Mehr Digitalkompetenz für die Geschäftsleitung
Juni 10, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Digital Masterclass mit Dozentin Cornelia Diethelm berichtet Studentin Sandra Denier.
Insgesamt verändern sich die Märkte aktuell sehr stark durch exponentielle Entwicklungen, was für uns grundsätzlich schwierig ist aufgrund der Gewohnheit, linear zu denken. Innerhalb dieser exponentiellen Entwicklungen sind die enorme Geschwindigkeit und Reichweite von neuen digitalen Geschäftsmodellen wie Uber und Airbnb zu erwähnen. Dabei muss beachtet werden, dass die Netzwerkeffekte auch Monopolstellungen (wie z. B. von WhatsApp) begünstigen. Insgesamt ist ein Trend in Richtung Gratisökonomie zu beachten, was vor allem aufgrund sinkender Transaktionskosten zu Stande kommt. Spannend ist auch zu sehen, dass ganze neue Geschäftsmodelle auf Ressourcen statt früher Besitz basieren (bspw. Alibaba als grösster weltweiter Händler ohne Lager). Insgesamt ist die Vielfalt an Start Ups weltweit zwar riesig, aus Sicht von Cornelia Diethelm geht die Disruptionsgefahr für traditionelle Firmen jedoch stärker von den Technologieunternehmen wie Amazon und Google aus – dabei lösen sich auch die bisher sehr starken Branchensilos auf.
Insgesamt geht es darum, dem oben eingeleiteten Thema im Unternehmen eine Visibilität geben. Zum Start die Barrieren für etablierte Firmen, innovativ zu sein aus dem bekannten “Innovator’s Dilemma”:
Eine Herausforderung in den traditionellen Unternehmen, auch in der Geschäftsleitung, ist das starke Verharren in bestehenden Silos bzw. salopp gesagt im angestammten “Böxli” im Organigramm. Insgesamt kann gesagt werden, dass die Geschäftsleitung meist kein homogenes Team ist. Oft sind die Geschäftsleitungsmitglieder in zwei konfliktierenden Rollen (Teamplayer als Geschäftsleitung sowie Verantwortlicher des Tagesgeschäfts/einer Geschäftseinheit) unterwegs. Viele Geschäftsleitungsmitglieder haben ihre Karriere insbesondere der zweiten Rolle zu verdanken. Dementsprechend ist das “sich ums Unternehmen als Ganzes kümmern” in der Vergangenheit eher ein Goodie als ein Must für die Karriere und im Kompetenzenportfolio gewesen.
Patrick Hypscher definiert die viel besagte Digitalkompetenz wie folgt. Über Inhalt und Struktur lässt sich natürlich streiten. Ich finde es aber schon mal spannend, überhaupt einen Ansatz mit Inhalt vorliegen zu haben, da es sich bei der “Digitalkompetenz” oft um ein Buzz Word ohne Definition handelt.
In der Migros Aare haben wir die Digitalkompetenz übrigens in einem ersten Entwurf ganz grob so strukturiert: Digitale Transformation verstehen und anwenden, Neue Führung & Mindset sowie Neue Arbeitsmethoden & Zusammenarbeit.
Was auffällt ist, dass insgesamt Führungsthemen innerhalb der Transformation deutlich wichtiger zu werden scheinen. Cornelia Diethelm hat abschliessend zum Thema noch versucht, neben der oben stehenden Digitalkompetenz an sich für die Geschäftsleitung ein paar Lösungsansätze zu finden:
Abschliessend wünsche ich allen viel Spass und Erfolg beim Überzeugen und Motivieren! Sei es im Verwaltungsrat, in der Geschäftsleitung oder ganz allgemein in der Belegschaft.
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