-Tieren», «Bartgeiern», «Steinböcken» und «Murmelis» ein. Unsere Outdoor Challenge konnten wir bei herrlichem Sonnenschein in der traumhaften Umgebung des Caumasees bei Laax auf uns wirken lassen. Abschliessend wurde uns während dem gemeinsamen Debriefing nochmals die Wichtigkeit des Intent und Kommunikation für das Verhindern von Missverständnissen bewusst. Was habe ich aus dieser Challenge gelernt?
Ungeachtet ob bei den «Alpha-Tieren», «Bartgeiern», «Steinböcken» oder «Murmelis» zugeteilt, jeder von uns musste sich in seiner Rolle finden. Aufgrund der Tatsache, dass die Klasse aus beruflicher Perspektive aus «Alpha-Tieren» besteht. Musste dieser Drang nach Führung für das Funktionieren als Gruppe von den meisten abgelegt werden. Demgegenüber bot uns die Übungsanlage in der Natur, die Möglichkeit gängiges Verhalten und Gewohnheiten einfacher abzulegen als in einem Büro. Wenngleich die Herausforderungen in der Führung, der Kommunikation und dem Intent dieselben geblieben sind. Anders ausgedrückt, die Übung fand in einem völlig anderen als dem gewohnten Kontext und dennoch mit den altbekannten Problemen und Herausforderungen statt.
Trotz des Wissens, ertappen wir uns immer wieder in der Falle, vergessen zu Atmen. Statt als erstes einen Moment Ruhe zu bewahren, zu Denken und dann zu Handeln. Es Passiert uns allzu oft, direkt mit dem Handeln zu starten. Anfänglich mag dies funktionieren. Jedoch verlieren wir selbst schnell den Überblick, wenn wir uns nicht immer wieder Zeit für eine Lagebeurteilung nehmen. Solange wir selbst weder unseren Intent kennen noch an diesen glauben, wird dies auch für unsere Unterstellten nicht möglich sein. Das heisst, mit fünf Minuten Investment zu Beginn: Kreieren wir neben einem produktiverem Arbeitsumfeld, auch mehr Motivation und den Glauben an die Sache.
Während wir uns Gedanken über den Intent machen, fliessen die Informationen in der Welt und um uns herum ständig weiter. Ebenso wie wir selbst, kämpfen auch unsere Unterstellten mit dieser Informationsflut. Ungeachtet dessen müssen wir sie nicht davor schützen. Den jeder von uns findet seinen eigenen Weg diese Flut an Informationen zu bewältigen. Im Gegensatz dazu hat das Weglassen von Informationen die viel grösseren Auswirkungen mit dem Verlust von Qualität, Quantität und Feedback. Aus diesem Grund ist es unsere Aufgabe als Leader, die aus unserer Sicht wichtigsten Informationen herauszustreichen. Anschliessend in einem Intent zu verpacken und dennoch alle Informationen weiterzureichen.
Demzufolge macht es der Intent am Ende allen einfacher, aus den ganzen Informationen die relevanten herausfiltern zu können. Daher ist es umso wichtiger, dass dieser durch alle Stufen ankommt. Entsprechend muss der Intent einfach und verständlich formuliert sein. Besser gesagt, kann die folgende Faustregel verwendet werden: Wenn ich in der Lage bin, meinen Intent mit wenigen Strichen verständlich auf ein Blatt Papier zu bringen, ist es ein guter Intent. Infolgedessen kann dieser visualisierte Intent von jeder weiteren Stufe als Vorlage verwendet werden und als ständige Referenz dienen.
Ausserdem ist es entscheidend verschiedene Perspektiven einnehmen zu können. Während auf der Flughöhe des «Bartgeier» der Gesamtüberblick bewahrt wird, findet bei den «Steinböcken» im steilen Felsen die Führung am Boden statt und die «Murmeli», welche die Groundwork machen, nehmen wir gar nie wahr, solange wir nicht zu ihnen hinunterfliegen. Anders formuliert muss für die Enstehung eines durchdachten Intent folgendes beachtet werden. Auf Stufe der «Murmeli» denken, auf Stufe der «Steinböcke» handeln und auf Stufe der «Bartgeier» die Übersicht bewahren.
Schlussendlich dürfen wir nie vergessen, dass jeder von uns egal ob Leader oder nicht, immer auch ein «Murmeli» ist. Ob dies in seinem Job zu seinem nächsten Vorgesetzten oder aber auch in einem anderen als dem beruflichen Rahmen. In diesem Sinne haben wir als Leader auch immer wieder automatisch die Möglichkeit die «andere» Seite zu erleben und damit unsere eigenen Schlüsse auf unser eigenes Handeln zu ziehen. Unter dem Strich bin ich davon überzeugt, dass ein Intent sowohl uns selbst wie auch allen in unserem Umfeld einen grossen Nutzen für die gemeinsame Zusammenarbeit bringt.
Unser Ziel ist es, als Führungspersönlichkeiten zu wachsen, um etwas Sinnvolles zu bewirken
– dieses Ziel haben sich die 15 Teilnehmer der EMBA Digital Leadership 22-1 Klasse gesetzt.
Im Januar 2022 gestartet, wird die Klasse diese Reise gemeinsam in 18 Monaten gehen. Während dieser Zeit werden wir in regelmässigen Abständen über das Erlebte berichten.
Mehr Informationen zum Executive MBA – Digital Leadership unter: https://fh-hwz.ch/produkt/emba-digital-leadership/
Für die Klasse schreiben: Lukas Arnet, Martin Koch, Ruedi Meier und Pascal Theiler
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