Swiss Valley, Disruption in Fintech and some other Sharks, Day 3
Juni 8, 2018
Vom dritten Tag der Silicon Valley Immersion Tour – im Rahmen des CAS Digital Leadership – berichten Anja Pavlovic, Silvan Schumacher und Yves Ehrsam.
Der Begriff “Innovation” ist quer durch das politische und wirtschaftliche Spektrum positiv belegt. Innovation kann zwar weh tun, aber die Geschichte macht ihre Rolle als Wohlstandstreiber deutlich. Seit dem Franken-Schock Anfang 2015 betonen Politiker und vor allem Ökonomen in der Schweiz die Bedeutung von Innovationen noch stärker. Diese lässt sich aber nicht einfach so verordnen, sondern höchstens “fördern”. Dies ist der Hauptgrund warum diverse Schweizer Firmen die Nähe zum Silicon Valley suchen und sich da auch niederlassen.
Swissnex, vor zwei Jahren neu zusammen mit dem Konsulat an den Pier 17 gezogen, ist die Verbindung zwischen der Schweizer Wirtschaft und dem Tech-Hub Silicon Valley. Die Räumlichkeiten, mit grossartiger Aussicht auf die Bay vor San Francisco, bieten viel Platz für Innovation, Kreativität und Austausch. Die ehemaligen Fabrikhallen der Bootsanlegestelle bieten heute im offen gestalteten Coworking-Space Arbeitsplätze für Journalisten, Grossunternehmen wie beispielsweise Logitec, Nestlé sowie aber auch für Startups wie unter anderen auch das erste Schweizer “Unicorn” Mindmaze. Die Aufgabe, Trends in die Schweiz zu bringen, hat nicht nur für die Wirtschaft hohe Relevanz. Auch Hochschulen profitieren davon – sie sind damit immer am Puls der neusten Entwicklungen. Nicht zuletzt geht es darum, dass die Schweiz nicht nur mit Bergen und Schokolade in Verbindung gebracht wird.
Im Swiss Business Hub erhalten Unternehmen Unterstützung und Zugang zu lokalen Netzwerken. François Rossat, Trade Commissioner bei Switzerland Global Enterprise (S-GE), beschreibt den Hub als Verbindungselement zwischen der Schweiz und dem Silicon Valley. Dabei geht es darum, einerseits durch Export Promotion Schweizer Unternehmen dabei zu unterstützen, in den USA Fuss zu fassen und andererseits lokal ansässigen Unternehmen das Potenzial von Schweizer Arbeitskräften zu vermitteln. Der individuelle Support für die Unterstützung von Unternehmen in der Ausdehnung von Geschäftsfeldern geht von der Situationsanalyse bis hin zur Präsenz in neuen Märkten. Dies umfasst beispielsweise Hilfe bei der Suche von Lokalitäten, Feedback zum Produkt-Markt Fit oder auch Zielmarktanalysen.
Swisscom ist für Schweizer Verhältnisse ein Riese, doch im globalen Umfeld der IT- und Kommunikationsbranche ist sie nur ein Unternehmen von vielen. Trotzdem – oder gerade deshalb – hat der einstige Telekom-Monopolist einen Ableger im Silicon Valley. Seit 1998 unterhält das Unternehmen einen Aussenposten in der Heimat von Google, Apple, Facebook und Co. Das Geheimnis für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen, die im Umfeld der Stanford University gegründet werden, liegen wohl nicht primär in den technologischen Entwicklungen, sondern vielmehr in den Möglichkeiten, die das Silicon Valley als Handelsplattform für Geld, Informationen und Kontakte bereitstellt. Für Unternehmen wie die Swisscom ist es essenziell, davon profitieren zu können. In der komplexen und unsicheren Unternehmensumwelt ist es wichtig, eine klar definierte Innovationsstrategie zu verfolgen. Diese hilft, für unterschiedliche Wege in der Zukunft vorbereitet zu sein.
Leider fand der Speech von Rena Zuabi von BNP Paribas/Bank of the West nicht statt. Schade, es wäre natürlich sehr interessant gewesen, einen exklusiven Einblick zu Produktstrategie und neue Geschäftsmöglichkeiten einer internationalen Bank zu erhalten.
Die Aufgabe der zwölf Einheiten der Federal Reserve Bank San Francisco besteht in der Aufsicht der rund 5000 Banken (von kleinen Community Banks bis hin zu Grossbanken) sowie der Prüfung und Vergabe von Marktzulassungen in Amerika. Fintech Unternehmen bringen neue Produkte mit komplett neuen Ausprägungen auf den Markt. Damit einher gehen entsprechend auch Herausforderungen für die Regulation. Wie wird der Markt für die Kreditvergabe unter Privatpersonen über Plattformen reguliert? Müssen Peer-to-Peer Plattformen überhaupt reguliert werden?
Den Unterschied machen die Menschen – auch an der Küste in Kalifornien. Die Kultur und das Mind-Set der Menschen rund um den Tech-Hub im Silicon Valley sind einzigartig. Besonders eindrücklich ist die “Ja, und…” Mentalität, die vorherrscht. Dies wird an den den Startup-Pitches im WeWork Embaracedero auf eindrückliche Weise spürbar. Es scheint, als wäre hier alles möglich.
Ein durchaus spannender und lehrreicher Tag im Financial District von San Francisco der uns viel mit nach Hause nehmen lässt. Während dem abendlichen Debriefing im benachbarten Pub haben wir als Gruppe folgende Quintessenzen für den Tag zusammengefasst:
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