Boundary Management, Digital Well-Being und Selbstführung
Von Urs Trost, Juli 27, 2023
Von Urs Trost, Juli 27, 2023
Boundary Management und Digital Well-Being, zwei Buzz-Words, die wir zusammen mit Dr. Sarah Genner an einem Samstagmorgen kurz vor Weihnachten im CAS New Work behandelt und eingeordnet haben.
Was steckt hinter den Begriffen Boundary Management und Well-Being und wie stehen diese Begriffe im Kontext zum CAS New Work?
Boundary Management bezieht sich auf die Fähigkeit, Grenzen in Bezug auf die Arbeit und den privaten Bereich zu setzen und aufrechtzuerhalten. Dies kann dazu beitragen, Stress und Überlastung zu vermeiden und dafür sorgen, dass man sich ausgeglichen und gesund fühlt.
Digital Well-Being bezieht sich auf die Fähigkeit, die Verwendung von digitalen Medien in einer gesunden und nachhaltigen Art und Weise zu verwalten. Dies beinhaltet die Vermeidung von übermässigem Konsum und Abhängigkeit von digitalen Medien, um die mentale und emotionale Gesundheit zu fördern.
Mit den Ausführungen der beiden Begrifflichkeiten wird auch klar, weshalb diese beiden Themen unbedingt im CAS New Work behandelt werden müssen. Spätestens seit der Corona-Pandemie sind viele «Home-WorkerINNEN» mit der Frage konfrontiert, wie es ihnen gelingt, sich mit der ständigen Erreichbarkeit sowie der Vermischung von Privatem und Geschäftlichem zurecht zu finden.
Gerade im Home-Office wird uns bewusst, wie sich die Grenzen zwischen Geschäft und Privat verwischen. Wer kann sich nicht an die Video-Calls erinnern, an denen die ganze Familie mit am Esstisch sass, um dem Home-Office bzw. dem Homeschooling nachzugehen oder die Kinder es nicht verstehen konnten, dass die Mutter oder der Vater gerade keine Zeit hatten, um zu spielen, da sie gerade eine Präsentation in Teams hielten. Das «ganze» Leben spielte sich plötzlich in den eigenen vier Wänden ab.
Das Schwinden der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit ist nicht neu, aber mit dem Home-Office sind viel mehr Menschen (auch unfreiwillig) damit konfrontiert.
Die Selbstverantwortung und das individuelle Managen von Arbeit- und Privatleben kann nur funktionieren, wenn wir uns besser kennenlernen und die Bedürfnisse um uns herum verstehen. Es können folgende Boundary Typen unterschieden werden:
Um Veränderungen anzugehen, ist es wichtig, die eigenen, aber auch die Bedürfnisse des Umfeldes zu kennen.
Selbstführung ist ein Prozess, bei dem eine Person die Verantwortung für ihre eigene Leistung und deren Erfolg übernimmt. Sie beinhaltet die Fähigkeit, Ziele zu setzen und Pläne zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen ebenso wie die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, zu organisieren und die eigene Leistung zu überwachen und zu steuern. Es geht auch darum, die eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu verstehen und zu regulieren, um persönliche und berufliche Ziele zu erreichen.
Selbstführung kann in vielen Bereichen des Lebens eingesetzt werden:
Einige Techniken und Methoden, die uns helfen können, Selbstführung zu verbessern:
Am Beispiel der Selbstreflektion, die uns Dr. Simone Inversini im Unterricht gezeigt hat, ist gut erkennbar, welche Bereiche angesprochen und welchen Fragen man sich stellen kann.
Je nach Lebenssituation ergeben sich andere Erkenntnisse, die aber auch andere Massnahmen notwendig machen. Daher ist es wichtig, dass die Selbstführung ein Prozess ist, der ständig geübt und entwickelt wird, damit jeder seine eigene Methode findet, die für ihn am besten funktioniert.
Ob Boundary Management, Digital Well-Being oder Selbstmanagement, nur wenn wir bereit sind, uns stets kritisch zu hinterfragen, Verhaltensmuster zu ändern, offen und bereit sind, Neues zu lernen und dies auch anzunehmen, wird es uns gelingen, im hektischen Umfeld die Oasen und damit die Ruhe zu finden, um die geforderte Leistung erbringen zu können, ohne auszubrennen.
Dieser Fachbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für das CAS New Work HWZ verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.
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