Zu Besuch im UBS WM Innovation Lab
Januar 28, 2019
Aus dem Unterricht des CAS Digital Finance berichten Susanne Lehner und Oliver Buschmann aus dem UBS WM Innovation Lab.
Ein spannender Nachmittag beginnt mit einem strategischen Ausblick zu Innovationmanagement von Martin Meyer, Head Innovation and Client Centric Design – Global Wealth Management UBS AG.
Der Besuch bei UBS GWM Innovation stand unter dem Motto einer offenen Diskussion und eines Meinungsaustausches. Der Nachmittag war in zwei Hauptkategorien aufgeteilt: In einem ersten Punkt erhielten wir einen Einblick in Bezug auf Innovation einer globalen Organisation. Für den zweiten Teil wechselten wir vom Sitzungszimmer in das GWM Innovation Lab Altstetten.
UBS GWM Innovation operiert aus Zürich und kooperiert mit den Kollegen in Singapur, London und Amerika. Sollten neue Geschäftsmodelle und Innovationen unter Jürg Zeltner innert 5 – 10 Jahren umgesetzt werden, reduzierte sich der Zeithorizont mit Tom Narratil auf 1 – 3 Jahren.
Innovation ist ein herausforderndes Thema – man muss damit umgehen können, dass viele Ideen letztendlich nicht umgesetzt werden und man kontinuierlich auf viele pain points stösst. Als wichtige Erfolgsfaktoren werden die experimentelle Zusammenarbeit mit externen Partnern und der kontinuierliche Fokus auf den Kunden aufgeführt.
Gerade heute ist es wichtig, den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren. Die aktuellen Entwicklungen setzen die etablierten Banken unter Druck. Teure “Legacy Application” und schlanke FinTech Konkurrenz fordern die Unternehmen heraus. Bildlich gesprochen befinden sich die Firmen in einem Boot mit vielen kleinen Löchern. Ihr Instrument, das Problem zu lösen ist ein kleiner Becher (Budget). Es wird ein sehr grosser Aufwand betrieben, um mit dem kleinen Becher über Wasser zu bleiben. In dieser Hektik läuft man Gefahr, das Wesentliche nicht mehr zu sehen und in einem Art Tunnelblick zu erstarren.
Es ist wichtig, dass man nicht beginnt, sich mit irgendwelchen, faktisch nicht vergleichbaren Unternehmen, auf Grund ihrer Erfolge zu messen. Es macht zum Beispiel keinen Sinn, ein Erfolgsmodell wie Google zu kopieren. Wie wichtig das Thema Kultur ist, wird mit dem Cargo-Kult aufgezeigt. Ein Cargo-Kult ist eine millenaristische, politische, religiöse Bewegung aus Melanesien. Die Gläubigen leben von der Erwartung, der durch symbolische Ersatzhandlungen herbeigeführten Wiederkehr der Ahnen, die westliche Waren mit sich bringen sollen. Beobachtet und dokumentiert wurde das Auftreten erstmals Ende des 19. Jahrhunderts. Besonders während des Zweiten Weltkriegs mit dem Aufbau von Militärflugplätzen.
Analog zu grossen Errungenschaften wie z.B. dem Bau des ersten Gotthardtunnels ist allerdings ein revolutionärer Geist gefordert sowie die Bereitschaft, Verluste und Niederschläge hinzunehmen.
An Hand von eigenen Experimenten wie dem UBS Champion Client Advisor Avataren sowie dem chinesischem Unternehmen Ping An werden folgende Key Erfolgsfaktoren im Design von Innovationen verständlich gemacht:
Hier wird schnell deutlich, dass eine andere Form der Zusammenarbeit angewandt und möglich ist. Im Co-Working Space wird mit modernen Arbeitsmitteln die abteilungsübergreifende, barrierefreie Zusammenarbeit gefördert und als Wegbereiter für die schnelle Umsetzung von Innovationen gefordert.
Einen guten Überblick über aktuelle Trends bietet die UBS GWM Innovation Map, welche neben der Megatrend 2.0 Map des Zukunftsinstituts zur Verfügung gestellt wurde.
Als ein Kryptowährungs-Beispiel kann UBS Optimus Foundation aufgezeigt werden. Das Projekt Amply, die erste UNICEF Blockchain Investition, möchte sicherstellen, dass Kindergarten in Südafrika die finanzielle Unterstützung bekommen, welche sie benötigen. UBS Optimus ist Partner in diesem Prozess.
Unter der Frage “Was wäre, wenn der CIO rund um die Uhr zur Verfügung stünde, um die Fragen der Kunden zu beantworten” forschte UBS an einem digitalen Assistenten. Dem CIO Daniel Kalt nachgebildet und mit Hilfe des Avatars Fin wurde versucht die Kundenbedürfnisse abzudecken.
Obschon “Daniel Kalt” sehr realistisch wirkt, hatten viele Tester ein Problem mit der immer noch leichten Verzögerung der Lippen beim Sprechen. Die Interaktion mit dem Avatar Fin wurde meistens als angenehmer empfunden. Man erwartet in den kommenden Jahren einen grossen technologischen Sprung und die Verzögerungen bei digitalen Assistenten werden verschwunden sein.
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