No-Brainers mit Brain?
Von Matthias Graf, März 10, 2023
«Digital Leadership» sowie «Kultur- und Persönlichkeit im Arbeitskontext» waren die beiden Themen des Unterrichttags vom 11. November 2022. Was in Zeiten von New Work überall gelesen, geschrieben, geschult und sensibilisiert wird, war bei uns der Inhalt eines wochenabschliessenden Freitags. Schlussendlich führen heutzutage alle «digital» und zudem lancieren alle Firmen, die einigermassen «neu» und «fancy» sein möchten, auch organisatorische Massnahmen zur Förderung einer optimalen Unternehmenskultur. Deshalb war die Vorfreude auf diesen Unterrichtstag gespalten, denn auch persönlich beschäftige ich mich laufend mit diesen Themen – will ich doch auch trendy und hip sein – gleichzeitig ist es nicht neu und berichtet zurzeit gefühlt jede zweite Person darüber. Deshalb ist das Schlagwort eher «Digital Focus», wenn es um diese beiden Themen geht.
Was Sandra Lienhart und Dr. Sarah Genner uns an diesem Tag vermittelt haben, waren aber effektiv Inhalte, die den Fokus aller Menschen verdienen, die in diesen Themen entsprechende Schritte gehen und pragmatische Learnings in ihren Alltag integrieren möchten. Sandra nahm uns auf eine Reise ihrer vergangenen beruflichen Stationen mit und legte den Fokus dabei auf die Transformation, in der sich die PostFinance seit einigen Monaten befindet. Wenn man den Purpose der PostFinance betrachtet, so glaubt man auf den ersten Blick nicht, das Zitat einer Grossbank zu lesen, die eher ein konservatives und klassisches Image besitzt.
Umso mehr war es beeindruckend, die Prozesse der PostFinance zu betrachten und analysieren, welchen Weg sie bei dieser Kulturveränderung gegangen sind, um dieses neue Mindset zu erhalten. Dabei betrachten sie die digitale Führung nicht als Führungsstil, sondern vielmehr als eine digitale und transformationale Führungskompetenz.
Um diese Kompetenz zu erlangen, bearbeitet die PostFinance parallel dazu drei Ebenen:
Die «Digital Leaders» sind als Folge dieses Transformationsprozesses künftig weniger klassische Führungskräfte mit entsprechenden täglichen Entscheidungs- und Delegationsaspekten. Sondern vielmehr die Servant Leaders, die eine Kultur fördern und ein gemeinsames Verständnis für die Unternehmensziele schaffen, das als Gesamtpaket Sinn stiftend ist.
Sarah hatte danach das Glück, Pech oder Privileg – es liegt an Ihnen dies zu beurteilen – (ich denke, für Sarah ist es eher das Glück und Privileg) über die kulturellen und persönlichen Aspekte von New Work im Kontext des Arbeitsumfeldes zu sprechen. Schliesslich ist es einer der zentralen Aspekte von New Work. Denn schlussendlich geht es gemäss Sarah vor allem um folgende Thematik:
Um dies zu erreichen ist schlussendlich eine entsprechende Unternehmenskultur notwendig – von der obersten Führung bis zu allen Mitarbeiter/innen – so dass dieses Arbeitsumfeld auch entsprechend «attraktiv» ist. Sarah zeigte uns dafür auch die unterschiedlichen Kulturen der Welt auf und wie sich diese organisieren. Sie erklärte uns, dass es je länger je mehr entscheidend ist, eine gute Unternehmenskultur und nicht eine gute Unternehmensstrategie zu erlangen. Denn die Unternehmenskultur prägt auch die Unternehmensstrategie. Sie beschreibt diese Thematik auch als «digitale Transformation der Arbeitswelt».
Zudem ist die eigene Persönlichkeit bei der Schaffung einer entsprechenden Unternehmenskultur sehr entscheidend. Dies erklärte sie uns anhand des Ocean-Modells:
Unteranderem liegen andere persönliche Unterschiede auf der Hand, die ebenfalls zu berücksichtigen sind. Als Beispiel dafür folgende einfachen Beispiele:
Ist man ein Morgen-Mensch oder nicht? Trennt man Arbeit und Privatleben strikt oder locker? Liebt man Innovationen oder hat man eher Freude am Bestehenden? Ist man kontaktfreudig oder eher zurückhaltend?
All diese Unterscheidungen sind ohne Wertung, haben aber Auswirkungen auf die Unternehmenskultur und die Frage, wie wir damit umgehen, um eine optimale Unternehmenskultur zu schaffen.
Am Ende des Tags muss man sagen, dass diese Themen weiterhin «No-Brainers» bleiben, jedoch effektiv auch die zentralen Themen sind. Deshalb benötigen erfolgreiche Unternehmen unter New Work Menschen, die Freude an «Digital Leadership» haben. Gleichzeitig ist die Unternehmenskultur und die Persönlichkeit der Menschen, die in diesem Unternehmen arbeiten (werden), wichtig.
Dieser Fachbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für das CAS New Work verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.
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