Institute for Digital Business

Mobile Business – Ein Überblick

September 11, 2017

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Aus dem Unterricht des CAS Mobile Business mit Milos Radovic berichtet Fabian a Marca:

Der heutige Tag mit Milos Radovic an der HWZ war in drei Hauptteile unterteilt. Am Morgen bekamen wir einen allgemeinen Überblick über mobile Business, sowie ein paar spannende Facts & Figures zum Siegeszug der mobilen Technologie. Sehr spannend dabei waren die diversen praxisbezogenen Beispiele aus dem beruflichen Alltag von Milos. Nach dem Mittagessen diskutierten wir verschiedene mobile Geschäftsmodelle und die wichtigsten Unterschiede zwischen Nativ, Hybrid und Web Apps. Im letzten Teil ging es um die wichtigsten Handlungsfelder und Kernfragen bei der Umsetzung einer mobilen Strategie.

Detailagenda vom Kurstag am 02.09.2017:

  1. Einführung in „Mobile”
  2. Wie ist Mobile Business zu verstehen?
  3. Mobile als zentrale Schnittstelle
  4. Mobile Apps als Geschäftsmodell?
  5. Apps oder reicht der Browser?
  6. Der Weg zur Mobile Strategie.

Milos deckte uns reichlich mit Informationen zu. Seine Präsentation beinhaltete mehr als 200 Slides. Im folgendem Abschnitt versuche ich nun die Essenz aus seinen Slides herauszuziehen. Angefangen mit ein paar Buzzwords aus der mobilen Welt. Anschliessend versuche ich die wichtigsten Aussagen und Ansätze zusammenzufassen.

Instant apps
Google testet die ersten Instant Apps für Android, mit denen sich App-Funktionen ohne Installation der App auf dem Device nutzen lassen. Quelle: https://www.golem.de/news/apps-ohne-installation-android-instant-apps-gehen-in-den-live-test-1701-125764.html 

Chatbots
Chatbots oder kurz Bots sind textbasierte Dialogsysteme. Sie bestehen aus einer Textein- und -ausgabemaske, über die sich in natürlicher Sprache mit dem dahinterstehenden System kommunizieren lässt. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chatbot

Simplicity
Simplicity oder das Konzept der Einfachheit wird in diesem Kontext mit verwandten Konzepten wie CX, UX, usability und „mobile first”-design verwendet. Simplicity ist ein wirtschaftlicher Trend, der in den letzten Jahren immer wichtiger wurde. Steve Jobs sagte: „Simple can be harder than complex: You have to work hard to get your thinking clean to make it simple. But it’s worth it in the end because once you get there, you can move mountains.” Insbesondere durch die fortschreitende Digitalisierung, welche neue Geschäftsmodelle und mobile Lösungen hervorbringt, gewann das Konzept der Einfachheit in den letzten Jahren an enormer Bedeutung. Buchempfehlung aus dem CAS Digital Finance: Insanely Simple – The Obsession That Drives Apple’s Success von Ken Segall.

Technostress
Technostress ist eine bestimmte Unterkategorie des Phänomens Stress. Technostress wird in alltäglichen Situationen verursacht, in denen es zu einer Überforderung des Benutzers durch neue technische Geräte oder Systeme kommt. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Technostress

Mobile App vs. Mobiles Engagement
Das mobile Device ist die direkteste, persönlichste und relevanteste Verbringung zum Kunden und Mitarbeiter. „Erreichbar sein, jederzeit und überall…und auch bei der Arbeit”. Bei der Frage: „Mobile Strategie – aber wie?” geht es also nicht nur darum einfach eine mobile App herzustellen, sondern es geht darum Kundenbedürfnisse unmittelbaren im jeweiligen Kontext zu erfüllen. Kurz gesagt, mit dem mobilen Engagement möchte das jeweilige Unternehmen eine längerfristige Beziehung zum Kunden aufbauen. Mehr Informationen dazu siehe unter: http://www.mmaglobal.com/documents/what-mobile-engagement

Mobile als einer der wichtigsten technologischen Treiber der Digitalisierung

Laut Milos gehört Mobile – nebst Virtual Reality, Augmented Reality und the Internet of Things – zu den wichtigsten technologischen Treiber der Digitalisierung.

Treiber Digitalisierung

Die wichtigsten Treiber der Digitalisierung

Mobile Technologien: Sie machen Informationen zugänglich und ermöglichen dadurch Interaktionen. Zudem erlauben sie orts- und zeitunabhängige Entscheidungen zu treffen.

Virtual & Augmentent Reality: Gemäss Milos ein Thema, welches im Kontext von Mobile in den nächsten Jahren an Fahrt aufnimmt. Durch VR & AR werden interaktive Geschäftsmodelle in diversen Branchen ermöglicht.

„Internet of Things” (IoT): „Unbegrenzte Möglichkeiten der Interaktion und neue Geschäftsmodelle durch die Vernetzung von Produkten und Sensoren.”

Vorgehensmodell von Milos für die Digitalisierung unter dem Aspekt von Mobile Business

Vorgehensmodell Digitalisierung

Vorgehensmodell von Milos für die Digitalisierung unter dem Aspekt von Mobile Business

Customer Experience
Im Bereich Customer Experience ist ersichtlich, wer sich mit den Kanälen und Interaktionen der Zielgruppen, Kunden und Mitarbeiter eines Unternehmens auseinandersetzt. Die Fragestellung, wie eine kanalübergreifende Experience (Omni-Channel) und eine möglichst positive Journey erarbeitet werden, steht hier im Vordergrund.

Prozess-Optimierung und Automatisierung
Der technologische Fortschritt – beispielsweise dank IoT/M2M – ermöglicht uns, das Potenzial in der Optimierung von Geschäftsprozessen besser abzuschöpfen. Daten, welche Unternehmen und / oder auch Kunden generieren, können heute viel besser genutzt werden. Weiter resultieren daraus in der Regel verbesserte Prozesse.

Business Models
Traditionelle Denkmuster zu Kundenerlebnissen und Geschäftsprozessen werden nicht zuletzt auch aufgrund des technologischen Wandels immer öfter hinterfragt. Unternehmen erkennen, dass sie ihre Wertschöpfung erweitern, verändern oder gar radikal umstellen können. Was im ersten Augenblick als Hürde gesehen wird, wird in der Folge zur logischen Weiterentwicklung eines Geschäftsgebarens. Szenarien für zukünftige Business Modelle entstehen.

Quelle: Aus der Präsentation – Customer Insights – von Milos Radovic

Mobile Apps als Geschäftsmodelle – für Entwickler

Freemium Modell

  • Kostenlose Verteilung der App
  • Eingeschränktes Feature-Set oder zeitbeschränkte Nutzung
  • Überführung in ein Abo-Modell

Abo-Modell

  • Weitgehende Nutzung der App. Vollständige Nutzung aber nur durch Abo oder Mitgliedschaft möglich
  • Kauf von virtuellen Gütern (In-App Purchase)
  • Zwei verschiedene Versionen, die sich in Funktionsumfang und/oder Werbung unterscheiden
  • Braucht eine kostenpflichtige Zusatzapp oder Produkt zur Nutzung

Werbung

  • Darstellung von verschiedenen Werbeformen wie z.B. Banner oder eingebettetes Sponsoring

Kostenpflichtige App

  • Wird angeboten, wenn die Inhalte einzigartig und von guter Qualität sind oder falls andere Geschäftsmodelle für die App nicht funktionieren
  • Bereitschaft der Nutzer für kostenpflichtige Apps ist unterschiedlich hoch
  • Ertragsmodell ist stark von der Verbreitung abhängig

Mobile Basis-Architektur und deren Unterscheidungsmerkmale in Bezug auf Business, Technologie und User Experience

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Web-App und Native-App



Web App

Web App


Native App

Native App

User Experience
- Benutzer muss online sein
- Über jeden Browser erreichbar
- URL muss eingetippt werden
- Beschränkter Fluss der App
- Offline Verfügbar von bereits geladenen Daten
- Zusätzlich über App-Store auffindbar
- Meist sehr flüssig
Technologie
- einfache Updates
- Wiederverwendung von Content/Applikationen
- Beschränkter Hardware-Support
- Beschränkter Softwar-API-Support
- voller Hardware-Support
- voller Software-API-Support
- bessere Security
Business
- Multi-Channel / Multi-Dvice
- Geringe Betriebskosten
- Know-how im Unternehmen vorhanden
- Höhere Reichweite
- Zusätzlicher Kanal (App-Stores)
- App-Marketing einfacher als URL-Marketing
- Möglichkeit kostenpflichtiger Apps

Vor- und Nachteile der Hybrid-App:

Vorteile:

  • Multi-Channel / Multi-Device mit geringerem Aufwand („nur” Container) für die nativen Plattformen
  • App in den App-Stores
  • Voller Hardware- und Software API-Support
  • Updates auf „Web-Module” ohne App-Updates
  • Wiederverwendung von bereits erstelltem Web-Content

Nachteile:

  • Komplexität im Bereich der technischen Konzeption steigt.
  • Multi-Plattform / Multi-Device-Optimierung auch im Web-Teil potentiell teuer

Entscheidungshilfe, wo welche mobile Architektur zum Einsatz kommt – Ein Vorschlag

Die Diskussion, welche App-Architektur man wählen sollte, ist weder neu noch wird sie in absehbarer Zukunft zu Ende sein. Denn es gibt nicht die beste Lösung, sondern je nach Anforderungen können native, hybride oder Web-Apps die optimale Herangehensweise sein. Milos zeigte uns ein Modell dazu:

Entscheidungshilfe mobile Architektur

Entscheidungshilfe mobile Architektur

#1 Keine spezifische Mobile Lösung. Bei der Entwicklung der Desktop Version werden Stolpersteine (grosszügiges Design, Touch, no Flash, Klickflächen, Image-Slider,…) betrachtet.

#2 Spezifische browserbasierte mobile Version. Entweder als Adaptive Shop oder Responsive Shop.

#3 Symbiose: Mobile Website in Kombination mit einer Hybrid App mit Extrafeatures (Scanning, Store Locator, Coupons…) und Appstore Präsenz anbieten.

#4 Native App. Maximale User Experience im Vergleich zu browserbasierten Lösungen. Für High End Lösungen (flüssig, schnell, offline,…)

Der Weg zur mobilen Strategie – Ein mögliches Vorgehensmodell

Ein paar wichtige Aussagen von Milos in Bezug auf die Umsetzung einer mobilen Strategie:

  • Eine mobile Strategie soll immer flankierend und unterstützend zur Unternehmensstrategie sein
  • Mobile ist „nur” ein Kanal im Omni-Channel Kontext einer Unternehmung.
  • Es geht immer um das ganzheitliche Kundenerlebnis, nicht um ein perfektes Kundenerlebnis auf dem mobilen Device.

Milos zeigte uns ein mögliches Vorgehen aus seiner Zeit bei der Namics. Ein Modell, welches in der Theorie gut verhebt, in der Praxis aber selten 1 zu 1 umgesetzt wurde.

Vorgehensmodell mobilen Strategie

Vorgehensmodell mobilen Strategie

 

Der Weg zum mobilen Engagement – Kernfragen und Handlungsfelder

Zum Schluss zeigte uns Milos ein Vorgehen für mobile Projekte. Dieses Modell stammt von Swisscom und hilft uns – auf dem Weg zum perfekten mobilen Engagement – die richtigen Kernfragen zu stellen und die daraus resultierenden Handlungsfelder abzuleiten.

Vorgehensmodell mobilen Strategie Swisscom

Vorgehensmodell mobilen Strategie Swisscom

 

Danke Milos für den spannenden Tag!

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