Institute for Digital Business

Zwischen Bewunderung und Beängstigung

März 21, 2022

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Folgender Blogbeitrag wurde von Lukas Arnet im Rahmen des EMBA Digital Leadership und enthält subjektive Färbungen. Kuratiert wurde der Beitrag von Studienleiter Manuel P. Nappo sowie der Redaktion des Institute for Digital Business.

Viermal ins All und zurück

So waren die ersten Gedanken zum Referat von Claude Nicollier dominiert durch Bewunderung und Respekt. Nicht nur für die Taten und das Erreichte, sondern auch für die Opfer, die überwundene Angst vor dem Scheitern und die harte Arbeit welche er zur Verwirklichung seiner Träume aufgewendet hat. Die Luft- und Raumfahrt war lange Zeit Vorreiter in Bezug auf Entwicklung. Denn mit tatkräftiger Unterstützung der Politik wurden Ängste vor dem Ungewissen abgelegt und noch unberührte Räume erforscht. Auch die Raumfahrt hat sich nun in die Privatwirtschaft verschoben wo die Forschung und Entwicklung neuer Möglichkeiten vorangetrieben werden. Beispiele von Milliardären, welche sich und andere Passagiere ins All katapultieren erregen weltweites Aufsehen.

Grenzen durchbrechen

Aber was hat das mit Quantum Computing, künstlicher Intelligenz und exponentiellen Entwicklungen zu tun? Nun, da gibt es gewisse Ähnlichkeiten zwischen der Luft- und Raumfahrt während den letzten knapp 100 Jahren und den aktuellen Entwicklungen im digitalen Bereich. Es wurden Grenzen des Machbaren durchbrochen und innert kürzester Zeit extreme Entwicklungsschritte erreicht. Wir befinden uns zurzeit in einer ähnlichen Situation wie damals in der Luft- und Raumfahrt. Wobei die Entwicklungen im Unterschied zu damals noch schneller voranschreiten. Die von privaten Unternehmen oder Pionieren getrieben Entwicklungen sind abgesehen von den medial begleiteten Flügen ins All, durch ihre Materie weniger greifbar für die Gesamtgesellschaft von heute. 

Die richtigen Antworten sind gefragt

Als extremes, respektive nicht lineares Wachstum versteht man auch das exponentiellen Wachstum. Das bekannteste Beispiel ist jenes der Umweltverschmutzung. Pablo Garcia Tello vom CERN hat in eindrücklichen Beispielen veranschaulicht, dass es für unsere Gesellschaft unumgänglich sein wird den exponentiell entwickelnden Herausforderungen ebenfalls mit exponentiellen Lösungsansätzen entgegenzutreten. Demnach können solche Entwicklungen, gerade im Bereich der Umweltverschmutzung, schnell zu grossen Herausforderungen werden. Diese sind im Unterschied zu linearen Entwicklungen ebenfalls berechenbar, jedoch führen Sie viel schneller zu einem Ergebnis. Oder anders gesagt, zum “crash”. Gemäss Garcia Tello benötigen wir Technologien und Lösungsansätze, welche sich ebenfalls exponentiell weiterentwickeln. 

Die Beschleunigung der Welt

Im Bereich des Quantum Computing sind solche Entwicklungen bereits weit fortgeschritten. Wird eine Kombination aus künstlicher Intelligenz und Quantum Computern geschaffen, entstehen nie dagewesene Möglichkeiten. Wie die Beispiele von IBM Research und Miraex eindrücklich zeigen, ist die Forschung bereits weit fortgeschritten. 9 Monate anstelle von 10 Jahren für die Entwicklung eines neuen, nachhaltigen Materials ist im ersten Anblick bewundernswert. Was solche exponentiellen Entwicklungsschritte aber für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Umwelt bedeuten könnte, kann auch beängstigende Gedanken auslösen. 

Ablösung aktueller Technologien

Neue Technologien bringen Möglichkeiten, die Forschung und Entwicklung exponentiell voranzutreiben. Dementsprechend werden aktuelle Technologien hinterfragt oder im wahrsten Sinne des Wortes von neuen überfahren. Klar, nur von denjenigen welche im Besitz dieser Technologie, respektive Zugriff darauf haben. Da stehen wir wieder zwischen Bewunderung und Beängstigung. Sollen wir also jene Staaten, Personen oder Unternehmen bewundern, welche im Besitz dieser Technologien sind oder sein werden? Oder sollte es uns eher beunruhigen, dass diese Technologien noch nie dagewesene Vorteile für die jeweiligen Besitzer mitbringen? Wie gross soll unsere Angst vor einem möglichen Missbrauch der Technologie sein? 

Die Sicht des Betrachters

Ob die technologischen Fortschritte nun Bewunderung oder Beängstigung auslösen ist dem Betrachter überlassen. Aufhalten können wir sie jedoch definitiv nicht. Wir sollten versuchen diese möglichst sinnvoll zu platzieren und für den Fortschritt der Menschheit einsetzen. Neue Technologien finden täglich den Weg in unseren Alltag. Einen möglichen Missbrauch der Technologien durch Staaten, Einzelpersonen oder Organisationen wird immer möglich sein. Umso wichtiger wird es sein, wie wir einen Weg finden damit unser Staat und unsere Unternehmen, Teil der Entwicklungen sein können. Nur so können wir Einfluss auf die Verwendung der Technologien nehmen.

Der Standort Schweiz

In der Schweiz sind wir abhängig von Forschung und Innovation, um unseren Wohlstand zu erhalten. Neben anderen Rahmenbedingungen müssen wir auch Plattformen schaffen, wie es unter anderem die EPFL in Lausanne oder der Innovationspark Zürich in Dübendorf bieten. Sie sind beispielhafte Vorbilder wie aus Forschung Innovation entstehen kann. Aber auch Sie finden sich immer wieder zwischen Bewunderung und Beängstigung. Forschung kostet und benötigt Platz, die Politik und Gesellschaft teilen die Bewunderung nicht immer gleichermassen.

Wie es René Kalt vom Innovationspark Zürich einleitend sagte; “Innovation ist unsere einzige Ressource”. Information, Training, Arbeit und eine kritische Bewunderung können helfen die Angst vor dem Ungewissen zu besiegen – für Claude Nicollier wohl bekannte Themen. 

Über uns

«Unser Ziel ist es, als Führungspersönlichkeiten zu wachsen, um etwas Sinnvolles zu bewirken» – dieses Ziel haben sich die 15 Teilnehmer der EMBA Digital Leadership 22-1 Klasse gesetzt. Im Januar 2022 gestartet, wird die Klasse diese Reise gemeinsam während den nächste 18 Monaten gehen und während dieser Zeit in regelmässigen Abständen über das Erlebte berichten.

Mehr Informationen zum Executive MBA – Digital Leadership unter: https://fh-hwz.ch/produkt/emba-digital-leadership/

Für die Klasse schreiben: Lukas Arnet, Reto Jossi, Ruedi Meier und Pascal Theiler

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