Wie werde ich zu einer nachhaltigen Führungskraft?
Von René Zampese, November 24, 2022
Einleitung
Bevor der Studientag überhaupt begonnen hatte, herrschte eine Stimmung der Vorfreude auf interessante Insights von einem der bekanntesten Dozenten des CAS Digital Leadership, David Fiorucci.
Diesen hohen Erwartungen wurde David gleich zu Beginn gerecht: Er informierte uns nämlich, dass der gesamte Tag ohne PowerPoint Slides durchgeführt werden würde. Es folgte eine vermeintlich stereotype Vorstellungsrunde, deren unterschwellige Bedeutung erst im Anschluss daran aufgeklärt wurde. Mit unseren Fragen konnte er folgende Stimmung erreichen beziehungsweise Folgendes erkennen:
- Kundenorientierung > David zeigt uns auf diese Weise, was Kundenorientierung ist
- Beziehungsmanagement > Dank der Fragen lernen wir uns besser kennen
- Agilität > Er übergibt uns die Führung
- Psychologische Sicherheit > David gibt uns die Steuerung und vermittelt dadurch Sicherheit
Quelle: David Fiorucci
Dieser von David bewusst gewählte Beginn des Studientages ermöglichte es uns, eine Einsicht in mögliche «Icebreaker» zu gewinnen.
Im weiteren Verlauf dieses Fachbeitrages fokussiere ich mich auf folgende, für mich in meinem Führungsalltag als wertvoll identifizierte Inhalte:
- Die Wirkung eines Leaders
- Die 9 Punkte des Leadership Modells/Was macht einen guten Leader aus?
Die Wirkung eines Leaders
Quelle: David Fiorucci
Die Wirkung einer Führungsperson ist gemäss David Fiorucci einer der wichtigsten Attribute. Der Erfolg von Handlungen basiert auf eine positive Stimmung, die unter anderem von folgenden Wirkungen abgeleitet wird:
Verständnis/Zustimmung: Jeder Mitarbeiter einer Firma, vom CEO bis zum Lehrling, muss das gleiche Verständnis haben und vom Gleichen sprechen. Eine hohe Zustimmung erreicht man, wenn man die Mitarbeiter einbindet.
Kohärenz/Kongruenz: Die Kommunikation einer klaren Vision, daraus abgeleitet einer Strategie und letztlich der Ziele ist in sich kohärent. Ist dies deckungsgleich mit der Kommunikation und den Prozessen, dann spricht man von einer Kongruenz, einer Deckungsgleichheit.
Einfachheit/Emotion: Wir müssen als Führungskraft einfach und verständlich kommunizieren, damit der Mitarbeiter die Inhalte umsetzen kann. Zeitgleich gilt es auch positive Emotionen im Arbeitsalltag zu wecken, um so die Stimmung zu steigern.
Konsequent: Der Schlüssel zum Erfolg einer Massnahme ist die Konsequenz bei der Umsetzung. Idealerweise definiert man zu Beginn einer Massnahme einfachere sowie rasch erreichbare Etappenziele, um so die Mitarbeiter zu motivieren. Weniger ist dabei mehr.
Die 9 Punkte des Leadership Modells / Was macht einen guten Leader aus?
David Fiorucci hat tausende Personen in diversen Firmen aus diversen Branchen befragt und dabei die gleichen zwei Fragen gestellt:
- Was macht einen guten Chef aus?
- Was ist Eure Erwartung in einen guten Chef?
Aus den Antworten wurde folgendes Modell erarbeitet:
Vision: Von einem guten Vorgesetzten wird eine klare Vision und eine verständliche Kommunikation erwartet. Er vertritt die Vision, setzt klare Etappenziele und ist dabei offen für Anpassungen.
Werte: Die Werte des Chefs müssen ihm klar und den Mitarbeitern kommuniziert sein.
Vorbild: Die Mitarbeiter erwarten von einem guten Vorgesetzten, dass er integer sowie authentisch ist und dass er mit seinen Reaktionen/Handlungen vorhersehbar ist.
Präsenz: Ein Vorgesetzter soll gut zuhören können, seinen Mitarbeitern bei Bedarf Rückendeckung geben und für sie erreichbar sein. Bei der Entwicklung der Mitarbeiter soll der Leiter unterstützend wirken, ihnen Spielraum zur Entwicklung gewähren.
Kommunikation: Feedback soll ein Mitarbeiter immer geben können. Es soll eine regelmässige Kommunikation stattfinden. Das Feedback soll dabei offen und konstruktiv sein.
Gerechtigkeit: Mehrheitlich wurde genannt, dass die Konsequenzen für allfälliges Fehlverhalten bekannt sein sollen. Die Mitarbeiter müssen Vertrauen in die Entscheide des Chefs haben können. Die Schlüsselfrage ist hierbei: «Werde ich als gerecht wahrgenommen?»
Fachkompetenz: Die Führungskraft verfügt über die notwendigen Kenntnisse der Strukturen, Abläufe und Prozesse im Betrieb und hat entsprechende Management Skills.
Organisation: Ein guter Vorgesetzter soll organisiert sein, dabei aber auch delegieren und somit Vertrauen schenken können. Die Verantwortung soll geteilt werden.
Selbstreflexion: Ein Chef kennt seine Grenzen, hört auf seinen Körper und soll auch ein Vorbild bezüglich Work-Life-Balance sein.
Gelingt einer Führungskraft die Umsetzung der vorgenannten Punkte, dann schafft sie ein Umfeld von Vertrauen und Wohlsein. Darin können sich Mitarbeiter entwickeln und so auch ihre Leistung steigern.
Quelle: David Fiorucci
Fazit
Anhand eines intensiven, aber sehr lehrreichen Studientages konnte David Fiorucci uns sehr viele Insights zum Thema «Wie werde ich zu einer nachhaltigen Führungskraft?» geben und uns mit einigen guten und zielführenden Ratschlägen aufzeigen, wie wir unsere Wirkung im Team steigern können. Für mich ein grosser Mehrwert, da Vieles im Arbeitsalltag umgesetzt werden kann und wird.
Dieser Fachbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für das CAS Digital Leadership verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.