Digitalisierung im CFO Office
September 1, 2020
Spannende Vorträge bezüglich Digitalisierung im CFO Office durften wir geniessen von: Simon Frei Managing Partner bei FS Partners AG, Benedikt Schuppli Co-Founder FQX AG und Claudio Tognella Partner und Key Account Manager bei Daura.
Simon selbst hat vor einem Jahr die erste Ausführung des CAS Blockchain & Fintech Economy besucht. Dabei fiel ihm auf, dass die Perspektive eines wichtigen Entscheidungsträgers bei Digitalisierung- und Blockchain-Projekten nicht behandelt wurde: Die des CFOs. Die HWZ liess nicht lange auf sich warten und konnte ihn prompt als Dozenten für das Modul “Digitalisierung im CFO Office – Blockchain Anwendungen für den CFO” gewinnen.
Noch geniesst das Thema “Blockchain” in vielen Firmen Welpenschutz. Zu gross ist die Angst, dass man einen Trend verpassen könnte. Deshalb haben viele grosse Firmen eigene Innovationsabteilungen. Diese verwalten oft auch ihr eigenes Budget, weshalb es oft auch nicht mit anderen Innovationsvorhaben der Firma gemessen wird. Mit anderen Worten heisst das, der CFO der Unternehmung wird bei Blockchain-Projekten nicht immer mit-einbezogen.
Nun lässt sich das Älter-werden auch bei Welpen nicht aufhalten. Gleiches gilt für Blockchain.
CFOs beginnen Fragen zu stellen:
Um diese Fragen beantworten zu können, müssen Blockchainists und CFOs Hand in Hand arbeiten. Dazu ist es wichtig, dass der CFO die neuen Trends versteht.
Die Praxis ohne Blockchain ist geprägt von Intermediären. Der Intermediär garantiert, dass Daten zugänglich, sicher speicherbar, nicht duplizierter, verifizierbar und skalierbar sind.Zahlungen werden in zentralen Clearingstellen erfasst, kontrolliert und verbucht, um sog. Double-Spending zu unterbinden und um Missbrauch vorzubeugen. Dieser Prozess ist, insbesondere, wenn es um cross-border Kunden-Lieferanten Beziehungen geht, sehr zeitaufwendig und personalintensiv.
Eine DLT oder Blockchain bietet die Vorteile von Anonymität, Dezentralität, Single Point of Truth, Transparenz und Unveränderbarkeit. Geschäftspartner direkt (ohne Intermediär) miteinander interagieren. Eine Blockchain, besteht aus einer verteilten Datenbank, die über ein Netzwerk von Computern auf einer Peer-to-Peer Basis zusammenarbeiten. Jeder Netzwerk-Teilnehmer hat dezentral auf seinem Computer die gleiche Information verfügbar. Zum Schutz der Daten werden diese kryptographisch gesichert aufgezeichnet. Viele dezentral organisierte Nodes verwalten eine gemeinsame Datenbank und führen auf dieser sichere Transaktionen durch. Jede Transaktion wird protokolliert und über einen speziellen Algorithmus von den Netzwerkteilnehmern validiert.
Da alle Teilnehmer des Netzwerks über eine vollständige Kopie eines Datenblocks verfügen, gibt es keinen Angriffspunkt um das Netzwerk zu schädigen. Es sei denn, man verfügt über zumindest 51% der Rechenleistung im Netzwerk. Schließlich gibt es eine hohe Transparenz von Daten und Transaktionen. Denn einseitige Änderungen am Hauptbuch sind nicht möglich. Eine Aktualisierung der Daten erfordert immer eine Vereinbarung zwischen der Mehrheit der Teilnehmer (Nodes).
Der Wegfall von Custodian und zentralen Clearingstellen in der Abwicklung hat folgende Vorteile:
Intermediäre werden nicht mehr benötigt und die Transaktionskosten sinken dadurch. Der CFO freut sich.
Das bringt uns zur Gruppenarbeit.
Typische Use Cases für Blockchains sind Geschäftsfälle, die sich durch eine hohe Anzahl von Intermediären (die wollen alle mitverdienen), einen hohen manuellen Aufwand (das ist personalintensiv und somit teuer) und Lack of Trust auszeichnen.
Diese Konstellation ist zum Beispiel bei einer grenz-übergreifenden Lieferung von Maschinen gegeben. Ein Grossteil der international gehandelten Waren wird nach wie vor mittels Frachtpapieren in Papierform abgewickelt. Dies weist verschiedene Nachteile auf. Der stark papierbasierte Prozess verlangsamt alle Arbeitsschritte. Er verursacht eine hohe Fehleranfälligkeit durch das häufige, manuelle Übertragen von Informationen.
Das Fraunhofer Institut geht davon aus, dass dieses analoge System Kosten in Höhe von 5-10% des Wertes der jährlich international gehandelten Waren verursacht. Das sind pro Jahr circa 1 bn USD. Das Problem könnte dadurch gelöst werden, dass man allen Beteiligten jeder Zeit Zugriff auf alle für sie benötigten Informationen beschafft. Das wäre ein typischer Use Case für eine DLT.
Einen weiterer spannender Use Case stellte uns Benedikt Schuppli von FQX vor. Wie oben beschrieben, kann der Prozess des Eigentumsübertrags relativ lange dauern. Dadurch ist der Verkaufserlös lange blockiert. E-Notes können hier Abhilfe schaffen. E-Notes sind elektronische Wechsel. Ein Wechsel ist ein Wertpapier, das die unbedingte Zahlungsanweisung des Ausstellers an den Bezogenen enthält. Bei Fälligkeit an einem bestimmten Zahlungsort eine bestimmte Geldsumme an den Aussteller oder einen benannten dritten Zahlungsempfänger zu zahlen (Wikipedia). Dieses Finanzinstrument kann dem Supplier schneller zu seinem Geld verhelfen. Der Buyer kann mit dem Liquidity Provider (Banken, Versicherungen, Hedge Fonds etc.) eine längere Zahlungsfrist vereinbaren. Und der Liquidity Provider erhält Zinsen. FQX betreibt eine Plattform, bei der Suppliers, Buyers und Liquidity Providers zusammengebracht werden.
Eine Blockchain ist ein verteiltes Kontobuch, das nur mit enormen Aufwand manipulierbar ist. Buchungen werden von einer Vielzahl von Stakeholder verifiziert. Intermediäre werden durch Algorithmen und Kryptographie ersetzt. Das sind ideale Voraussetzungen für den Handel mit Corporate Finance Tokens.
Mit ihrer Blockchainlösung ermöglicht daura:
Um dies zu gewährleisten arbeitet daura mit first class Partner in einem Digital Asset Ökosystem.
Wir danken Simon Frei, Benedikt Schuppli und Claudio Tognella für ihre spannenden Vorträge!
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