FinTech Use Cases
März 31, 2020
Samstagnachmittag 21. März 2020, der zweite Vorlesungstag, FinTech Use Cases, als Video-Webinar; «Wenn schon Digital dann aber richtig». Heute Nachmittag wurden uns vier spannende FinTech Use Cases präsentiert. Vorgestellt wurden diese allesamt von Mitgründern des jeweiligen FinTech.
Eingeführt in den Nachmittag hat Rino. FinTech gibt es eigentlich schon lange. Im Konnex mit FinTEch wird immer der Begriff Start Up verwendet. Dabei hat das nichts miteinander zu tun, FinTech bedeutet nichts anderes als Financial Technology. Begonnen hat das bereits in den 1950er mit der Kreditkarte von Diner Club. 1985 war die SIX die erste vollelektronische Börse der Welt.
Eine wichtige Aussage, die ich mitgenommen habe ist, dass FinTechs nur eine Daseinsberechtigung haben, wenn sie ein Problem für den Kunden lösen. Nur toll zu sein reicht nicht.
Was ebenfalls sehr beeindruckend ist, ist das Wachstum der Nutzer einzelner FinTech, so hat sich die Zahl der Nutzer der brasilianischen »Nubank» in den letzten sechs Monaten von 12 Millionen Nutzern auf 22 Millionen Nutzer praktisch verdoppelt. Also eine exponentielles Wachstum.
Aber nun zu den FinTech Use Cases. Alle vier sehr spannend und jeder Case hätte einen eigenen Blog verdient. Ich möchte Euch nun zu jedem eine kurze Übersicht geben.
Yapeal hat sich zum Ziel gesetzt ein neues digitales wallet zu bauen und so die Art und Weise neu zu definieren, wie der User mit seinem Geld umgehen kann. Dies unter dem Motto „Das neue Normal“.
Aktuell benutzen etwa 300 Nutzer Yapeal
Sie sind in der Schweiz die ersten mit einer Visa Debit Karte. Dabei funktioniert die Karte wie eine gewöhnliche Kreditkarte, nur dass das Geld direkt dem eigenen Bankkonto belastet wird.
Der Onboarding-Prozess dauert 3.22 Minuten und kann sogar die Daten aus dem Chip des biometrischen Passes auslesen.
Yapeal ist übrigens das erste FinTech, dass von der FINMA eine FinTech-Lizenz erhalten hat.
Weitere Informationen zu Yapeal:
Swisspeers ist eine unabhängige Plattform, die KMU’s erlaubt direkt, das heisst ohne Zwischenschaltung eines Finanzintermediärs, Fremdkapital bei Investoren zu beschaffen.
Die Idee von Swisspeers ist an und für sich nichts Neues, so ist Loanboox im Bereich der Kreditvermittlung von Gemeinden sehr bekannt. Das Angebot von Swisspeers deckt jedoch ein grosses Bedürfnis, so erhalten rund 35’000 KMU in der Schweiz pro Jahr keine Finanzierung.
Die Plattform die Swisspeers zur Verfügung stellt, ermöglicht es KMU in wenigen Schritten eine Finanzierung zu erhalten,
und potentielle Geldgeber können einfach und unkompliziert sinnvolle Investitionen tätigen.
Die Idee für den Case stammte von zwei Mitgründern im Kickbox-Programm der Helvetia Versicherung. Zusammen mit der dritten Mitgründerin wurde das Produkt an der ETH Zürich entwickelt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass grosse Unternehmen schwerfällig sind, um neue Ideen rasch umzusetzen. Aus diesem Grund wurde das Start Up gegründet.
Die Idee besteht darin für Luxusuhren ein digitales Zertifikat zu erstellen. Dieses Zertifikat wird vom Hersteller an den Retailer weitergegeben. Dabei sind dem Zertifikat Geschichten über die Herstellung der Uhr oder Interviews von CEO’s der Manufacturen beigelegt.
Kauft der Kunden eine Uhr, können auch die persönlichen Daten des Käufers mitgegeben werden. Wird die Uhr einmal vom Käufer weiterverkauft, kommt der eigentliche Kern des Cases zur Anwendung.
Dank dem digitalen Zertifikat, hat der Secondary Buyer die Gewissheit, dass es sich bei der Uhr, die er kaufen möchte, nicht um eine Fälschung handelt. Dank dem Zertifikat kann er die Historie der Uhr jederzeit nachvollziehen und der Verkäufer wird dank diesem Vertrauen, dass er schafft, einen höheren Verkaufspreis erzielen.
Adresta verändert mit ihrer Idee das Kundenerlebnis in der Luxusgüterindustrie und schafft durch die Kombination neuer Technologien Vertrauen und Transparenz.
Wieso nur Uhren? Auch für Kunst, Fashion, teure Weine und Oldtimer ist der Case anwendbar.
Unsere Anmeldedaten (z. B. Benutzername, E-Mail-Adresse, Passwort) sind öffentliche Informationen. Ein Passwort allein reicht nicht mehr aus, um sich vor Hackern zu schützen.
Genau hier setzt Futurae, gegründet von Sandra Tobler, Claudio Marforio und Nikos Karapanos, an. Futurae bietet eine starke Zwei-Faktor-Authentifizierungssuite (2FA), die Unternehmen und Einzelpersonen ein hohes Maß an Sicherheit bietet, um ihre Konten und sensiblen Benutzerdaten zu schützen.
Neue benutzerfreundliche Ansätze der Authentisierung wie:
können das Problem nicht gänzlich lösen.
Sandra erläuterte das sehr eindrücklich am Beispiel der Face ID. Wenn ein Passwort gehackt wird, vergibt man einfach ein neues Passwort, aber würde die Face ID gehackt ist es nicht möglich, da die Face ID einmalig ist.
Futuare bietet Lösungen für:
Die Entwicklung geht weiter, von der Authentifizierung mittels Hardware, SMS, QR-Code hin in eine Welt mit vielen unterschiedlichen Nutzerinterfaces
Wie bereits zu Beginn des Blogs erwähnt, vier interessante Persönlichkeiten mit vier sehr spannenden Use Cases, ja sogar so spannend, dass trotz Zeitüberschreitung alle Teilnehmer des CAS bis zum Ende der Session dabei blieben.
Ich hoffe, dass der CAS Digital Finance auch weiterhin so spannend bleibt und freue mich auf die restlichen Vorlesungen.
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