Erfolgreicher dank Open Innovation
Juli 29, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Digital Insurance mit Claudia Bienentreu berichtet Martin Schneider.
Die Wichtigkeit von Innovation in Versicherungsgesellschaften wird gleich zu Beginn klar. Als Hauptelemente können hervorgehoben werden, dass die Kunden sich eine andere Gestaltung der Interaktion wünschen und Disruption im Schnellzugstempo am anbrausen ist.
Nachfolgend die 5 Industrien, die scheinbar das höchste Risiko für Disruption haben und wo Gefahr droht, von neu entstehenden Technologien und Firmen.
Trotzdem wird gemäss der gleichen Quelle weiterhin 78 % der Investitionen in inkrementelle Innovation investiert. Gemäss Schätzungen von Claudia Bienentreu liegt der Wert der Investitionen bei den Versicherungsgesellschaften in kurzfristige Themen sogar bei 90 %. Das ist viel Geld, welches für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle fehlt. Dadurch werden die traditionellen Unternehmungen immer mehr überholt von den jungen. Ersichtlich ist das z.B. an der Börsenbewertung.
Unter den grossen jungen und sehr agilen Firmen finden sich momentan noch keine, die Versicherungen anbieten, doch das kann sich täglich ändern. Innovative InsurTech gibt es unter anderem mit Lemonade , Element, Oscar und One Insurance bereits einige.
Ein Modell, welches bei immer mehr Unternehmen, z.B. bei der AXA Schweiz, zum Einsatz kommt, ist Open Innovation. Dessen Konzept unterscheidet sich grundlegend von der bisherigen Innovation. Open Innovation ist die aktive Suche von Ideen Anderer und diese einzubinden als Partner. Bisher war Innovation dagegen meist eine Eigenkreation. Das neue Modell ist durchlässig in beide Richtungen. Einerseits bringen Externe Ideen ein (outside-in) und andererseits werden Ideen nach aussen gegeben (inside-out).
Beispiele von “inside-out” sind:
Beispiele von “outside-in” sind:
Auch Hackathons sind ein beliebtes Modell, um Ideen zu entwickeln. Claudia Bienentreu empfiehlt allen von uns, einmal an einem solchen Anlass, z.B. #HACKZURICH teilzunehmen. (Ein Hackathon dient neben der Ideengenerierung zur Akquisition von Talenten.)
Weitere Informationen zu Open Innovation von dessen Erfinder findet sich im Video Henry Chesbrough on Open Innovation – Innovation Convention 2011 – Brussels.
Für alle Innovations-Aktivitäten ist eine bewusste Zielsetzung erfolgskritisch. Diese kann unterschieden werden zwischen finanziellen und strategischer Fokus.
Je nach Zielsetzung eignet sich die eine oder andere Art besser für deren Umsetzung.
“… Innovation hat zwei Gegner: Selbstzufriedenheit und Vorurteile. Das Gegenteil von Selbstzufriedenheit ist Unternehmertum. Das Gegenteil von Vorurteil ist Neugier.” Johann N. Schneider-Ammann, Bundesrat, 2015
Neben einem zu tiefen Budget bereitet oft die Unternehmenskultur Probleme für die Innovation!
Dass die Unternehmenskultur der angestammten Versicherungsgesellschaften hinderlich ist für bahnbrechende Neuerungen, bestätigte unsere Analyse mit Hilfe des Modells des “The Culture Institut”. Uns scheint, alle Gesellschaften legen einen hohen Wert auf grün (Rücksicht nehmen – Work-Life-Balance), grau (Prozesse – Strukturen – Hierarchie) und violett (Tradition – Erfahrung). Wichtig für die Innovation ist gemäss Theorie jedoch das Gegenteil! Firmen sollten in ihrer Kultur also mehr Beachtung den Themen in hellblau (Vision – Offene Systeme), gelb (Fortschritts-Freude – “Tüfftler”), orange (Gewinnen wollen – Unternehmerisch) und rot (Geschwindigkeit – Entschlossenheit) schenken.
Wir haben dank den Ausführungen von Claudia Bienentreu und ihren Co-Dozenten Lukas André und Lorenz Hänggi einen guten Einblick in die Welt der Open Innovation erhalten. Das Wissen werden wir nutzen, um die Innovation bei unseren Arbeitgebern zu optimieren und so die digitale Transformation besser zu meistern!
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