Plattform-Ökonomie / Neue digitale Arbeitswerkzeuge im Rechtswesen
September 10, 2021
September 10, 2021
Folgender Blogbeitrag wurde von Thomas Meyer im Rahmen eines Leistungsnachweises des CAS Legal Tech verfasst und enthält subjektive Färbungen. Bewertet wurde der Beitrag von Studiengangsleiter Ioannis Martinis und redigiert von der Redaktion des Institute for Digital Business.
Franz Kummer von Weblaw hält den Vortrag, “Plattform-Ökonomie: neue digitale Arbeitswerkzeuge im Rechtswesen”. Bis der Begriff Legal Tech verwendet wurde, hiess es Rechtsinformatik. Begriffe können sich mit der Zeit ändern. Die Zeit hat aber auch zu Änderung in der Arbeitsweise im Rechtsbereich geführt. Kurz gesagt steht Legal Tech in diesem Bereich für Softwarelösungen. Arbeitsprozesse werden dadurch unterstützt sowie automatisiert.
Niemand führt neue digitale Arbeitswerkzeuge ein, bevor er muss. Der Markt ist in Bewegung. Stakeholder fordern mehr für weniger. Systematisierung, Digitalisierung und Automatisierung sind die Lösung. Nicht nur bei Anwälten, sondern auch bei Gerichten und Rechtsdiensten. Mit anderen Worten: Der Markt fördert neue digitale Arbeitswerkzeuge. Wer diese zuerst einsetzt, wird profitieren.
Digitale Plattformen breiten sich schnell aus. Plattform-Ökonomie nutzt Netzwerkeffekte. Die Plattform steigert als wichtigste Eigenschaft den Nutzen für den einzelnen Kunden. Je mehr Nutzer sich ihr anschliessen umso besser. Jeder Nutzer wird zu einem Plus für die anderen. Zwischen Anbieter und Kunden stehen die Plattformen. Beispiele sind in der Vermittlung von Stellen Lawjobs beziehungsweise von Anwälten GetYourLawyer.
Juristen verwenden oft Vorlagen, wie die des Schulthes Verlages. Vorlage suchen, öffnen und per Copy & Past anpassen. Jedes Mal aufs Neue. Im Massengeschäft ist dies nicht zeitgemäss. Neue digitale Lösungen nehmen sich dieses Problems an. Ein Beispiel für eine solche Lösung ist DocEngine. DocEngine ist ein Web-basiertes Dashboard. Intelligente, automatisierte und modular aufgebaute Dokumente und Verträge ermöglichen effizientes Arbeiten. Schnittstellen zu anderen Systemen erweitern DocEngine, bspw zu Client-Managment-Systeme. So könnte das System automatisiert Mietverträge bei Verkauf von Überbauungen anpassen. Genauso möglich ist das automatische Erstellen von allen notwendigen Dokumenten für die Gründung einer AG.
20% der Arbeitszeit besteht aus Suchen nach Informationen. Dies ist ineffizient, denn so geht viel Zeit verloren. Entsprechend gross ist das Potenzial für Verbesserung. Mehr Zeit für wichtige Dinge sowie mehr Informationen. Neue intelligente juristische Suchmaschinen ermöglichen dies. Zitierte juristische Referenzen werden erkannt und verlinkt. Schnittstellen befähigen diese Systeme, ganze Arbeitsumgebungen zu durchkämmen. Vorbei ist die Zeit des mühsamen Suchens. Lawsearch oder ähnlichen Systemen gehört die Zukunft.
Franz Kummer fällt (k)ein Fazit. Wir sind immer noch auf dem Weg. Die Entwicklung neuer digitaler Arbeitswerkzeuge ist aufwendig. Der grosse Aufwand entfällt auf die Datenqualität. Nur ein kleiner Teil fällt direkt bei der Software an. Zentral für den Erfolg ist der Kundenfokus. Was braucht der Kunde? Wie können wir seine Probleme lösen? Die Beantwortung dieser Fragen führt zum Erfolg. Es bleibt ein hoch spannendes und sehr herausforderndes Gebiet. Die Zukunft wird jetzt gestaltet. Lösungen von morgen werden jetzt entwickelt. In den Worten des Dozenten: Legal Tech rocks. Falls die Resultate stimmen, umso mehr! Es ist und bleibt spannend!
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