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Mit IoT Experience monetarisieren

November 11, 2018

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Aus dem Unterricht des CAS Disruptive Technologies mit Ali Soy berichtet Christian Heimann: 

«Lies noch schnell diesen Blog-Artikel, denn schon bald wird nicht mehr über IoT gesprochen. Es wird dann bereits das natürlichste der Welt sein.»

Anwendungen und Einfluss auf Branchen

Die Anzahl an Anwendungen und Möglichkeiten mit IoT sind unendlich: Smart Home, intelligente Supply Chains, Marketing-Möglichkeiten, effizientere Transportsysteme, Gesundheitsüberwachung in Echtzeit – um nur einzelne Aspekte aus dem Spektrum zu nennen. So vielseitig die Anwendungsmöglichkeiten, so gross auch die Auswirkungen auf alle möglichen Branchen. Auch jene, die sich nicht sofort darin sehen würden, zum Beispiel Banken und Versicherungen.

Experience monetarisieren

Was braucht ein IoT-Projekt um erfolgreich zu werden? Das lässt sich zusammenfassen mit: «Experience monetarisieren». Für die Herangehensweise kann der IoT-Maker-Canvas verwendet werden, oder das von Ali Soy aufs Essenzielle reduzierte Modell:

Am Anfang steht die Experience, der «Job to be done». Ist die Experience nicht gegeben, wird das Resultat kein Erfolg haben können – da es keine sinnvolle Verwendung zulässt. Nur weil es eine Technologie gäbe, die etwas könnte, ist das noch kein Grund für ein IoT-Produkt.

Erst wenn die Experience klar ist – unter Umständen auch schon validiert durch Befragung von möglichen Zielgruppen – können die anderen Punkte in Angriff genommen werden: Models, Analyze, Connect, Build. Technische und praktische Fragestellungen werden hier geklärt, was es zur Umsetzung braucht, und was aus den IoT-Daten gemacht werden kann.

Stehen diese Punkte fest, so kommt die mögliche Killerfrage: lässt sich das Monetarisieren?

Grundsätzlich solltes eines von beidem machen: Save Money (Prozessoptimierung) or Make Money (neue Geschäftsmodelle). 

Geschäftsmodelle für IoT

Will man ein neues Geschäftsfeld in Angriff nehmen, so kann man von den «55 Business Models» von Gassmann die folgenden gut für den IoT-Bereich verwenden.

  • Freemium: Gratis Einstieg, Features als Premium vom Kunden zu erwerben. Ideal um schnell viele Daten zu sammeln.
  • Add-on: Zeitlich begrenztes zur Verfügungstellen von Leistungen oder Services, das mit einem Abo oder Zusatzkauf freigeschaltet werden kann. Wichtig die Überlegung: alles was Software-gesteuert ist, kann später aufgeschaltet werden.
  • Lock-in: Eigenes Ökosystem schaffen und «Verhindern von Billigteilen», analoges Beispiel: Nespresso
  • Object Self Service: Unterhalt automatisieren und vereinfachen; und dadurch mögliche billigere Konkurrenten von Verschleissmaterialien ausstechen.
  • Remote Usage & Monitoring: Kosten nach Verbrauch abrechnen (Pay as you go). Sobald Messdaten vorhanden sind, wird dies möglich.
  • Product as Point of Sales: Drittunternehmen die Möglichkeit bieten, über das IoT-Produkt an Kunden zu kommen.
  • Daten als Produkt verkaufen, an Drittfirmen, Analyse-Unternehmen und Werbepartner.
  • Beispiele zeigen, dass sich eine für das Individuum «nette» Idee sich oft nicht monetarisieren lassen. So hat es z.B. der «intelligente Kühlschrank» nie geschafft, eine starke Verbreitung zu erlangen. Einer der Hauptgründe ist wohl bei der fehlenden, ungeklärten Wertschöpfungskette zu suchen.

Die Frage der Monetarisierung ist also wirklich ernsthaft zu beantworten – kann und soll dadurch auch zu «Fail Fast» führen, wenn klar wird, dass es eben doch kein realistisches Modell zur Monetarisierung gibt.

Connectivity

Damit IoT IoT ist, benötigt es ein Netz. Was liegt da näher, als die Verwendung von bestehenden WLANs? Im IoT-Bereich kommt man aber je länger je mehr davon weg, denn nicht nur in Unternehmen sondern auch im Heimbereich sind die Benutzer sensibler geworden und wollen nicht mehr alles ins «eigene Netz» hängen. Derzeit sind die Alternativen noch nicht ganz klar; mit dem erwarteten 5G-Netz wird die Verbindungsproblematik einfacher; denn 5G bringt eine sehr hohe Bandbreite bei zugleich niedrigerem Energieverbrauch als mit herkömmlichen WLAN oder 4G. 

Bei IoT-Produkten/Anwendungen, bei denen die Energiezufuhr entscheidend ist, wird in der Schweiz derzeit auf LORA-Verbindungen gebaut, die Swisscom betreibt ein LORA-Netz. Die Sender dazu benötigen nur wenig Energie; damit sind IoT-Geräte mit einem LORA-Sender mit einer Batterie für mehrere Jahre autonom. 5G wird dann aber wohl das LORA-Netz ablösen. 

Und Internet of Things – da sind wir heute noch gar nicht. Wir müssen derzeit vom Internet of Subnets sprechen; denn die Geräte und Verbindungen sind innerhalb von Unter-Netzen unterwegs. Ein Internet of Things wird es gemäss Erwartungen erst 2025 – dann wird eine hohe Interoperabilität zwischen den verschiedensten Geräten erwartet.

Interoperabilität heisst, dass die Geräte sich direkt verstehen. Ein gemeinsamer Standard ist dazu nicht zu erwarten, das wäre zu vielschichtig und mit unnötigen Einschränkungen verbunden. Realistischer scheint da, dass die IoT-Devices die Fähigkeit bekommen, sich über Add-ons die «anderen Sprachen/Protokolle» beizubringen – und so mit allen anderen Geräten direkt kommuniziert werden kann.

2025 ist bereits nah, im Unterricht war man sich nicht einig, ob diese Schätzung heute noch realistisch ist.

Internet of Useless Things

Und wer jetzt gerade noch die IoT-Idee hat, dem sei Empfohlen, unter folgender Webseite zu überprüfen, ob die Idee nicht schon umgesetzt wurde – und sich als unnütz herausstellte. Viel Vergnügen: www.internetofuselessthings.io

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