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Erfolgsfaktoren zur Implementierung von AI

April 15, 2020

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Aus dem Unterricht des CAS AI Management mit Peter Münzenmayer berichtet Jakov Horvatinovic:

Bevor es losgeht

Es ist der 28. März 2020 und der dritte Tag des Fernunterrichts im CAS AI Management an der HWZ. Nachdem sich vermutlich alle noch einen Kaffee (oder Tee) zubereitet und in diversen Medien auf den aktuellsten Stand zum alles beherrschenden Thema Corona gebracht haben, geht es um 08.15h pünktlich los mit dem Unterricht via Zoom App. Ob dies auch für die nächsten Sessions das Tool erster Wahl sein wird, bleibt nach immer mehr negativen Schlagzeilen noch abzuwarten.

Man blickt jedenfalls in über 20 mehr oder minder wach und motiviert aussehende Gesichter – das eigene inklusive. Ob sich nach 15-20 Stunden Tele-Unterricht in den letzten zwei Tagen eine gewisse Zoom-Müdigkeit breit macht oder dies dem Umstand geschuldet ist, dass heute Samstag ist und draussen schönstes Frühlingswetter? Wahrscheinlich beides. Und wahrscheinlich spielen noch viele weitere Gefühle, Gedanken und Sorgen mit eine Rolle an diesem Samstagmorgen. Sei es für jede und jeden von uns wie es jeweils ist – Achtung: Spoiler-Alarm! – es wird sich auf jeden Fall gelohnt haben, heute dabei gewesen zu sein!

Thema des Tages: AI Organization – Vision and Strategy!

Hört sich doch schon sehr spannend an. Als dann Peter Münzenmayer, Head Digital & Smart Analytics Group Management bei Swiss Re, mit der Präsentation startet, wird schnell klar, dass uns durch seine eloquente und motivierende Art und seine breite Expertise auf diesem Gebiet ein spannender Tag bevorsteht. Wir werden viel Neues erfahren, wertvolle Einblicke erhalten, Gruppenarbeiten erstellen und präsentieren, interessante Diskussionen führen u.v.m.

Doch der Reihe nach. Der Unterrichtstag setzt sich aus fünf Modulen zusammen: Setting the Stage –> Starting the Journey –> Becoming Ironman –> And now? –> What else?. Die ersten zwei Module werden am Vormittag behandelt und sind Teil dieses Eintrags. Den Nachmittag dieses Unterrichtstages deckt mein Kommilitone Michi ab.

Modul 1: Setting the Stage

Daten

In diesem Einführungs-Modul tauchen wir nun langsam ins Thema des Tages ein und erfahren spannende Insights mit Fokus auf die Versicherungs-Branche. Wir lernen, dass diese Industrie auf Daten und Informationen basiert und dies schon immer tat. Da Daten für die Versicherungen eine so hohe Wichtigkeit haben, können Änderungen in der Datenlandschaft zu bedeutenden Auswirkungen führen (“Any change in the information landscape has the potential to have a significant impact!”).

Die Branche hat u.a. die Herausforderung, Risiken zu verstehen. Anhand von Daten können Risikomodelle entwickelt und basierend auf diesen schliesslich Angebote für Kunden erarbeitet werden. Heute, wo mehr Daten (Stichwort “Big Data”) denn je vorhanden sind, steht man vor der Herausforderung, wie man daraus Insights zieht bzw. Wertvolles ableitet. Peter betont, dass Daten zwar als das Öl der Zukunft betrachtet würden, aber erst ihre Verarbeitung mache sie wertvoll. Es komme also drauf an, was man aus Daten macht. Daten selber haben nur einen begrenzten Wert.

Neue Technologien

Neben Daten spielen auch neue Technologien eine wichtige Rolle. Denn neben Chancen bringen diese immer auch Risiken mit und haben das Potenzial, ganze Branchen zu transformieren. Peter erklärt, dass die Versicherungsbranche sich in einem sehr herausforderndem Marktumfeld befindet, neue Datenquellen und Analyse-Möglichkeiten jedoch auch zum Effizienz-Gewinn entlang der Wertschöpfungskette von Versicherungen führen. Auch sehen wir Beispiele von neuen Produkten und Angeboten, welchen durchs Zusammenspiel neuer Technologien und grosser Datenmengen erst möglich wurden.

Als nächstes steht die erste Breakout-Session des Tages an: In kleinen Gruppen sollen wir uns ca. zehn Minuten über die eigenen Erfahrungen austauschen und diskutieren, welche Bedeutung Technologien und Daten in unseren Branchen haben. Wir sind eine Dreiergruppe: Benjamin W. arbeitet in der Immobilien-Branche, André W. für eine Bank und ich für ein Medienbeobachtungs-Unternehmen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in allen drei Fällen zwar sehr viel über AI, Big Data, Digitalisierung etc. geredet wird, meist jedoch (noch) nicht viel dahinter steckt. Obwohl einzelne Leuchtturm-Projekte angegangen werden und sehr viele Daten vorhanden wären, wird das Potenzial nicht ausgeschöpft. Wohl der wichtigste Grund dafür ist, dass das richtige Mindset sich noch nicht etabliert hat.

Der fehlende Link

Als nächstes Thema schauen wir uns “den fehlenden Link” zwischen der Unternehmensstrategie und Technologie an. Peter zeigt uns auf, wie wichtig es ist, dass Unternehmen ihre Tech-Strategie in die Gesamtstrategie integrieren und wie dies bei Swiss Re gestaltet wurde. Technologien wie z.B. AI dürfen laut Peter kein Selbstzweck sein, sondern müssen die Unternehmensstrategie sowie die Erreichung wirtschaftlicher Ziele unterstützen.

Bevor wir mit dem zweiten Modul weitermachen, gibt es nun eine Kaffee- und Verschnaufs-Pause.

Modul 2: Starting the Journey

Gestärkt finden wir uns nach 15 Minuten wieder in der Zoom-Session ein. Und es geht gleich mit der zweiten Breakout-Session weiter: Diesmal haben wir ganze 45 Minuten Zeit und die Aufgabe besteht darin, einen Pitch für die Geschäftsleitung vorzubereiten. Diese hat die Bedeutung von AI erkannt und ein neues Team gebildet. Das Team soll nun ein Konzept erarbeiten, wie AI genutzt werden könnte, um die Wettbewerbsposition zu verbessern. Es soll aufgezeigt werden, welche Ziele wir erreichen wollen, was wir dafür brauchen und wie wir dabei vorgehen wollen.

Unsere Gruppe besteht aus Rahel, Mensur, Patrick und mir. Damit sich alle gleich gut einbringen können, entscheiden wir uns für ein fiktives Unternehmen, welches im Luxussegment der Sportbekleidung zu Hause ist. Wir haben viel Spass bei der Erarbeitung, die Ideen sprudeln und wir tauchen wohl etwas tiefer in Details ein, als dies der Auftrag gewesen wäre. Nichtsdestotrotz ensteht ein solides Resultat, welches wir anschliessend allen Teilnehmern präsentieren können:

Key Take Aways: Erfolgsfaktoren für gelungene Implementierung von AI in Unternehmen

Auch alle weiteren Gruppen präsentieren die spannenden Resultate dieser Breakout-Session. Zudem werden die jeweils wichtigsten Erkenntnisse aus der Übung geteilt und einzelne Fragen beantwortet. Aus diesen Erkenntnissen, der anschliessenden Gruppendiskussion und den Ergänzungen von Peter, lassen sich folgende Key Take Aways für die erfolgreiche Implementierung von AI in Unternehmen zusammenfassen:

  • es braucht Zeit
  • es braucht ein fixes Budget
  • AI ist kein Produkt – AI geht durch die ganze Firma und erfordert Anpassungen auf verschiedenen Ebenen
  • Lean Startup-Ansatz kann behilflich sein und Business Model Canvas sowie AI Canvas können sehr nützlich sein bei der Konzeptentwicklung (auch durch den Fokus auf Value Proposition)
  • Befangenheit vermeiden, Out-of-the-Box-Denken fördern
  • Management muss mit an Board sein, Awareness der Geschäftsleitung ist nötig
  • richtiges Mindset
  • aufzeigen, dass damit Mehrwert generiert werden kann
  • Strategie definieren und in Gesamtstrategie eingliedern
  • Quick Wins und Low Hanging Fruits anstreben, um Vertrauen zu gewinnen
  • auch Spass ist wichtig, führt zu neuen Ideen. Spass und Kreaktivität trennen von bestehenden Rahmenbedingungen

Damit endet das zweite Modul dieses Tages und es ist Zeit für die Lunch-Pause. Es war ein äusserst spannender und kurzweiliger Vormittag. Wir haben viel gelernt und interessante Insights gewonnen. Nach der Mittagspause stehen die nächsten drei Module auf dem Programm. Über diese wird – wie eingangs erwähnt – Michi berichten. Ich verabschiede mich an dieser Stelle, wünsche allen schöne Ostern und BLEIBT GESUND!

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