Roboter – Freund, Helfer und Entscheidungsträger?
Dezember 10, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Disruptive Technologies mit Cornelia Diethelm berichtet Silvan Forster.
Werden wir Roboter in Zukunft zu unseren Freunden zählen und können sie zukünftig als Teil der Geschäftsleitung eines Unternehmens sogar wichtige Entscheidungen treffen?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieser Blog-Post.
Wenn von Robotern die Rede ist, denken wir zuerst an Terminator, R2-D2 oder Wall-E. Menschen verbinden mit Robotern einen physischen Körper, Mechanik und Sensoren. Roboter können gesteuert werden und reagieren auf äussere Einflüsse.
Insbesondere in der westlichen Welt werden Roboter oft mit Gefahr und Bedrohung assoziiert. Das hängt vor allem damit zusammen, dass in den Medien und in der Filmindustrie stereotypische Bilder von Robotern verwendet werden.
In der Realität unterstützen uns Roboter in den verschiedensten Situationen im beruflichen und privaten Alltag und sind weder gefährlich noch bedrohlich. Im beruflichen Umfeld sind Roboter zum Beispiel in Fabriken, in Spitälern, in Logistikzentren oder in der Landwirtschaft im Einsatz.
Im Weiteren existieren Roboter, die uns im privaten Umfeld unterstützen – ein bekanntes Beispiel sind Saugroboter als Putzkraft für Zuhause. Andere Roboter sind Menschen oder Tieren nachempfunden und in den meisten Fällen für Interaktionen mit Menschen vorgesehen. Auch diese Roboter sind nicht gefährlich noch wirken sie bedrohlich. Im Gegenteil, sie erleichtern tagtäglich das Leben von Kindern, Erwachsenen und betagten Menschen.
Es ist gut möglich, dass uns Roboter zukünftig nicht nur helfen, sondern für uns Menschen sogar zu Freunden werden. Die folgenden Videos veranschaulichen wie Menschen heute schon eine emotionale Bindung zu Robotern aufbauen.
Roboter unterstützen und helfen den Menschen gegenwärtig in den verschiedensten Situationen. Doch können Roboter in Zukunft als Teil einer Geschäftsleitung komplexe und verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen und weitreichende Entscheidungen treffen?
Um diese Frage zu beantworten, hilft es zu beleuchten, was Menschen von Robotern unterscheidet. Gemäss Harvard Business Review (2018) haben Menschen in den folgenden sieben Bereichen Fähigkeiten, die ein Roboter nicht hat und in absehbarer Zeit auch nicht haben werden:
Bei vielen der genannten Punkte handelt es sich um Fähigkeiten, die für die Rolle als Geschäftsleitungsmitglied äusserst wichtig sind. Gemäss Deloitte sind besonders einfache und repetitive Arbeiten gefährdet, in 10 bis 20 Jahren durch Roboter übernommen zu werden (z.B. 66% der Handwerks- und verwandte Berufe). Im Vergleich dazu sind gemäss derselben Studie nur 10% der Führungskräfte gefährdet, durch Roboter ersetzt zu werden. Gemäss einer Befragung vom World Economic Forum erwarten rund die Hälfte der Führungskräfte von Technologieunternehmen, dass im Jahr 2025 zum ersten Mal ein Roboter mit künstlicher Intelligenz in einer Geschäftsleitung Einsitz nehmen wird.
In der Klasse vom CAS Disruptive Technologies wurden die Vor- und Nachteile von Robotern in Geschäftsleitungen angeregt diskutiert. Als Vorteile von Robotern als Entscheidungsträger wurde unter anderen genannt, dass sie keinen Lohn beziehen, in schwierigen und turbulenten Situationen ruhig und rational bleiben, nützliche Assistenzfunktionen übernehmen können und erweiterte Fähigkeiten haben, um hochstehende Berechnungen durchzuführen und komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Roboter in Geschäftsleitungen könnten für Unternehmen somit durchaus einen Mehrwert darstellen.
Die Frage, wann Roboter in Unternehmen Teil von Geschäftsleitungen sein werden, lässt sich kaum beantworten. Aus heutiger Sicht ist es in naher Zukunft eher unrealistisch. Sicher hingegen ist, dass sich die technologischen Entwicklungen nicht aufhalten lassen. Entsprechend sollten sich Unternehmen damit beschäftigen, wie sie die Stärken von Menschen mit den Stärken von Robotern im Interesse der Gesellschaft und den Interessen des Unternehmens verbinden können.
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