Post Immobilien – Verstaubte Beamte oder digitale Vorreiter?
Oktober 12, 2018
Aus dem Unterricht CAS Digital Real Estate mit Dozent Stefan Dürig, CEO Post Immobilien Management und Services AG, berichtet Matthias Flückiger:
Die Post hält über drei Eigentümer verteilt ein Liegenschaftenportfolio von rund CHF 3.5 Milliarden mit knapp 2500 Gebäuden. Damit zählt sie zu den grössten Immobilieneigentümern in der Schweiz. Betrieben werden sämtliche Liegenschaften durch die Post Immobilien Management und Services AG (Post IMS). Sie stellt den Betrieb des gesamten Immobilienbestandes sicher und wird mit einer Entwicklungspipeline von rund 50 Objekten bis zum Jahr 2028 rund CHF 1.8 Milliarden in Projekte investieren.
Entwicklungsliegenschaften werden dabei nach dem Ansatz “Digital Building” entwickelt. Dabei werden über die Plattform IT-Services die Bereiche Smart Building und Management Services zusammengeführt, um dadurch Smart Services für die Mieter, Nutzer, Betreiber und Eigentümer zu kreieren.
Die Referenzarchitektur für sämtliche Entwicklungen der Post IMS besteht dabei aus 4 Ebenen. In diesen werden die Anforderungen an Ihre Gebäude festgehalten.
Durch diesen Ansatz konnten z.B. die Reinigungskosten der Post IMS dank dem Proudukt IntelliClean um rund 15% reduziert werden.
Um laufend neue Ideen zu kreieren, hat die Post für sich drei Innovationsfelder erstellt. Diese Innovationsfelder dienen als Orientierungshilfe und Ergänzung zur Strategie und garantieren dank Fokussierung und Effektivität einen effizienten Ressourceneinsatz. Nachstehend dazu einige Beispiele von Ideen, welche das eigene Innovationsteam der Post bereits in den einzelnen Innovationsfeldern entwickelt hat:
Wenngleich nicht alle dieser Ideen am Ende auch umgesetzt werden, der Innovationsprozess dazu ist immer ähnlich:
In der Ideation werden Ideen innerhalb eines Tages zu einem ersten rudimentären Prototyp geführt. In Boostcamps (3-4 Mal p.a.) werden dann daraus innert einer Woche konkrete Prototypen entwickelt. Jedes Projekt muss dabei wirtschaftliche Kriterien erfüllen, es gibt keine Quersubventionen. Dies benötigt in der Phase Validate den Mut, nach 1 bis 2 Jahren Entwicklung gemäss dem Businessplan ein Fazit zu ziehen und entweder das Projekt zu beerdigen oder so einzusetzen, wie es ist. Durch diesen Innovationsprozess in Verbindung mit Lean Canvas konnte die Post IMS bereits einige Produkte erfolgreich lancieren.
Diese Innovationen, wie auch die Digitalisierung im Allgemeinen, basieren immer auf Daten:
Ziel muss sein, die Daten über Systeme aufbereiten zu lassen, damit nicht für jede Tätigkeit ein Datenanalyst nötig ist. Um Daten erheben zu können und sich daraus Wettbewerbsvorteile zu ermöglichen, bedingt es jedoch einer datengesteuerten Organisation:
Damit die digitale Transformation gelingt, ist es wichtig, über alle Stufen der Unternehmung ein Verständnis und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. So investiert die Post viele Ressourcen in ihr Change Management, veranstaltet Workshops und führt Dialoge um ihr Ziel der digitalen Transformation zu erreichen.
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