Institute for Digital Business

Brain code – Wer findet ihn zuerst?

Mai 10, 2022

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Folgender Blogbeitrag wurde von Ruedi Meier im Rahmen des EMBA Digital Leadership verfasst und enthält subjektive Färbungen. Kuratiert wurde der Beitrag von Studienleiter Manuel P. Nappo sowie der Redaktion des Institute for Digital Business.

In Davos wird bald am brain code getüftelt

Als vor 40 Jahren John F.Kennedy der Welt erklärte man wolle auf den Mond gehen, warnten ihn Wissenschaftler noch kurz vor der Rede. Sie hätten keine Ahnung wie. Ungeachtet dessen erklärte er es zum Ziel von dieser Dekade. Andernfalls werden es andere tun.

Genau in der Situation befindet sich heute Pascal Kaufmann. Ein Vorreiter im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI oder auf Englisch AI) in der Schweiz. Vor etwas mehr als einem Monat kommunizierte er den Medien in Davos die Eröffnung vom Lab 42. Einem Forschungsinstitut welches künstliche Intelligenz unter Berücksichtigung moralischer Aspekte erforschen will. Noch in dieser Dekade will Pascal Kaufmann mit seiner Stiftung mindfire den brain code knacken. Hiermit will er sicherstellen, dass dies nicht Weltmächten wie China, Russland oder den USA vor ihm gelingt. Doch begeben wir uns zuerst kurz auf eine Reise zu unserem Gehirn.

Unser Gehirn besteht aus nicht alternden Tintenfischen

Pascal Kaufmann fand während seiner Vorlesung klare Gegenargumente zu den Basics über unser Gehirn aus der Grundschule und öffnete dem einen oder anderen Studienteilnehmer die Augen. Erstens wissen wir noch heute nicht wie 80% des Gehirns funktioniert und Zweitens werden uns nur etwa 2% von unseren Eltern in Form von DNA mitgegeben. Der Rest wird durch die Umwelt, die Kontakte der Haut, Essen und vor allem durch die Menschen denen wir begegnen gestaltet.

Wussten Sie ausserdem, dass unser Hirn nicht altert sondern nur unser Körper? Wir können es mit gekonnter Abwechslung im Alltag und mit interessanten Konversationen geistig fit halten. Verbindungen von Axonen und Neuriten bestimmen dabei eine wichtige Rolle. Bei jeder Aktion versuchen sich Axone mit Neuriten zu verknüpfen. Diese Verknüpfungen werden Synapsen genannt und bilden die Basis unseres Denkens. Spätestens bei der Vorstellung von Millionen kleinen, sich stets bewegenden Tintenfischen die sich an den Tentakeln halten und Informationen weitergeben, ergibt sich uns ein völlig neues Bild.

Demzufolge ist unser Hirn also ganz und gar nichts starres. Je mehr wir uns in der Welt bewegen und uns mit neuen Situationen konfrontieren umso mehr kann unser Hirn sich vernetzen. Demnach sollten wir unbedingt neugierig sein und es auch bleiben. Und wenn sie mal wieder an der Bar stehen und nach einem guten Einstieg in ein Gespräch suchen, fragen sie ihr Gegenüber nach dem brain code.

Brain code vs. Deep Learing

Noch wissen wir nicht wie es unser Gehirn schafft anhand von zwei bis drei Versuchen einen Hund von einer Katze zu unterscheiden. Während intelligente Netze Millionen Bilder von Hunden oder Katzen lernen müssen und dabei noch eine Menge an Energie konsumieren, bringt es unser Hirn klimaneutral mit wenigen Versuchen hin. Dies ist die Magie unseres brain codes.

Heute geht man davon aus, dass unser Hirn etwa 16 Billionen Neuronen hat. Wie sich dieses komplexe Netzwerk organisiert, untersucht unter anderem auch die ETH. Am Institut für Machine Learning wollen die besten Netzwerke und Algorithmen für das Machine Learning gefunden werden. Benjamin Grewe, Professor der Neuroinformatik an der ETH Zürich erklärte uns innerhalb von knapp 2 Stunden wie Deep Learning funktioniert. Vereinfacht gesagt spricht man hier von tiefen neuronalen Netzen. Oder anders ausgedrückt handelt es sich um neuronale Netze welche mehr als 2 Layers besitzen.  Doch wo kann uns dies helfen?

Deep Learning positiv nutzen

Denken wir uns in Menschen hinein welche an höchst seltenen Nervenkrankheiten leiden. Während ein Mensch nur Dinge erkennen kann welche er entweder schon mal gesehen oder gehört hat, können dank neuronalen Netzen seltene Krankheitssymptome analysiert, verglichen und akribisch genau bestimmt werden. Gesprächsstoff gibt es in diesem Zusammenhang, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen. Während im traditionellen Symbolic AI der Mensch die Regeln vorgibt, lernen Maschinen mit Connectionism AI die Regeln selber und wir verstehen das Muster nicht. Letzteres kann zu unerwünschten Nebeneffekten führen z.B. wenn eine Suchmaschine voreingenommene Resultate anzeigt. Unausgesprochenes weiss eine Maschine nicht. Dafür sind hybride Modelle am besten geeignet.

Marcel Blattner zeigte uns davon Beispiele, ist selbst in der Forschung tätig und findet auch Forscher müssen Meinungen haben. Vielleicht sollte man auch unsere Grundschulausbildung anpassen. Um genau solche Sachen zu verstehen und sich eine eigene Meinung bilden zu können und nicht von unneutralen Firmen beeinflusst zu werden.

Auch Alex Haldemann hat eine klare Meinung. Er weiss was eine starke Marke braucht um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein.

Dank gutem Purpose im Dialog sein

Die Einstellung der Leute in San Francisco welche Alex Haldemann 2009 antraf, begeisterte ihn. Hier scheint alles möglich zu sein. Genauso wichtig ist der richtige mindset auch für Firmen, wenn sie ihre Identität bestimmen wollen. Werte vorleben ist wirksamer als auf Slides kurz die neuen Firmenwerte vorzustellen. Daher empfiehlt Alex Haldemann jeder Marke sich einen starken Purpose zu überlegen. Der Purpose soll eine Antwort geben auf die Frage: Warum machen wir was wir machen? Überlegen Sie sich das auch einmal.

Die erfolgreichsten Marken haben nicht nur einen guten Purpose sondern eine Identität und schaffen es stetig im Dialog mit den Konsumenten zu sein. Auch wir wollen das anhand von diesem Blog schaffen. Mit ihnen im Austausch sein.

Über uns

«Unser Ziel ist es, als Führungspersönlichkeiten zu wachsen, um etwas Sinnvolles zu bewirken» – dieses Ziel haben sich die 15 Teilnehmer der EMBA Digital Leadership 22-1 Klasse gesetzt. Im Januar 2022 gestartet, wird die Klasse diese Reise gemeinsam während den nächste 18 Monaten gehen und während dieser Zeit in regelmässigen Abständen über das Erlebte berichten.

Mehr Informationen zum Executive MBA – Digital Leadership unter: https://fh-hwz.ch/produkt/emba-digital-leadership/

Für die Klasse schreiben: Lukas Arnet, Reto Jossi, Ruedi Meier und Pascal Theiler

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