APIs: Keep Calm and Open Your Data
November 4, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Mobile Business & Ecosystems mit Gian Reto à Porta und Fabio Bernasconi über APIs berichtet Ivan Emch:
Gian à Porta und Fabio Bernasconi von der Firma Controvista haben am Vormittag vom 12.10.2018 über ihre tägliche Arbeit erzählt und uns einen Überblick über APIs (Application Programming Interface) vermittelt. Gian ist CEO und Mitgründer, Fabio CTO von Controvista. Controvista ermöglicht Data-driven Banking. Dadurch erlauben sie Banken und Finanzdienstleistern, das Kundenerlebnis in ihren digitalen Kanälen zu optimieren und datenbasierte Entscheidungen zu treffen.
Eine API ist ein Vertrag zwischen einem Provider und einem Konsumenten eines Services.
Am Beispiel eines Kellners in einem Restaurant lässt sich eine API einfach und gut erklären. Der Kellner (API) ist der Bote, der die Bestellung (Anfrage) des Gastes (Konsument) an die Küche (Provider) übermittelt und dann das Essen (Antwort) beim Gast abliefert.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=s7wmiS2mSXY
Ein API macht die Zusammenarbeit von zwei Parteien viel effizienter, da dadurch eine technische Schnittstelle:
Quelle: https://apigee.com/about/blog/digital-business/why-and-how-apis-internal-api-model
Sie dienen der Agilität. Es geht zum Beispiel darum, dass man als Firma den Zinssatz, den man aufgebaut hat, versucht zu minimieren. Zu den Motivationsgründen für interne APIs gehören unter anderem, wenn man bei Zukäufen von Firmen Funktionalitäten zusammennehmen möchte oder wenn man eine Website mit Webshop hat, welche man als APP auf dem Mobiltelefon anbieten möchte.
Haben den Fokus auf Kollaboration. Es geht darum, mit andren Firmen zusammen etwas Neues anzubieten oder andren Firmen erlauben, das Ecoystem zu erweitern. Werden meistens verwendet, um einen neuen Absatzkanal zu erlangen, das Produkt zu erweitern oder zu ergänzen. Ein Beispiel wäre, wenn man eine Website in mehreren Sprachen anbieten möchte, kann man dem Service wie Google Translate mit Partner APIs benützen.
Sind öffentlich verfügbar. Alle Internetgiganten wie Google, Facebook, Instagram etc. haben APIs, die offen sind.
Bei den Open APIs ist die API ist das Produkt selbst. Die Firma macht mit der API selbst Umsatz (Monetisierbar).
Wichtiger als bei den anderen anderen APIs ist das Community Management. Das heisst das Dokumentieren oder auch Support zur Verfügung stellen. Wenn man eine offene API Strategie verfolgen möchte ist die ein sehr wichtiger Aspekt.
Welche API Strategie passt zu welcher Firma? Wichtig! Es ist keine entweder / oder Entscheidung.
Je nach Entwicklung des Geschäfts kann man die Strategie wechseln. Netflix hatte zuerst eine offene API und machte dann einen Strategiewechsel und hat nun eine Partner API, welche nicht mehr öffentlich zur Verfügung steht.
Die meisten Sachen, die man im Internet findet, sind Web APIs. Man kommt auch mit wenig technologischer Kenntnis sehr weit. Sie sind einfach, vielfältig einsetzbar, effizient und das wichtigste es ist handelt sich um einen etablierter Standard.
Web APIs basieren auf einer Technologie. Sie dienen zum Austausch und der Weiterverarbeitung von Daten und Inhalten zwischen verschiedenen Websites, Programmen und Anbietern, und ermöglichen so Dritten den Zugang zu vorher verschlossenen Datenpools und Benutzerkreisen.
Es gibt unterschiedliche Sprachen der Spezifikation wie WSDL, RAML, WADL oder POSTMAN.
Swagger ist jedoch mit Abstand die populärste!
Es gibt unzählige Web APIs. Hier findet man eine grosse Auswahl.
Information Hiding ist ein sehr wichtiger Aspekt von Web APIs. Das heisst man muss nicht verstehen was der Server macht. Eine Web API muss man intuitiv benutzen können und sie muss einfach zu integrieren sein in eine bestehende Lösung. Je interner die API ist desto unwichtiger ist die Community. Je offener die API ist desto wichtiger ist die Community. Stabilität und Verfügbarkeit machen ebenfalls eine gute API aus. → Beispiel Strom: Wenn der Strom in der Stärke schwanken (Stabilität) würde, dann gehen die Lampen kaputt oder wenn der Strom ausfallen (Verfügbarkeit) würde hätte man kein Licht.
Die untenstehende Grafik zeigt den enormen Anstieg der Web APIs. Die Anzahl Web APIs sind seit 2005 von 0 auf über 16‘000 im Jahr 2016 gestiegen!
Vorteile und Nachteile als Bank Public APIs anbieten
PSD2 (Payment Services Directive) wird sich grundlegend darauf auswirken, wie Banken ihre Daten weitergeben. Durch PSD2 gewähren Bankkunden Drittanbietern direkten Zugang zu ihren Finanzen; ein Beispiel dafür wäre die Bezahlung einer Amazon-Bestellung, ohne die Kreditkarte eingeben oder über PayPal gehen zu müssen.
PSD2 gilt nur in der EU. Aus Schweizer Sicht ist dies sehr spannend, denn eine Regulierung gibt es in der Schweiz nicht.
Die schweizerische Bankenvereinigung äussert sich zum Thema PSD2 und Open Banking wie folgt:
SBVg lehnt eine gesetzliche erzwungene Öffnung der Zugriffsrechte für Dritte ab:
Open Banking wird auch in der Schweiz die Innovation vorantreiben, weil die Kunden die damit verbundenen Möglichkeiten von ihren Banken fordern werden. Man sollte nicht auf die Message von der schweizerischen Bankenvereinigung hören. Open Banking ist ein sehr wichtiges Thema, mit dem man sich auseinander setzen muss. Es ist nicht unsicher, unnötig, gefährlich oder ein Experiment auf Kosten der Kunden. Es zwingt Banken ihre Geschäftsmodelle und Kompetenzen zu hinterfragen und sich gegebenenfalls neu auszurichten.
Die Prognose von Gian lautet: Banken, die das Thema Open Banking proaktiv angehen, werden erfolgreicher sein.
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