Paradigmenwechsel durch Web 2.0
September 30, 2019
Hype oder revolutionäre Veränderung
Was bewegt die Gesellschaft in der heutigen Zeit noch? Was ist es was uns interessiert, uns neugierig macht? Worum kümmern wir uns und wieso faszinieren uns die zur Verfügung gestellten Daten im WEB 1.0 / 2.0 so?
Ist es unsere Gier nach Wissen oder einfach nur unser Verlangen nach mehr Informationen? Denn davon ist ja genug vorhanden.
Sind es die vielen Angebote an Plattformen, auf welchen wir uns mit Informationen vollstopfen und ergötzen können? Auch hier ist ein Ende nicht in Sicht und all dies übersteigt unser Vorstellungsvermögen vollends.
Egal was, wie und wo wir Informationen und Daten konsumieren. Der Berg wird immer grösser und es ist kein Ende in Sicht.
Mitmachen, mitgestalten, mitreden, mithören, ist nicht der neue aber unwiderstehliche Anreiz und das ohne grossen Aufwand, Technik und Wissen. Jeder kann es tun, jeder will es tun, zu jeder Zeit an jedem Ort.
Es sind unzählige Informationen welche nur einen Mausklick, eine Gestik, ein Augenzwinkern, von uns entfernt sind und uns täglich zur Verfügung gestellt werden.
Im Jahr 2016 waren es bereits 30 Millionen Blogs im Internet und täglich kommen bis heute tausende dazu. Ein Ende ist nicht in Sicht. Es müssen aber nicht nur Blogs, Online Fotoalben oder Enzyklopädien auf Wiki sein. Es sind die vielen kleinen Beiträge, Posts, Mitteilungen, Kommentare, Fotos, Filme, Links, Berichte, etc. welche wir täglich im Web 2.0 verteilen, teilen, weiterleiten, senden, und so weiter.
Um die ganze Angelegenheit noch ein wenig mehr zu verdeutlichen, was alles im 2.0 abgeht, kann diese Web-Seite ein wenig in Zahlen aufzeigen.
Wir sind nicht nur dabei, wir sind mittendrin. Verknüpft mit allem was wir suchen, wissen, teilen und kommentieren. Einfacher denn je ist es geworden und dies zu jeder Zeit, an jedem Ort auf dieser Welt.
Wir sind mittendrin statt nur dabei.
Soziale Medien sind Mitmachmedien. Die Transaktionskosten der Medienprodukte sinken immer mehr und es treten immer mehr Anbieter auf dem Markt auf. Jeder von uns kann mitmachen und seinen eigenen Auftritt im WEB lancieren. Frühere Privilegien werden in Frage gestellt.
Der Weg geht weg von Read in Richtung Partizipation
Durch dieses Verhalten verschwinden die klassischen Medien immer mehr. Somit werden Journalisten zu Getriebene des Netzes, also von uns allen, den Gestaltern vom WEB 2.0.
Es geht dabei darum, was uns allen zur Verfügung steht, was wir alles zur Verfügung stellen und von wem all das Wissen genutzt wird. Vom dazumaligen Königreich, wo das Wissen in den Händen sehr weniger lag und die meisten mit sehr wenig Besitz, sich also mit wenig Wissen oder leeren Händen begnügen mussten. Beim Zerfall des feudalen Systems erhielten viele arme Menschen mit wenig Wissen und Reichtum, die Chance Verpasstes aufzuholen. Es begann die Zeit der Industriealisierung und der Moderne. So ähnlich ist es der Medienindustrie in den letzten paar Jahren ergangen und sie erlebte eine Revolution sondergleichen. Es fand eine Verschiebung statt, die Fähigkeit, Wissen zu verbreiten. Vom Medienfeudalismus hin zur Mediendemokratie.
“WEB 1.0 was commerce, WEB 2.0 is people”, Ross Mayfield.
Durch die ganze Verschiebung hat sich auch die Klassifikation von WEB 2.0 geändert. Keiner scheut sich mehr davor das Internet zu nutzen, jeder auf seine eigene Art und Weise. Es ist angekommen von der Generation Z bis hin zu den Silver-Surfern.
Soziale Medien ermöglichen massenhafte interpersonale Kommunikation. Der Kommunikator rückt in den Mittelpunkt und muss sich entsprechend angemessen präsentieren. So findet sich jeder von uns in einem sozialen Gefüge. Der Mensch ist ein soziales Wesen und er liebt es zu interagieren, sich zu äussern, seine eigene Meinung und Ansicht zu kommunizieren. Um Up to Date zu sein, benötigen wir diese sozialen Gefüge. Denn durch diese können wir unser Wissen erweitern oder verbreiten.
Um nicht Gefahr zu laufen die Chancen und Risiken eines sozialen Gefüges Preis zu geben, ergibt sich die Möglichkeit, in der Welt der neuen Techniken, geschlossene Gruppen zu bilden. Sich dort auszutauschen, sich zu äussern und Wissen zu verbreiten, macht es dem Einen oder Anderen einfacher.
Wir alle sind aufeinander angewiesen. Umso mehr wir wissen und umso mehr wir Wissen zur Verfügung stellen, desto mehr wird die Gesellschaft, in welcher wir uns befinden, geupdated.
Entziehe ich mich den sozialen Gefügen, laufe ich Gefahr, einsam zu werden. Kommen dann noch verstärkte Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Alkohol- oder Drogenabhängigkeit dazu, ist der Weg zur totalen Einsamkeit nicht mehr weit. Und ohne Wissen verfalle ich der Wissensarmut und bin auf dem Markt nicht mehr begehrt.
Die grosse Menge an Informationen, welche uns täglich zur Verfügung steht, können wir nicht aufnehmen resp. verarbeiten. Wir sind gezwungen die Aufmerksamkeitsökonomie anzuwenden. Nur ein kleiner Teil der Informationen bleiben bei uns im Gedächtnis und können verwendet werden.
Also müssen wir uns Gedanken darüber machen, den Informationsfluss zu filtern und einzudämmen, zu verdichten oder einzuschränken. Dies schaffen wir durch Selbstzensur. Ich selber bestimme bis zu einem gewissen Grad, welche Menge und auf welche Art und Weise diese Informationen zu mir gelangen.
Dabei kommen folgende Faktoren zum Tragen:
Bewusstsein – Interessen – Auswahl – Wirkung
Bin ich in der Lage die richtigen Filter zu schalten, um meine Interessen positiv zu beeinflussen. Kann dies zu einer Auswahl führen, welche bei mir die richtige Wirkung erzielt.
Dasselbe gilt auch für mein Wissen, welches ich für meine Community zur Verfügung stelle. Ich muss mein Bewusstsein auf die Zielgruppe und meine Ziele ausrichten. Dazu benötige ich die Interessen der Zielgruppe und was sie mit den von mir festgelegten Zielen anzufangen wissen. Durch dieses Vorgehen treffen ich meine Auswahl für bereitgestelltes Wissen, um die Wirkung im Ziel zu erreichen.
Die sozialen Netzwerke, in welchen wir uns befinden, spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Ein eindrückliches Experiment ist das von Milgram. Er zeigte auf, dass wir alle im Schnitt über ca. 5.5 Kontakte miteinander verbunden sind. Untermauert wird diese These mit dem Theaterstücke oder dem Fernsehfilm “Six Degrees of Separation” von John Guare.
Das Herz des Internets schlägt in der Community und es gibt für alles eine Community.
Daraus resultiert auch die Aussage, dass es für alles Netzwerke gibt. Diese bestehen aus starken und schwachen Beziehungen. Zwischen den einzelnen Netzwerken und Beziehungen gibt es Zwischenverbindungen, welche einzelne Netzwerke oder Beziehungen wieder miteinander verknüpfen. Diese können bei der Organisationsforschung eine grosse Bedeutung für innovative Lösungen sein.
Bonding Capital →sehr stark, eng und vertrauensvoll
Bridging Capital → weniger stark, Infobeschaffung / Perspektivenerweiterung
Die wichtigsten Netzwerkformen sehen wie folgt aus und müssen als skalenfrei bezeichnet werden.
Darunter fallen stark vernetzte und weniger stark vernetzte Knoten. Das heisst, dass die meisten Knoten eher bescheiden und einige sehr stark miteinander vernetzt sind. Die kürzeste Verbindung zweier Knoten führt in den meisten Fällen über einen Hub. Hub’s halten skalenfreie Netze zusammen und stellen wieder eine Verbindung zu einem anderen Netzwerk her.
Netzwerke gibt es überall und für alles.
In welchen Netzwerken befindest Du dich, wo hälst Du dich auf, welche nutzt Du nur für Informationen und in welchen bist Du aktiv. Richte deine Netzwerkbrille auf die Zielgruppe aus und versuche herauszufinden, wie diese funktionieren. So hast Du die Chance, Netzwerke, Knoten und Hub’s zu erkennen und deine Ziele zu erreichen.
WEB 2.0 Hype oder Revolution?
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