Institute for Digital Business

Study Tour Singapur April 2023

Mai 23, 2023

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Folgender Blogbeitrag wurde von Ruedi Meier im Rahmen des EMBA Digital Leadership verfasst und enthält subjektive Färbungen. Kuratiert wurde der Beitrag von Studienleiter Manuel P. Nappo sowie der Redaktion des Institute for Digital Business.

Aus der Asia Study Tour vom 16-21.April 2023 des EMBA Digital Leadership in Singapur mit  Sunnie J. Groeneveld und Chris Luebkeman berichtet Student Ruedi Meier:

Ein Land, reich an Innovation. Lernend mit neuen Technologien und respektvoll mit Traditionen. Vibrierend dank einem Mix aus beheimateten Kulturen. Aufstrebend, dank einer mutigen, jungen Generation. Und weise, dank guten Leaders, die für dieses Land und die Bevölkerung eine Strategie vorgeben. Das und vieles mehr ist Singapur. Tauchen wir ein.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Singapur hat einiges gemeinsam mit der Schweiz, jedoch auch sehr viele unterschiedliche Facetten zu bieten. Beides sind kleine Länder mit unter 10 Millionen Einwohnern und trotzdem sind beide unter den Top 10 in Bezug auf die Innovationskraft. Es ist daher spannend zu sehen, wie unterschiedlich Singapur zur Schweiz, aber auch zu anderen Teilen Asiens ist. Wer plant wie? Was sind die Herausforderungen der nahen Zukunft und wie begegnet Singapur diesen?
Eines vorne weg, ein Besuch in Singapur lohnt sich sehr, auch privat.

Eintauchen in Südostasien

Der erste Abend startete gleich mit einem Highlight. Dank Chris Luebkemans Insider-Wissen trafen wir uns im Restaurant Violet Oon. Wunderschön, eingebettet in die National Gallery von Singapur, kann man da schon mal fast verloren gehen beim Gang auf die Toilette.
Die Klasse war bereits beinahe komplett. Neben einer gelungenen, modernen Interpretation der traditionellen nationalen Küche, wurde uns auch das Wochenprogramm schmackhaft gemacht.

welcome dinner 16.April 2023

Erster Tauchgang strategische Stadtentwicklung

Frisch trafen wir uns am Montagmorgen vor dem Urban Redevelopment Authority URA Centre.
Wir staunten nicht schlecht beim nachgebauten Modell des Stadtzentrums in Miniatur, wie auch bei der visionären Sicht der Regierung mit ihrem Masterplan. Bereits seit mehreren Jahren wird kompromisslos in die Datenqualität investiert. Dadurch können heute komplexe Bauten in der Stadtplanung innert wenigen Tagen überprüft und bewilligt werden. Man nehme sich ein Beispiel, liebe Schweizer Regierung. Bei der strategischen Stadtentwicklung geht alles über Lebensqualität und Nachhaltigkeit. Nicht immer einfach, dies erfolgreich mit Fortschritt zu kombinieren, aber die vielen urbanen architektonischen Schmuckstücke in Singapur zeigen es. Bei den meisten gibt es im Gebäude Pflanzen und Gärten oder zumindest aussen an der Fassade.
Das Mantra von URA ist: «digital first but not only digital». Der Dialog mit der Bevölkerung ist ihnen wichtig. Während Covid hat man den Dialog mit neuen Apps gesucht und erfolgreich weiterentwickelt. So konnten Einwohner z.B. ihre Quartier-Fusswege ablaufen, die ihnen nun als Karteninformationen zur Verfügung stehen.

Sunnie auf der imposanten City Gallery Tour

Herausforderungen Smart Nation

Cyber Security ist als Risiko allgegenwärtig und auch hier präsent, gerade im Fintech Bereich.
Im Gegensatz zur Schweiz hat in Singapur bereits jeder Einwohner und Einwohnerin eine elektronische ID für das Gesundheitswesen. Ebenfalls macht man sich Gedanken, wie Jobs attraktiv gestaltet werden können, damit sich auch in Zukunft noch Leute dafür begeistern können. Förster als Beispiel ist ein abnehmender Beruf. Nun haben sie jedoch in vielen Bäumen zur Sicherheit der Stadtbevölkerung, als «predictive Maintenance», Sensoren eingebaut. Dies ermöglicht einem Förster oder Försterin ein moderneres Berufsbild, stets mit Einklang der Natur.

Ohne Energie geht leider nichts digital. Deswegen sieht Singapur hier die entscheidende Frage der Zukunft. Wie schaffen wir es, genug Energie bereitzustellen, ohne unseren Planeten zu zerstören?

Ist Wachstum gleich Erfolg?

Das Centre for Strategic Futures (CSF) befasst sich mit solchen Themen. Hier hat man Zeit und Raum für grösseres Denken. In Zusammenarbeit mit Universitäten, der Regierung und der Wirtschaft befasst man sich z. B. mit der Frage von neuen Business-Modellen. Muss man als Firma immer wachsen, um erfolgreich zu sein? Eine sehr berechtigte Frage, wie ich finde. Eine Anregung, die mich nicht nur seitdem immer wieder in Gedanken begleitet.

Die aufstrebende Generation

Am Dienstag besuchten wir das Deloitte Centre for the Edge, lernten Tenity, das Fintech Start-up Ecosystem kennen und durften besten Barista Kaffee von einer digitalen Ella Maschine degustieren. An diesem Tag zeigte sich eines besonders. In Singapur kommt eine neue, junge Generation mit einer eigenen Meinung. Bis dahin gab die Regierung den Plan ganz klar vor und jeder folgte ohne zu hinterfragen. Anhand von vielen reichhaltigen persönlichen Gesprächen, zeigte sich der Stolz und der bemerkenswerte Wille einer Generation, die Grosses erreichen will und kann.

Spannende Diskussionen im Delloite Centre

Tech Investitionen und geopolitische Spannungen, gewusst wie

Der Mittwoch hielt für uns nebst dem praxisbezogenen Forschungsinput der ETH und einem Foresight workshop zu Decision-Making and Leadership in Digital Trasnformation, ein weiteres Highlight bereit. Am Nachmittag erzählte uns Jenny Lee von GGV Capital über ihre persönlichen Erfahrungen im Investment Bereich. Sie scheint den richtigen Riecher in Technologiefirmen zu haben und hat mit ihrem Venture Tech Unternehmen unter anderem in Alibaba wie auch TikTok investiert.

Chris mit Jenny Wang

Am Abend durften wir in einem Interview von Kishore Mahbubani unverblümt hören, wie er die geopolitische Zukunft sieht. Welche Rolle spielt Asien und was müssen wir in Europa tun, um nicht ganz von der Bildfläche zu verschwinden? Was unternehmen die USA zurzeit alles, um China zu versuchen zu stoppen. Für uns in der Schweiz ist sicher die Neutralität wichtig. Nie sollten wir diese aufgeben. Unsere Nachbarstaaten in Europa sollten jedoch vor allem eines hervorbringen. Echte Leaders in der Politik und keine Marionetten. Eine inspirierende und augenöffnende Sicht, jedoch auch etwas, was einen zum Nachdenken anregt.

Kishore im Gespräch mit Chris

Hier befasst man sich mit der Gegenwart und noch viel mehr mit der Zukunft

Der zweitgrösste Hafen der Welt ist in Singapur und wird von der Firma PSA betrieben. Diese vielen Container, die Planung der Frachtbeladung, bis zu den Details der Containerüberwachung hat definitiv Eindruck hinterlassen. Nach einer Tour an den Pasir Panjang Terminals ging es weiter zum Bühler Protein Innovation Center welches zusammen am Standort von Givaudan operiert wird.

Auch wenn die Fleischliebhaber noch nicht restlos vom Geschmack des Fleischersatz Produktes überzeugt werden konnten, sind sich alle einig, dass diese Technologie in der Nahrungsmittelbranche eine sehr wichtige Rolle spielen wird. Heute schon und noch viel mehr in der Zukunft. Singapur hat ausserdem als erstes Land den Handel von Fleisch basierend aus Stammzellen aus dem Labor, zugelassen. Auch hier zeigt sich wieder die enorme Geschwindigkeit von Asien und dass man sich hier mehr mit der Gegenwart und der Zukunft beschäftigt als mit der Vergangenheit.

Bühler Protein Innovation Center

Ein Weckruf an uns alle

Der Donnerstagnachmittag wie auch der Freitag hinterliessen zumindest bei mir persönlich Tiefgang. Bei einem Dialog zum Thema Resilienz und Impact Investing, appellierten verschiedene Persönlichkeiten zurecht an unser Verantwortungsbewusstsein. Spezifisch an diejenige von Führungskräften. Wir entscheiden, welche Produkte wir kaufen. Von wo die Herkunft ist. Wie es verpackt ist und ob es wiederverwertet werden kann.
Mit Schrecken mussten wir uns anhören, dass es ein Illusionsdenken von uns in der Schweiz ist, wenn wir glauben all unsere PET Flaschen werden schön verantwortungsvoll recycelt. Noch immer wird viel Abfall exportiert in ärmere Länder wie z. B. Indonesien und an einen anderen Ort verbrannt. Ganz im Sinne von, aus den Augen aus dem Sinn.

Parag Khanna ermunterte uns am Freitag auf dem Campus der EHL, Kinder auf die Welt zu bringen und in diese zu investieren. Dies ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Dass die Geburtenrate in der Schweiz rückläufig ist, ist jedoch ein Fakt. Eine riesige Menge an jungen Menschen kommt in Zukunft aus Asien und diese werden die Innovation prägen. Wenn wir uns geschickt anstellen, werden Communities in Zukunft wichtiger als Nationalitäten und dann können auch wir in der kleinen Schweiz durchaus einen grossen Beitrag leisten.

Begeistert von einer Woche voller farbenfrohen Eindrücken, machten sich einige bereits am Freitag wieder auf die Heimreise, andere genossen noch ein einmaliges Nacht Safari Erlebnis im Zoo.

Abschlussbild der Klasse zusammen mit Parag an der EHL.

Über uns

Unser Ziel ist es, als Führungspersönlichkeiten zu wachsen, um etwas Sinnvolles zu bewirken – dieses Ziel haben sich die 15 Teilnehmer der EMBA Digital Leadership 22-1 Klasse gesetzt.

Im Januar 2022 gestartet, wird die Klasse diese

Reise gemeinsam in den kommenden 18 Monaten gehen. Während dieser Zeit werden wir in regelmässigen Abständen über das Erlebte berichten.

Mehr Informationen zum Executive MBA – Digital Leadership unter: https://fh-hwz.ch/produkt/emba-digital-leadership/

Für die Klasse schreiben: Lukas Arnet, Ruedi Meier und Pascal Theiler

 

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