Silicon Valley Study Tour – Day 3
Von Pascal Schucker, Dezember 15, 2022
Der dritte Tag unserer Study Tour im Silicon Valley startete in unserer Homebase im Dynamci Co-working Space mit weiteren Präsentationen von Startups und der eines Startup-Investors. Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Reflektion, gefolgt von einem Event bei Swissnex am Abend.
Den Anfang machte eine Remote-Präsentation von atlasgo. Olivier Kaeser, Co-Founder und COO von atlasgo, zeigte uns dabei nicht nur auf, worum es bei atlasgo geht, sondern nahm uns rückblickend mit auf die Reise wie atlasgo entstanden ist und wo das Unternehmen aktuell steht.
Gestartet hat das Ganze 2016 mit der Idee für eine Running-App, welche Spenden abhängig von den gelaufenen Kilometer ermöglicht. AT&T spendete dabei als erstes Unternehmen für jeden Kilometer, welcher in San Francisco gelaufen wurde. Mit der Zeit entwickelte sich die Plattform weiter, so dass nebst Running-Challenges auch weitere Challenges wie bspw. Yoga-Challenges angeboten wurden. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen 20 Leute, die über mehrere Länder verteilt sind. Einen wirklichen Firmenhauptsitz gibt es nicht, nur ein Co-Working-Space in Brüssel; die Mitarbeiter treffen sich mehrheitlich virtuell. Olivier hat seinen eigenen Wohnsitz inzwischen von San Francisco nach Lissabon verlagert. Dies hat primär damit zu tun, dass sie jetzt bereits und zukünftig noch viel mehr europäische Kunden ansprechen wollen. Im Unterschied zu vielen anderen Unternehmen müssen für die Challenges bei atlasgo nur sehr wenig Daten erfasst werden und die Daten werden auch nicht verkauft. Atlasgo verfolgt hier einen Data Minimisation-Ansatz und sieht ethisches Verhalten als Value Proposition und auch als Möglichkeit, sich zu positionieren. Mitnehmen aus der Session mit Olivier kann man sicher den Mut und die Bereitschaft, Neues zu wagen und ethische Ziele reiner Gewinnorientierung überzuordnen.
Im zweiten Slot war Chima Osuka, ein Startup Investor, zugeschaltet aus Los Angeles. Er erklärte die Wichtigkeit einer klaren Ausrichtung bei der Gründung eines Funds. Sein Fokus liegt auf B2B, Healthtec und Fintech. Bei einem Startup ist ihm wichtig, dass die gesprochenen Gelder verwendet werden, um klare Wachstumsziele zu erreichen und das Unternehmen zu skalieren. In seiner Rolle ist er nicht nur Investor, sondern sieht sich primär auch als Berater, der die Unternehmen bei den nächsten Schritten unterstützt und die richtigen Kontakte herstellt.
Den Abschluss des Vormittags machte Hans Galland, Gründer und CEO von BeyondTrucks. BeyondTrucks ist im vertikalen Software as a Service (SaaS)-Business tätig. Im Unterschied zu horizontalen Softwarelösungen wie Salesforce bieten vertikale SaaS-Lösungen für eine spezifische Industrie eine Lösung/Software an. BeyondTrucks macht dies für Trucker-Unternehmen in den USA, in dem alles von der Entgegennahme von Aufträgen, Routenplanung und Abrechnung unterstützt wird. Die Lösung ist dabei komplett vom Kunden her gedacht. Hans hat sich dazu selbst bei einem Unternehmen ohne jegliche Vorkenntnisse als Lastwagenfahrer beworben und dort gearbeitet, um die nötige Erfahrung zu sammeln. Danach war er mit seiner Firma selbst neun Monate erfolgreich im Trucking-Business tätig. Trotz Erfolg hat er sich entschieden, die Firma so nicht mehr weiterzuführen und wirklich nur als Softwareanbieter zu fungieren und die Lösung gemäss den neuen Erkenntnissen nochmal anzupassen.
Mit BeyondTrucks zeigt Hans eindrücklich auf, worauf es ankommt:
Bei super Wetter fand am Nachmittag draussen im Dolores Park die Reflektion des ersten Teils der Woche statt. Es war sehr erfrischend nach all den Inputs ein Gefäss für den Austausch zu haben und sich anzuhören, was die anderen für Ideen haben und von den bisherigen Tagen mitnehmen. Die Erkenntnisse zur Kundenzentrierung und Change-Management aus dem BeyondTruck-Beispiel und wie dies von Hans gelebt wird, haben auch für meine tägliche Arbeit in der Entwicklung von neuen Lösungen für den Vertriebsprozess von Versicherungen Relevanz.
Den Abschluss des Tages bildete ein Event zum Thema «The Future of Cybersecurity» bei Swissnex mit vier spannenden Referenten. Besonders Eindrücklich war die Panel-Diskussion mit Zuk Avraham, Gründer und CEO von ZecOps. Kurz: Unsere Mobiltelefone sind nicht wirklich sicher.
Abgerundet wurde der Abend mit spannenden Gesprächen beim Networking Apéro, der Silicon Valley typisch, sehr offen war.
Dieser Fachbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für das CAS Digital Leadership verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.
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