Blockchain – die Veränderung für Banking und Financial-Services
November 25, 2020
Head of SEO für eine Schweizer Bank, das ist meine tägliche Liebe – zu mindestens tagsüber. Wir betreiben als drittgrösste Schweizer Bank verschiedene Applikationen welche stetig optimiert werden und „digital“ besser auffindbar sind. Täglich stelle ich mir immer wieder die Frage: was passiert eigentlich mit dem Banking, Financial-Services, wie wir das Web von morgen nutzen, was ist das Web von morgen und wo stehen die verschiedenen Anbietern respektive der Schweizer Finanzplatz in naher Zukunft?
Weitere Lesezeit ca. 5 Minuten ♥ Wenn es Dich interessiert, darfst Du gerne weiterlesen – das gibt Karma-Coins auf Deinem Ledger♥
Die Antwort darf ich jetzt schon geben, keiner von uns hat eine Kristallkugel. Es gibt jedoch Tendenzen, welche eine anstehende grosse Veränderung ankündigen. Ich möchte in diesem Artikel über das Thema Blockchain und zum Wissens-Transfer CAS FinTech und Blockchain Economy reflektieren.
Wow, was ich in diesem CAS lernen durfte, hat den Rahmen meiner persönlichen Erwartungen gesprengt. Wir haben 18 Präsenztage vor Ort (zum Glück noch live an der HWZ in Zürich) erleben dürfen. Mit dem Rückblick auf den Lehrgangsplan könnte ich euch jetzt mit verschiedenen Namen der Schweizer FinTech und Blockchain-Scene überrollen. Mache ich nicht, ein paar Namen müssen wir jedoch hervorheben! Die Teilnehmer des CAS haben zahlreiche Insights, Fakten, Ausblicke, Denkanstösse und Handlungsempfehlungen von führenden FinTech-Influencern erhalten.
FinTech-Rocker, einer der profiliertesten digitalen Vordenker der Schweiz, unser Studiengangsleiter (the man!)
Danke Patrick für die grossartige Organisation des CAS, Deine wertvollen Inputs, die immer gute Laune und den Einblick in Dein breites und tiefes Fachwissen rund um Blockchain, FinTech und Digitalisierung.
VC, top social Influencer, Senior Advisor für verschiedene FinTech-Unternehmen usw.
Danke Spiros, ich hätte Dir noch so viele Fragen stellen können. Spiros hat einen unglaublichen Fundus an Wissen zu den Themen FinTech, Blockchain, DLT-Tech etc. Der Austausch mit Spiros war so spannend, dass er es bis Folie 2 seiner Präsentation geschafft hat – der Rest war ein Freestyle durch die Welt der Innovationen. Ein Mensch den jeder der sich für das Thema “Tech” interessiert getroffen haben muss.
Professor für DLT und FinTech, GL „Center for innovative Finance der Universität Basel“, er hat verschiedene wissenschaftliche Publikationen herausgebracht, deutschsprachiger Bestseller „Bitcoin, Blockchain and Cryptoassets“, wird regelmässig in globalen Magazinen wie THE ECONOMIST oder Forbes erwähnt.
Danke Fabian, wir hatten 2 grandiose Tage mit Dir! Dein Wissen zu Ethereum, Smart-Contracts, Blockchain, Bitcoin, Distributed Ledger Technologies ist sensationell und unvorstellbar tief, breit, “superlativ”. Warum kann der Tag nicht 48 Stunden haben. Patrick hatte Eingangs von Gehirn-Lähmungs-Erscheinungen gesprochen….
Weitere Namen der Dozenten sprengen den Rahmen des Artikels – wären jedoch alle mit einem eigenen Blogartikel zu “erwähnen”.
Mit dieser Frage haben wir uns im CAS immer wieder auseinandergesetzt. Deshalb kann ich jedem, der bspw. im Finanzumfeld oder im Versicherungssegment arbeitet, empfehlen diesen CAS zu besuchen.
Die Blockchain Technologie hat ein gewaltiges Potenzial, nämlich die Finanzindustrie in die Waschmaschine zu stecken und einmal durchzuschleudern. Aktuell entstehen zahlreiche neue Geschäftsmodelle, welche tatsächlich ein solches disruptives Potential haben, andere Marktteilnehmer überflüssig werden zu lassen. Aber welche Bedeutung hat diese Entwicklung für die Banken? Werden sich die Bedürfnisse der User soweit ändern, dass wir konkret neue Financial-Services denken müssen?
Die Blockchain-Technologie baut auf einer dezentralen Datenbankstruktur auf. Die einzelnen Transaktionen werden nicht zentral über ein System verarbeitet, sondern auf vielen verschiedenen und verteilten, einzelnen Rechnern. Jeder Rechner ist als Node qualifiziert, und speichert die Informationen und Transaktionen einzeln ab. Die Blockchain wird aus diesem Grund nicht zentral bearbeitet und verwaltet. Transaktionen, welche auf der Blockchain abgebildet sind, können nur sehr schwer wieder gelöscht werden. Deshalb kann es auch keine Manipulation am System geben. Die Transparenz zu jeder Transaktionen ist verfügbar und für jeden Person (unabhängig ob es ein Nutzer der Blockchain ist) einsehbar. Alle Transaktionen sind sichtbar, die Absender und Empfänger bleiben anonym.
Grundsätzlich kann festgehalten werden: Die Blockchain hat eine enorme Datensicherheit von Haus aus, die Geschwindigkeit bei Transaktionen ist heute schon hoch.
Sie ist jedoch „lediglich“ die technische Basis für eine Crypto-Währung. Eine Crypto-Währung ist wiederum nicht mit einer Fiat-Währung zu verwechseln. Ich würde eine Crypto-Währung eher als eine „Wert-Transport-Einheit“ bezeichnen, über welche Einheit Werte jeglicher Couleur abgebildet und transferiert werden können. Der Wert einer beweglichen Sache benötigt ein Gefäss, in welchem der Wert abgebildet werden kann. Also wird der Wert der Sache als Token definiert und kann beliebig, weltweit, innerhalb von Sekunden, per Smartphone versendet werden. Dafür benötigt es u.a. die Crypto-Währungen und als Basis die Blockchain.
Das wird die Art und Weise ändern, wie wir zukünftig Geschäfte tätigen, denn die Blockchain ermöglicht es, die Funktionen zu ersetzen, die derzeit noch den persönlichen Kontakt zu einer Bank, einer Versicherung oder einem Anwalt erforderlich machen. Transaktionen können so deutlich schneller und billiger werden.
Die Bank als Intermediär könnte in vielen Geschäfts-Bereichen, welche heute noch für eine Bank als selbstverständliche Einnahmequelle dienen, wegfallen.
Wir durften lernen, dass Wertschriftenhandel und Zahlungsverkehr schneller, sicherer und vor allem kostensensitiver gestaltet werden können. Das Interesse der Banken wird immer grösser, doch einige haben den Trend noch nicht wirklich erkannt. Aktuell ist unklar, ob die Datenmengen der heutigen Transaktionen über die Blockchain verteilt und gesichert werden können. Wir haben erfahren, dass die Organisationen rund um die grossen Crypto-Währungen und Blockchain-Solutions in der Weiterentwicklung von Services jeglicher couleur stecken und es gibt Player, welche Licht am Ende des Tunnels sehen – Achtung, da kommt was.
Es braucht noch ein wenig Zeit, es benötigt noch ein paar Jahre, doch dann macht es irgendwann peng. Wenn die erste Super-Applikation auf dem Markt ist, welche die Geschäftsmodelle verschiedener Institutionen in Frage stellt, Konform mit der Regulierung ist, dem User absoluten Mehrwert bietet, eine one-stop-solution abbildet – dann gibt es für User keinen Grund mehr, nicht zu wechseln – wohin auch immer.
Aktuell stehen wir in den Kinderschuhen – dort stand Google 1997 eben auch. Wenn ich im Jahr 2020 in den Rückspiegel schaue, dann ist 1997 nicht so weit weg. Und Tech ist heute grossartig, schnell, innovativ und hat Rechenleistungen, von welchen wir damals geträumt haben.
Blockchain basiert auf einem offenen Betriebssystem. Banken garantieren für die Kunden aber die Vertraulichkeit der Daten, was auf den ersten Blick nicht nicht “Vertrauen” in Bezug gebracht werden kann. Die Banken müssen also auch bei der Blockchain sicherstellen, dass der unerlaubte Zugriff von Dritten geschützt wird. Das alles erfordert weitere Entwicklungen.
Die Blockchain kann Transaktionen sicherer und billiger machen, komplett neue Arten und Weisen der Finanzmarkt-Teilnahme dezentralisiert ins Leben der User rufen. Was der User heute noch nicht kennt, kann für ihn in naher Zukunft der Standard werden.
Das tolle an der Entwicklung ist, dass jede Unternehmung auch grosse Chancen geboten bekommt, welche sie nutzen sollte. Ich denke da an den Trust der Banken, welchen diese unbedingt nutzen sollten, um im Cryptobereich die Assets oder in diesem Fall die „Private-Keys“ der Kunden sicher zu verwahren.
Heute ist die Teilnahme am Kryptomarkt zwar Mainstream-zugänglicher, doch immer noch schwierig. Wenn man als pot. User kein Vertrauen oder kein Know-How in dem Bereich “Krypt-währung / Blockchain” hat, kommt jetzt die Bank ins Spiel. Das ist eine grosse Chance: den Trust, den Service, die gesicherte Infrastruktur und das Vertrauen der Kunden für Neues nutzen und bspw. die Verwahrung von Crypto-Assets als neue Services implementieren.
Wer dieses Mal schläft, könnte zu spät zum Zug kommen. Es wird dann probiert mit viel menschlicher und kapitaler Kraft den Zug zu erreichen. Doch wer schon einmal einem Zug hinterher gelaufen ist, weiss -wenn er eben weggefahren ist- dass man auf den nächsten warten muss.
Ich kann jedem empfehlen, ob aus wissenschaftlicher respektive technologischer Wissbegierde, aus reiner Neugierde über den Ausblick der Zukunft verschiedener Branchen, eventuell den Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes…, den CAS FinTech und Blockchain Economy zu besuchen.
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