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Generation Z – Ist der Arbeitsmarkt bereit für die nächste Generation?

Juli 28, 2022

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Von Sarah Maimon-Bourgeois.

Sie seien unentschlossen, technologie-süchtig, asozial, faul und gestresst. Gegen diese und viele weitere Vorurteile muss die Generation Z ankämpfen. Doch woher stammen solche negativen Ansichtsweisen und liegt die Zukunft des Arbeitsmarktes wirklich in schlechten Händen?

Der heutige Arbeitsmarkt umfasst vier sehr unterschiedliche Generationen. Beginnt ein Generation Z-ler seine Laufbahnkarriere, wird dieser gleich diversen Generationen begegnen und mit ihnen arbeiten müssen. Während die Generation Y noch am ehesten der Generation Z ähnelt, kann es mit der oft von Baby Boomern und Generation X-lern besetzten Chef-Etage schnell zu Unstimmigkeiten kommen. Da mehrheitlich die ältere Generation an der Spitze des Arbeitsmarktes ist, hat die Firmenpolitik in den meisten Fällen noch eine «altmodische» Führung und ist, wenn überhaupt, noch zu wenig dazu bereit, sich vollkommen mit den neuen Arbeitnehmern und deren Werten auseinanderzusetzen. Diese fehlende Bereitschaft, die altbekannten und bewährten Methoden zu hinterfragen, basiert oft auf einem mangelhaften Verständnis, wie die Jugendlichen heutzutage handeln und denken. Ihre Verhaltensweisen und Vorlieben werden belächelt und als noch unerfahren eingeordnet. Dadurch entstehen auch die oben genannten Vorurteile der heutigen jungen Generation Z. 

Die heutige Jugend ist nicht fauler oder asozialer als die älteren Generationen. Ebenfalls ist ihr ständiges «online-sein» im normalen Fall keine Handy-Sucht, sondern die Art und Weise, wie sie aufgewachsen sind; nämlich seit Geburt an mit Technologie. Daher werden sie auch Digitale Natives genannt. Die Beziehungen, die geführt werden, haben online genau so hohe Bedeutung wie offline. Ob eine Verabredung persönlich in einem Kaffee stattfindet oder auf einer Plattform, macht keinen grossen Unterschied, denn das «reale Leben» findet nicht mehr nur vor Ort statt; die Übergänge zwischen online und offline sind fliessend. Wissen auswendig lernen und Bücher als Nachschlagewerke bereithalten, ist nicht mehr die Norm. Denn mit nur wenigen Klicks auf dem Handy, kann sich so gut wie jede Frage beantworten lassen. Diese Beispiele zeugen von doch grossen Unterschieden, welche oft Ursprung für die Vorurteile und negativen Äusserungen von besorgten Eltern oder verärgerten Arbeitgebern sind.  

Gary Vaynerchuk, ein Bahnbrecher im digitalen Marketing, versteht es, die Veränderungen der letzten Jahre richtig einzuordnen: «They would have conversations on the phone about the same sort of things they’re DM’ing each other about today. Social media just gives kids a new platform to act out those same old behaviors. There’s a massive, unfair demonization of new technologies when in reality, humans are acting the same as they’ve always acted» (Vaynerchuk, 2018).  

Was macht die Generation Z also so speziell und worauf soll geachtet werden? Im Gegensatz zur Generation Y wirken Begriffe wie Work-Life-Balance und flexible Arbeitszeiten eher abschreckend als anlockend. Der Generation Z ist es wichtig, ein Unternehmen mit einer klar geregelten Hierarchie, definierten Arbeitszeiten und einem Aufgabenbereich, welcher den eigenen Stärken entspricht, herausfordernd und sinnhaft ist, zu finden. Zusätzlich ist es besonders wichtig, dass der Arbeitnehmer sich persönlich mit den Unternehmenswerten identifizieren kann. Solange dieser die Werte und Unternehmenskultur nicht vertreten kann, ist das Zugehörigkeitsgefühl und dadurch die Loyalität zum Unternehmen sehr tief. 

We don’t want jobs. We want life experience (Hakobyan, 2019) 

In ihrem TEDx Vortrag geht Liliana Hakobyan, eine armenische Jungunternehmerin, die Unternehmen bei der Suche nach neuen Arbeitskräften hilft, auf die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt ein und bietet Einblick in die Generation Z und zeigt Unternehmen Lösungen auf, um die grossen Unterschiede zu überwinden. 

Die Welt befindet sich in einer Zeit des Umbruches. Wird die Chance ergriffen, die individuellen Stärken aller Generationen zu kombinieren, bildet sich ein hoch diverses und exzellentes Geschäftskonstrukt. Unternehmen, die bereit sind, ihre Arbeitsmodelle auf die Werte der neuen Fachkräfte anzugleichen, werden ihre Ziele längerfristig effizienter und erfolgreicher erreichen können. Für den Arbeitsmarkt heisst die Devise sodann, die Generation Z verstehen und als Arbeitnehmerschaft schätzen und integrieren zu lernen. 

Verweise:
Hakobyan, L (2019). TEDxAUA. Von How Gen Z is revolutionizing the workplace?
Vaynerchuk, G. (2018). garyvaynerchuk. Von «Debating the negative effects of social media on kids»

 

Dieser Fachbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für das CAS Social Media & Content Marketing verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.

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