Personal Branding – mehr als nur ein CV
April 14, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Digital Leadership mit German Ramirez berichtet Marco Immler.
Das vielversprechende Programm über Personal Branding beginnt mit einem kurzen Refresher über Social Media. Die Kommunikation hat sich in der Vergangenheit stark verändert. Früher hat man als Firma sehr viel Geld dafür ausgegeben, um sich mit Werbungen Aufmerksamkeit zu kaufen. In den 90er Jahren hat man versucht mit Loyalty Programmen Kundenbeziehungen aufzubauen. Social Media hat die Art verändert, wie Firmen mit ihren Kunden interagieren. Die Kunden suchen sich die Informationen auf den verschiedenen Kanälen zusammen, wann immer sie wollen und konsumieren die Inhalte nicht mehr nur, sondern kreieren sie selber.
Für das Personal Branding – also sich selber zu positionieren und zu vermarkten – haben sich durch Social Media komplett neue Möglichkeiten ergeben. Man ist als Individuum aber auch als Firma mit seinem Profil jederzeit und auf der ganzen Welt auffindbar. Doch wo sollte der Fokus bei Social Media wirklich gelegt werden? Geht es um das „Media“, um das Vermitteln von Inhalten? Oder sollte nicht viel eher das „Social“ im Vordergrund stehen? Und so geht es gerade die beruflichen Netzwerke wie LinkedIn nicht nur darum, einen neuen Job zu finden oder als Firma einen Beitrag zu posten. Es geht darum, Netzwerke aufzubauen, gemeinsame Kontakte zu nutzen, neue Kontakte zu knüpfen, denn schlussendlich wird Business nach wie vor zwischen Menschen gemacht.
Um auf Social Media erfolgreich zu sein, müssen wir die folgenden drei Faktoren berücksichtigen:
Als Resultat ist es 144x wichtiger, was ein Mitarbeiter sagt, als wenn es die Firma selber schreibt. Wir müssen diese Macht als Mitarbeiter nutzen, um unsere Firmen zu positionieren.
Aber es geht nicht nur darum die Firmen zu positionieren, sondern in erster Linie darum, sich selbst zu positionieren. Auf Social Media konkurrieren wir gegen viele Personen und dementsprechend ist es wichtig, die persönlichen Skills herauszuheben. Das Profil ist die persönliche Visitenkarte und wir müssen uns wie eine Marke präsentieren. Doch wie differenziert man sich im Supermarkt der Arbeitskräfte?
Es genügt heute nicht mehr, ein LinkedIn Profil zu haben, auf welchem man das CV abbildet. Man muss sicherstellen, dass man gefunden wird und deshalb braucht es als Erstes eine klare Value Proposition, welche Kompetenzen man mitbringt und welche Probleme man lösen kann. Erst dann muss man darstellen, was einem wirklich befähigt dieses Versprechen einzuhalten. Studien haben bestätigt, dass das LinkedIn Profil nicht wie ein CV gescannt wird, sondern wie die anderen sozialen Netzwerke: Das Bild und die Headline zählt.
Wer ist man wirklich, wofür will ich bekannt sein? Was macht mich einzigartig? Irgendeine Funktionsbezeichnung im Grossunternehmen aufzuführen ist langweilig und sagt nichts aus. Deshalb ist es gemäss untenstehender Grafik wichtig, die Schnittmenge im Zentrum zu treffen, um die grösstmögliche Wirkung zu haben.
Der Fokus auf wenige Kernkompetenzen ist wichtig. Es herrscht immer noch der Mythos, dass Allrounder die besten Chancen haben. Aber es ist wie beim Schweizer Taschenmesser: Das ist zwar gut, wenn man nicht genau weiss, was man brauchen wird, aber Firmen suchen Spezialisten und darauf muss man das Profil, seine Marke ausrichten. Es muss eine authentische und einzigartige Marke sein, um erfolgreich verkaufen zu können. Wie bei der Entwicklung von Unternehmensstrategien kann das Business Model Canvas die nötige Hilfestellung bieten:
In der Kommunikation und insbesondere auf Social Media sind es persönliche Geschichten, welche die höchste Glaubwürdigkeit erzielen. Geschichten wirken authentisch und werden auch öfters geteilt, da man sich viel eher identifizieren kann. Und so können auch komplexere Ideen verständlich transportiert werden.
Wie schafft man es einfach und strukturiert gute Geschichten aufzubauen? Die folgenden 4 Schritte geben die nötige Struktur
Es geht darum, den Sweet Spot der Geschichten zu finden und es ist wichtig, nur über Themen zu schreiben, über die ich wirklich Bescheid weiss, welche relevant für meine Zielgruppen sind und eine Verbindung zu meinem Geschäft haben! Jeder muss für sich selber entscheiden, auf welchen Kanälen man präsent sein will.
Zum Schluss ist German durch die einzelnen LinkedIn Profile gegangen und hat direkt und deutlich – so kennen wir German – seine Verbesserungsvorschläge mitgeteilt.
Wir danken German für den abwechslungsreichen, spannenden, lustigen und wertvollen Nachmittag!
Und kaum war der Unterricht fertig, kamen die vielen Mitteilungen auf LinkedIn, dass die Profile der Mitstudenten aktualisiert wurden. Das nenne ich ein praxisrelevantes Modul …
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