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Digital Marketing Pro – Rückblick auf den Studiengang 1.0

Juli 21, 2020

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Aus dem Unterricht des CAS Digital Marketing Pro mit Studiengangsleiter Dominic Stöcklin berichtet Eva Bünter.

Man weiss nie so ganz, auf was man sich einlässt, bei einem Pilot-Projekt. Die Versprechen des ersten CAS Digital Marketing Pro Studiengangs hatten es auf jeden Fall schon mal in sich: Aufgeteilt in vier Blöcke würde all das Wissen und Können vermittelt werden, was Digital Marketers heutzutage bräuchten. Und das zum Grossteil ausgeführt im Selbststudium. Ist dies gelungen? Ein Rückblick des Pionier CAS.

Ortsunabhängig, multidisziplinär und ganz schön ambitioniert

Noch bevor eine Pandemie dem Digitalen Lernen den nötigen Schub in die Massentauglichkeit gab, startete der CAS Digital Marketing Pro seinen ersten Durchlauf. Damit setzte er bereits im Dezember 2019 auf ortsunabhängiges Lernen. Mit einem Curriculum, das inhaltlich wesentlich gehaltvoller schien als gängige Onlinekurse und gleichzeitig eine breitere Zielgruppe anzusprechen versucht. Zusätzlich – und für mich ein grosses Plus – konnte ich den Lern-Rhythmus des Lehrgangs selber bestimmen. Einen Abschreiber gab es aber (mehr dazu unten).

Die Inhalte waren ambitioniert und abwechslungsreich: Sie bestanden aus etablierten Marketing-Modellen, wie auch aus revolutionären Konzepten von Querdenkern “fresh from the Web. Kuratiert wurde der Lernstoff von Expertinnen und Experten aus der Praxis. Ich hatte stets den Eindruck, dass sie aus der Masse an Inhalten immer die Materialien für uns heraussuchten, die sie auch persönlich als relevant einstuften. Solche, die eben nicht nur einfach “zum Lernplan gehören”, sondern solche, welche notwendig sind, um in einem disruptiven Marketing 4.0-Umfeld erfolgreich zu agieren. Das umfasst u.a. Theorien von Autoritäten wie Kotler, Godin oder Kaushik, Fachdisziplinen wie Soziologie, Behavioral Economics sowie eine ordentliche Portion Tech. Unter dem Strich: Diese Weiterbildung verlangt von den Studierenden grossen Wissensdurst, keine Berührungsängste vor dem Themenspektrum und ein solides Sitzleder.

In vier Modulen durch die digitale Marketingwelt

Im ersten Modul wurde eine gemeinsame Basis gebaut. Was ist eigentlich das Internet? Welche Trends sind zukunftsweisend? Was hat es mit chinesischen All-Inclusive Apps auf sich und wie gestaltet sich eine effiziente Zusammenarbeit im digitalen Umfeld? Die Studierenden lernten unter anderem anhand von “Scrum“, “Kanban” oder “See-Do-Think-Care-Frameworks” die Macht des Kunden zu nutzen, wie gesellschaftliche Trends Unternehmen in eine andere Rolle bugsieren können und, dass TikTok mehr kann, als nur lustige virale Tänze zu produzieren.

Modul Zwei behandelte, wie neue digitale Kanäle mit grösstmöglichem Impact eingesetzt werden können. Wir gingen gängigen Buzzwords auf den Grund, welche von Digital Marketers so rege genutzt werden (und die locker genügend Material für eine weitere Strophe für Fanta 4’s «MFG» hergeben würden). Nach den Search Marketing Grundlagen lernten wir zudem, wie einzelne Parteien des “Programmatic Advertising” zusammenarbeiten, wie ein gelungener “Marketing-Automation-Workflow” aussieht und was Leads so richtig heiss werden lässt. Ferner, dass die “Math Men” die “Mad Men” ablösen.

Eine auffällige Ad schalten und den Dingen ihren Lauf lassen? Möglichst viele Posts auf die sozialen Medien knallen und mit einer grossen Portion naivem Optimismus drauf hoffen, dass bei der Kundschaft etwas kleben bleibt? Modul Drei brachte mich und meine Kommilitone auf den Boden der Realität zurück. Denn auf der Customer Journey einfach die richtigen Worte im richtigen Moment auszuspielen, ist nur der halbe Weg. Strategisches Content Marketing denkt diese Reise weiter und nachhaltiger. Mittels Behavioral Economics wurde uns vor Augen geführt, welche Denkmuster wo und wie am erfolgreichsten greifen und wie “Bias” des vermeintlichen Homo Economicus am besten eingesetzt werden.

Im Modul Vier wurde es technisch. Richtig technisch. «Selber eine Website programmieren»-technisch. Aber keine Sorge. Dank der pädagogischen Meisterleistung von Isabel Steiner hantierten die Teilnehmenden nach diesem Modul nonchalant mit HTML und CSS. Der Begriff Natural Language Processing kamen mir plötzlich nicht mehr Spanisch vor. Und am Ende des Moduls waren sogar Google Web Analytics sowie der Tag Manager und ich gute Freunde geworden. Das letzte Modul des CAS Digital Marketing Pro hat uns Teilnehmenden nicht nur für die mündliche Prüfung bestens gerüstet, sondern uns auch einige Google Zertifikate eingebracht.

Die lieben Vorurteile…

Eine kleine Vorwarnung an alle, die einen CAS mit der Vorstellung in Angriff nehmen, dass sie “a piece of cake” sind, da sich das Diplom ja eigentlich kaufen lässt (und ja, ich war eine davon): Weit gefehlt! Auch wenn der Lernstoff auf die essenziellen Inhalte beschränkt ist, ist der Stoff sehr umfassend und umso grösser ist die Relevanz-Dichte. Je nach Vertrautheit mit der Materie, variiert der Lernaufwand. Die Curriculum-Palette ist so breit, dass jeder und jede – egal mit wie viel Erfahrung im digitalen Marketing oder mit welcher Spezialisierung – vom Inhalt profitiert. Und: Je grösser die Fragezeichen vor dem Modul, desto steiler die Lernkurve. Das Büffeln lohnt sich wirklich!

Effizienz und effektiv, aber manchmal einsam

Die Vorteile des Selbststudiums liegen auf der Hand: Lernen im eigenen Tempo, wann und von wo man will. Google Classroom diente als digitale Bibliothek und Diskussionsplattform. Fragen zum Lernmaterial? Innert Tagesfrist liefern die Dozierenden und Mitstudierenden den benötigten Input. Aber so effizient und einfach virtuelle Vorlesungen auch sind, so fand ich es auch bereichernd, dass der Studiengang nicht zu 100% online gestaltet war: Bei monatlichen Get-Togethers präsentierten die jeweiligen Modul-Dozierenden diverse Ideen und Konzepte, die über den Lernstoff hinausgehen, zu Themen wie etwa Virtual Reality oder Voice Assistants bzw. Voice User Interfaces. Zusätzliches Plus: Man bekam dabei seine Kommilitonen endlich Mal live zu Gesicht. Naja, bis zum Zeitpunkt des Lockdowns halt.
Dass sich die Get-Togethers nach dem Ausspruch des Lockdowns nicht mehr physisch durchführen liessen, verstärkte den für mich einzigen aber dennoch relevanten Nachteil des CAS Digital Marketing Pro ungemein: Der direkte, persönliche Austausch und damit der Ausbau des Netzwerkes sind live, also physisch vor Ort oftmals einfacher.

Anwenden, statt auswendig lernen

Die Welt dreht sich immer schneller, in einem halben Jahr dominieren vielleicht andere Trends und Tools den digitalen Kosmos. Und genau hier setzt der CAS Digital Marketing Pro an. Der Anspruch ist nicht nur, einen möglichst breiten Wissenshorizont zu bauen, sondern auch Zusammenhänge sowie Abhängigkeiten aufzuzeigen und Opinion Makers und Autoritäten spezifischer Themen vorzustellen. Ferner Ressourcen aufzuzeigen, damit man auch nach Studien-Ende immer am Ball bleibt. Mehr anwenden, statt auswendig lernen. Ein anspruchsvolles Unterfangen, die Grundlagen aus verschiedenen Disziplinen zu vermitteln und dabei Quereinsteigern, wie auch etablierten Routiniers einen Mehrwert zu bieten. Aber dieser Spagat gelingt dem CAS Digital Marketing Pro. Bei dieser Weiterbildung wurde alles vermittelt, was für den Digital Marketing Berufszweig unabdingbar ist. Prädikat: empfehlenswert.

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