Algorithmic Decision Making
Oktober 21, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Disruptive Technologies mit Dozent Dr. Tim Nonner berichtet Lawrence Schmidmeier:
Die ganze Klasse ist schon sehr gespannt auf das interessante aber auch komplexe Thema, das bereits heute aber auch in der Zukunft vermehrt zum Einsatz kommt. Die Rede ist von Algorithmen.
Dr. Tim Nonner hat den Vormittag so aufgebaut, dass die Klasse zuerst Einblicke in die Theorie bekommt, bevor dann verschiedene Cases angeschaut werden.
Schon heute werden Algorithmen „AI“ in verschiedenen Branchen angewendet. Automatische Entscheidungen werden beispielsweise im US-Traiding zu 75% automatisiert durchgeführt. Oder aber auch bei den Airlines. Jeder kennt den Kampf, wenn ein Flug über eine Plattform gebucht werden soll: Die Preise verändern sich dauernd. Die Rede ist hier von dynamischen Preisen, hinter dem auch wieder ein Algorithmus steckt. Nicht zuletzt basiert Amazon mit seinen Empfehlungen oder Google mit seinem SEA stark auf einem Algorithmus.
Tim fragt in die Klasse: “Sind diese Beispiele disruptive? Oder nicht?” Grosses Schweigen breitet sich im Klassenzimmer aus. Tim erklärt, dass gewisse Bereiche disruptive sind und andere eher nicht. Google ist ein gutes Beispiel für Disruption, denn sie haben das Internet mit ihrem Algorithmus total umgewälzt.
Der Algorithmus ist der missing Link zwischen Daten und Entscheidungen!
Der Begriff Cognitive Biases (Kognitive Verzerrung) steht für eine systematische fehlerhafte Neigung bei der Wahrnehmung, Erinnerung, Denkweise und Urteilsweise. Dies passiert meist unterbewusst.
Es wird angenommen, dass die erste Sequenz zufällig erstellt wurde, weil sie abwechslungsreicher ist. Dies ist aber nicht so. Die erste Sequenz wurde händisch erstellt. Wir Menschen nehmen aber Sachen oft falsch an.
Daniel Kahneman, Wirtschaft Nobelpreisträger 2002, beschreibt einen Cognitive Biases wie folgt:
“For having integrated insights from psychological research into economic science, especially concerning human judgment and decision-making under uncertainty”
Nun kommen wir zum wichtigsten Teil: Dem Instrument für Decision Making. Gut anschauen für die Prüfung! Anhand von drei Schritten wird im Folgenden versucht, die Grafik zu erklären.
Entscheidungsprozesse werden automatisiert, wie wird vorgegangen?
Das Prinzip kann auch auf eine Mehrseitige Dimension angewendet werden. Projekte können aufgrund des Levels der Entscheidung aufgeteilt werden in strategisch, taktisch oder operationale Dimensionen.
Im Folgenden wird auf paar Case Studies eingegangen, die wir im Unterricht angeschaut haben.
Alice und Bob haben unterschiedliche Fähigkeiten. Wir sind die HR Abteilung und müssen Alice und Bob den unterschiedlichen Projekten zuordnen. Wie kann ich jetzt eine richtige Entscheidung treffen? Für eine Zuteilung wird geschaut, welche Kompetenzen die Mitarbeiter haben und welches Projekt sie favorisieren. Die Analyse der Fähigkeiten ist eine typische deskriptive Anwendung.
Bei einem einfachen Fall mit Bob und Alice, ist eine richtige Zuordnung relativ einfach. Wenn aber 100 Personen auf 100 Projekten zugeordnet werden müssen, ist dies händisch nicht mehr möglich. Wir brauchen einen Algorithmus, der diese Aufgabe für uns erledigt, wie zum Beispiel der gayle-shapley Algorithmus. Dieser Algorithmus wird auch bei Dating Matches zwischen Mann und Frau angewendet.
Eine weiterer Matching Algorithmus ist der Local Search Algorithmus. Hier beginnt man zuerst mit der Lösung und verändert diese so, dass man sich dadurch laufend verbessert.
Das Pricing & Revenue Management wird oft bei Hotels, Booking und Flugbuchungen wie Skyscanner angewendet. Hier wird versucht herauszufinden, was für eine Person einkauft (Privat oder Business). Kriterien für eine Preissteigerung sind vergangene Daten von Buchungen oder Land, Kantone, Regionen, Saison, Tag und Uhrzeit und sogar Laptop Marke! Arme Apple User So wird versucht, die maximale Revenue zu erzielen.
Der Inventory Management Algorithmus wird im Bereich von Lagern und in der Logistik angewendet. Dadurch sollen die Bestellungen und die Lagerungen von Produkten optimiert werden. Lieferungen und Lagerkosten sind teuer und zeitaufwendig. Durch den Algorithmus soll versucht werden, einen optimalen Bestellvorgang zu entwickeln, so dass maximal verdient werden kann.
Dazu gab es in der Klasse eine Competition. Fünf Gruppen – Rot, Blau, Gelb, Grün und ein Roboter – traten gegeneinander an. Ziel war es Bier optimal über einen begrenzten Zeitraum zu bestellen. Wichtig war es, Lagerkosten, Wetterbedingungen zu berücksichtigen.
Gewinner: Es gab ein Unentschieden zwischen Team Rot und…. oh Wunder, natürlich dem Roboter mit seinem Algorithmus
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