Ein Tribünenplatz bitte!
Von Nadja Caligari, Juni 27, 2024
Wie kann ich die Wirkungskette des übergeordneten Zieles am besten erkennen?
Ganz einfach: Durch einen Perspektivenwechsel.
Wenn ich aus der Perspektive des Tribünenplatzes ein Spiel verfolge, kann ich viel besser sehen, was bewegt wird, welche Wege betreten werden, und welche Auswirkungen die Spielzüge haben. Ich kann das Gesamte sehen und verstehen!
Wollen wir eine Verhaltensänderung oder ein kontinuierliches Lernen erzielen? Welche Wirkung wollen wir damit erreichen?
Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass die Menschen, die Informationen lesen, auch ihr Denken ändern. Dank diversen Studien wissen wir heute, dass lesen alleine nicht genügt.
Informationen sind wichtig für die Aufklärung und Wissensvermittlung, jedoch genügen sie nur selten, um Verhaltensänderungen herbeizuführen. Wissen ist somit nur die halbe Miete.
Schaffen wir es, die Menschen auf unsere Erlebnisreise mitzunehmen, können wir mehr im Veränderungsprozess bewegen.
Während wir uns mit Katrin Hauser, Odonata GmbH komplett dem Impact Management gewidmet haben, ging bei Isabel Steiner im Thema OKRs die Post ab.
Das Timing und die Organisiertheit, mit der uns Isabel Steiner durch das Modul OKRs geführt hat, hat mich unheimlich beeindruckt. Einfach nur WOW!
Dabei wurden mir viele Parallelen, resp. Abhängigkeiten zum Impact Management bewusst. OKRs zielen auf den Impact und NICHT auf die Aktivität ab.
Beide Module (Impact und OKRs) fördern Klarheit und Transparenz, wie auch beide Themen in einer Organisation strategisch integriert sein sollen UND beide fördern das kontinuierliche Lernen und die Verbesserung.
Während zum Beispiel in einer tribalen impulsiven (roten) Organisationseinheit den Spielern durch den Anführer diktatorisch befohlen wird wie sie sich zu bewegen und zu spielen haben, fokussiert eine postmoderne pluralistische Organisation (Grün) auf Kultur und Empowerment, um eine herausragende Motivation der Mitarbeiter zu erreichen.
Zurück zum Fussball Beispiel:
Die Spieler sind sich ihres Talentes in ihrer Position bewusst. Sie kennen ihre Stärken und verfügen über genügend Selbst Management und Wissen, ihr Potenzial auszuschöpfen und zu verwirklichen. Sie entscheiden eigenständig, wann sie den Ball ihrem Teamkollegen weitergeben, weil diese sich in der geeigneteren Position befinden um einen Treffer zu erzielen.
Autonomie kreiert Empowerment und dies wiederum kreiert Entrepreneurial Mindset.
Der Produkt-Manager hingegen fokussiert sich hauptsächlich auf die Frage: Welches Problem wollen wir lösen?
So lernen wir bei Antonia Landi, dass das Ziel eines Produktmanagers darin besteht, Kundenprobleme zu verstehen und gemeinsam mit seinem Team die bestmögliche Lösung für diese Probleme zu erarbeiten und dem Unternehmen und dem Kunden ein bestmögliches Resultat zu geben.
Wenn ich das auf mein Fussballspiel Beispiel umdenke, könnte das ein Produktmanager für Fussballausrüstung sein. Sein Ziel: Die Bedürfnisse der Spieler zu verstehen und zusammen mit seinem Team die bestmöglichen Lösungen zu entwickeln und bereitzustellen, um ihre Leistung und ihr Spielerlebnis zu verbessern.
Cornelia Diethelm hat uns auf eine super spannende Reise durch das Modul Digital Ethics geführt.
Gestartet mit der grossen Frage: Was ist der Unterschied zwischen Moral und Ethik?
Moral entspricht unseren persönlichen Prinzipien und Werten und ist unser innerer Kompass, wohingegen Ethik der Wissenschaft entspringt. Gegenstand der Ethik ist die Moral. Einen Verstoss gegen unsere Prinzipien nennen wir «unethisch».
Wie kann digitale Ethik im Fussball eine Relevanz haben?
Der Einsatz von KI trägt dazu bei, bestimmte Muster im Spielverhalten zu identifizieren und Leistungen vorherzusagen. Die Kategorisierung solcher Spielverhalten und Leistungen bringen jedoch auch eine potenzielle Diskriminierung mit sich. Spieler, Trainer und Fans müssen verstehen können, wie mit KI-Algorithmen Entscheidungen oder Analysen getroffen wurden. Ansonsten richten sie nur Schaden an.
So zum Beispiel brauchen wir die kritische Reflexion zur Automatisierung von Entscheidungen. Führen diese automatisierten Entscheidungen zu einer fairen und gleichberechtigten Behandlung aller Spieler? Unterstützt die Technologie die menschlichen Entscheidungen, oder wird diese ersetzt.
KI ist eine von Menschen gemachte Technologie. Es gibt keine KI ohne Daten.
Es sind Algorithmen, basierend auf Mathematik und Statistik. Der grundlegende Unterschied liegt in der Globalisierung, durch die wir heute auf eine Unmenge von Daten zugreifen können.
Da wir wissen, dass KI’s bei Menschen scheitern und ihre Algorithmen auf der Vergangenheit basieren, ist eine Reflexion der Moral essenziell. Wir sollten sie als Spiegel betrachten und in der Anwendung prüfen.
Unter anderem schliesst sich für mich der Kreis hier auch mit dem Impact Management. Sich der Wirkung, wie auch der Nebenwirkung und Auswirkung bewusst sein.
Dank des Perspektivenwechsels «Tribünenplatz» wie auch dem Faktor «Erlebnis» können wir das gemeinsam schaffen.
Erlebnis ist alles:
Dieser Fachbeitrag wurde für das CAS Digital Women Leading HWZ verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.
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