Institute for Digital Business

Nach dem CAS ist vor “The Wolfgang”

Juli 11, 2022

Silvan Gertsch

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Story: Silvan Gertsch | Foto: Anne Gabriel-Jürgens

Einen Roman verfassen, einen Song im Studio aufnehmen, in einem legendären Club eine Vernissage feiern: 2021 war das Jahr der vielen Premieren. Auch beruflich treiben mich Herausforderungen sowie die Balance aus Beständigem und Neuem an.

Wenige Monate nachdem ich im Herbst 2016 das CAS in Digital Leadership abgeschlossen hatte, fing ich an, einen Roman zu schreiben. Nichts da mit «digital» – ein altmodisch gebundenes Print-Produkt war das Ziel. Und Möglichkeiten, die neu erworbenen Leadership-Skills anzuwenden, gab es beim mehrjährigen Schreibprozess vermeintlich auch kaum.

«The Wolfgang», wie der Roman heisst, entstand in Zusammenarbeit mit Mick Gurtner, mit dem mich eine lang- jährige Freundschaft verbindet. Gemeinsam haben wir den Rahmen für das Buch definiert, grob die Handlung skizziert, die beiden Protagonisten im Buch charakterisiert – und ausgelost, wer aus welcher Perspektive schreibt. Und dann spielten wir uns abwechslungsweise, wie in einem intensiven Ping-Pong-Match, die Kapitel hin und her. Als wir im Frühling 2021 das Werk erstmals in den Händen hielten, lag ein langer und enorm lehrreicher Weg hinter uns, der mit einem unvergesslichen Live-Auftritt im legendären Club «Mokka» in Thun seinen vorläufigen Höhepunkt fand.

Und darum geht’s doch letztlich privat wie beruflich: Neues ausprobieren und Spass dabei haben.

Ein ambitionierter Plan und ein agiles Mindset

Mit ein paar Monaten Distanz fällt mir auf, dass im Roman «The Wolfgang» doch eine grosse Portion «Digital Leadership» steckt. Der digitale Teil mit unzähligen Schreibstunden am Laptop, Online-Recherche und der Veröffentlichung als E-Book ist dabei wenig überraschend. Aber der Leadership-Anteil ist tatsächlich nicht zu unterschätzen: Um ein solches Projekt von A bis Z durchzuziehen, braucht es nebst einer grossen Portion Motivation und Durchhaltewillen auch einen ambitionierten Plan. Und während des Schreibprozesses musste ich mich auch immer wieder mit einem agilen Mindset auf neue Entwicklungen einstellen, die mir mein «Schreibpartner in crime» in seinen Kapiteln einbrockte. Das alles sind Haltungen, die mir die Dozierenden an der HWZ, aber auch Vorgesetzte in meinen Jobs, erfolgreich mit auf den Weg gegeben haben.

Schnittstelle zwischen IT und Business

In meinem Job als Leiter Soziale Netzwerke & Plattformen bin ich für die internen und externen Kommunikationskanäle der Mobiliar zuständig: Als Business Owner steuere ich den Intranet-Relaunch, sorge für die Umsetzung der Social-Media-Strategie, lebe und optimiere die Newsroom-Abläufe und stelle die Produktion unserer Magazine für die Kundschaft und Mitarbeitenden sicher. Ich verantworte einen bunten Strauss an Themen. Das setzt nicht nur viel Beständigkeit voraus, sondern ermöglicht mir auch, an der Schnittstelle zwischen Business und IT tagtäglich neue Themen und Projekte anzupacken. Jüngstes Beispiel: Zusammen mit jungen Mitarbeitenden im Unternehmen haben wir eine Strategie definiert, um auf TikTok aktiv zu werden.

Entwickeln und weiterentwickeln

Dieser Mix aus Bestehendem und Neuem, die Verbindung von agilen Projekten und langfristig ausgelegten Prozessen sowie die Balance aus traditionellen Kommunikationskanälen und neuen, digitalen Opportunitäten treiben mich an. Das war schon so, als ich 2009 bei der Mobiliar im Online-Marketing eingestiegen bin und während vier Jahren wertvolle Erfahrungen sammeln durfte. Weiter ging es bei der SBB. Zuerst als Verantwortlicher für den Intranet-Auftritt des Personenverkehrs und als Product Manager für «SBB Mobile». Später als Leiter interne e-Medien, wo ich die internen Kommunikationskanäle für 30‘000 Mitarbeitende weiterentwickelte und erste Führungserfahrung sammelte. 2016 ging es «back to the roots»: Zur Mobiliar, ein Unternehmen, das sich in einer hochspannenden Transformation befindet, Kundennähe offline wie online lebt und mit einer einzigartigen Kultur besticht. Meine theoretischen Erfahrungen konnte ich seither mit einem internen Mentoring bei unserer heutigen CEO Michèle Rodoni sowie einem internationalen Weiterbildungsprogramm ausbauen.

«Dancing with Woody Harrelson»

Wie im Beruf brauche ich auch privat immer wieder neue Herausforderungen. Das Schreiben eines Buches ist eine solche. Das Gitarrespielen eine andere. 2018 habe ich mir eine akustische Gitarre gekauft und mich beim Rockmusiker Adi Weyermann zum Unterricht angemeldet. Im ersten Corona-Sommer stieg ich dann von der akustischen auf eine elektrische Fender-Gitarre um. Und dann erweckte ich mit der kräftigen Unterstützung meines Gitarrenlehrers einen fiktiven Song, der in «The Wolfgang» vorkommt, zum Leben. Selbstverständlich bin ich realistisch und selbstkritisch genug, um zu wissen, dass trotz des Tracks «Dancing with Woody Harrelson» nun keine grosse Rockmusiker-Karriere auf mich wartet. (Leider.) Aber: Ich bin um ein paar spektakuläre Erfahrungen reicher und habe im Aufnahmestudio einen Einblick in eine für mich bis dahin völlig unbekannte Welt erhalten. Und darum geht’s doch letztlich privat wie beruflich: Neues ausprobieren und Spass dabei haben.

 


 

Meine Funktion:
Leiter Soziale Netzwerke & Plattformen, Die Mobiliar

Meine Weiterbildungen an der HWZ:
CAS Digital Leadership

Was ich meinem 25-jährigen Ich heute raten würde:
«Kauf dir eine Gitarre!»

 

Für unser Yea(h)rbook 2022 haben inspirierende Persönlichkeiten aus dem nahen Umfeld des Institute for Digital Business uns ihre Geschichte erzählt. Für den Fall, dass du diese Story in gedrucktem Format noch nicht lesen konntest, teilen wir sie hier auf unserem Blog noch einmal digital. 

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