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API-Economy

Von Patrick Mamie, Mai 11, 2023

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API-Economy

Der aktuelle Trend zeigt, dass vermehrt Open API [1] als Enabler disruptiver Geschäftsmodelle eingesetzt werden. Was sind aber die zugrundeliegenden IT-Technologien und um was geht es bei der API-Economy?

The Tech Dimension

Es gibt verschiedene Software-Architekturen, welche die Kommunikation zwischen den IT-Systemen beeinflussen können. Doch auch die innovativste Software-Anwendung in einem Computernetzwerk basiert auf dem Grundprinzip, dass auf die Anfrage eines Clients die Antwort von einem anderen Server erfolgt. Ziel ist, dass die Architektur sich möglichst sicher, verlässlich und kostengünstig realisieren lässt. Computer im Netzwerk können miteinander kommunizieren, wenn sie aufeinander abgestimmt sind. Das wird über technische Standards sichergestellt.

Bild 1: Übersicht OSI-Referenzmodell

Grundlage der Datenverarbeitung über IT-Netzwerke bildet ein Schichtensystem, das von der ISO [2] als OSI[3]-Referenzmodell publiziert wurde. Diese Konzepte bilden das Fundament für weitere Technologien unter anderem auch APIs. Ein API ermöglicht den Datenaustausch zwischen zwei unabhängigen Anwendungen. APIs sind wertvoll, weil die Entwickler damit Funktionen ihrer Software für andere bereitstellen.

Es gibt drei Nutzungsarten von APIs: Private, Public und Partner. Der Fokus in diesem Beitrag liegt auf den Open APIs, die einen hybriden Ansatz verfolgen. Open APIs werden von externen Dritten verwendet und ermöglichen innovative Geschäftsmodelle wie beispielsweise Open Finance.

Diese Geschäftsmodelle der API-Economy gilt es nun genauer zu betrachten.

The Business Dimension

Offene Ökosysteme werden durch die Standardisierung der APIs und die Fortschritte beim Umgang mit Daten vorangetrieben. Mittels Open APIs können innovative Lösungen wie beispielsweise webbasierte Anwendungen gebaut werden, welche die Effizienz und das Kundenerlebnis steigern. Dies fördert das Entstehen von innovativen Plattformen und eine Skalierung der API-Ökosysteme. Damit einhergehend eine Steigerung der Kunden- und Auftragsbasis und folglich Umsatz- und Gewinnsteigerungen für die im Ökosystem beteiligten Unternehmen.

Open APIs tragen dazu bei, dass bisher bankeigene Vertriebskanäle und Finanzprodukte über fremde Kanäle mit Partnerprodukten erweitert werden können. Drittanbieter (TPP [4]) ermöglichen Kunden den gesicherten Zugang auf Zusatzdienste wie beispielsweise die Abfrage von Kontoständen von verschiedenen Banken (AISP [5]) oder die Erteilung von Zahlungsanweisungen (PISP [6]).

Bild 2: Modell einer offenen Integrationsarchitektur (Quelle: Sven Bielmann, Finnova AG)

Beim Open Banking interagieren üblicherweise drei Parteien miteinander über das Ökosystem: der Finanzdienstleister, der Drittanbieter und der Kunde. Der Vorteil des Kunden ist, dass er mit allen Banken, die dem Verbund angehören, Daten austauschen kann. Der TPP ist motiviert, seine Lösung über unterschiedliche Plattformen anzubieten und verschiedenen Anbietern bereitzustellen. Für Unternehmen ergeben sich aus der API-Economy folgende Chancen:

  • Zeit- und Kostenersparnisse bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen
  • Die eigene Marke stärken und die Marktpräsenz erhöhen
  • Die Monetarisierung neuer Partnerschaften durch Skaleneffekte
  • Neue Märkte erschliessen, um die Kundenbasis und den Umsatz zu steigern
  • Das Kundenerlebnis verbessern und den Kundennutzen mit Partnerprodukten erweitern

Die Standardisierung, Regulierung und Transparenz der Ökosysteme fördern das Vertrauen in die API-Economy und führen zu Plattform-Synergien und weiteren Investitionen der Markteilnehmer. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Beteiligten Unternehmen das Kerngeschäft auf die Entwicklung der APIs (API-Producer) oder auf die Verwendung von APIs (API-Consumer) ausrichten und welche API-Strategie sie dabei verfolgen wie beispielsweise Banking as a Service.

Open Banking, Open Finance und Open API – alles offen, aber wie? | Netzwoche

Bild 3: Übersicht API-Strategien (Quelle: Finnova AG)

Sowohl auf globaler Ebene als auch in der Schweiz gibt es Initiativen, wie zum Beispiel das Open Banking Project CH, um die API-Economy in der Finanzindustrie voranzubringen.

Bild 4: Open Finance Initiativen in der Schweiz

Die offenen Schnittstellen sind eine Voraussetzung für die digitalen Ökosysteme und Plattformen der API-Economy. Der Trend geht dahin, dass weitere Lebensbereiche durch die API-Economy erschlossen werden. Die Kehrseiten von Open APIs – wie beispielsweise neue Sicherheitsrisiken und Vorbehalte der Kunden zur Preisgabe ihrer Daten – müssen mit einbezogen werden.

 


Legende:

  1. API: Application Programming Interface
  2. ISO: International Organization for Standardization
  3. OSI: Open Systems Interconnection Model
  4. TPP: Third Party Provider
  5. AISP: Account Information Service Provider
  6. PISP: Payment Initiation Service Provider

 

Dieser Fachbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für das CAS Platforms & Ecosystems verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.

 

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