Die wahren Yogis sind Hacker.
Oktober 23, 2017
Aus dem Unterricht der CAS Digitalmasterclass mit Markus Graf und Jonathan Isenring berichtet Roman Kappeler.
Wir sind zwar daran, die Digital Masterclass zu “mastern”, aber wir wurden in unserem Unterrichtsblock vom Donnerstag 19. Oktober 2017 hart auf den Boden der Realität geworfen: Wir können uns nicht von A nach B beamen. Auch nicht als angehende Digital Masters. Denn zwischen dem Ende des spannenden Morgens mit German Ramirez und dem Eintreffen im F10 Incubator lagen lediglich ca. 40 Minuten. Mittagessen inklusive. Aber relax, die Digital Masterclass hat den analogen Weg durch den Bahnhof und viele Zürcher Strassen problemlos gemeistert und kam dann pünktlich an der Förrlibuckstrasse an.
Wahrscheinlich hat noch fast keiner von euch, liebe Leserinnen und Leser, an einem Hackathon mitgemacht, daher kurz eine Info zum Begriff und zum Inhalt:
Hacken: In diesem Zusammenhang sprechen wir davon, in kurzer Zeit Prototypen zu entwickeln. Dabei werden bestehende Produkte/Prozesse kritisch hinterfragt und Probleme von Kunden/Unternehmen gelöst.
Marathon: So heisst dies, weil es schlicht und einfach nur ca. 40 Stunden dauern darf, bis ein funktionierender Prototyp vorhanden sein muss.
Der HackZurich zählte im aktuellen Jahr ca. 565 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Apropos Teilnehmerinnen. Der “Girl Power”-Anteil liegt bei 20%. Und ja, es scheint wirklich ein etwas “nerdiger” Anlass zu sein, denn die Pizzaschachteln lagen meterhoch in den Essenszonen. Aber keine Angst, es wurden auch Vitamine verzerrt, denn schliesslich braucht ein solcher Hackathon viel Energie. Hier eine Videozusammenfassung für Interessierte.
Die oben genannten 565 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden aus über 4800 Bewerbungen ausgewählt. Dabei war technologischer Hintergrund Voraussetzung, um überhaupt ins Qualiverfahren zu gelangen. 33% der Hackerinnen und Hacker kamen aus der Schweiz, der Rest aus aller Welt.
Im Fokus des HackZurich steht ganz klar das Kreieren von Mehrwert in den jeweiligen Projekten. Ein Ziel, dass bei jedem Prototyp am stärksten gewichtet wird.
Für mich sind seit dem Studienblock die Hacker die wahren Yogis der Welt, denn sie hacken intrinsisch und wollen sich vor allem selber weiterentwickeln. Das Preisgeld von CHF 5’000 für das Top-Team ist denn wohl auch kein Anreiz, zum Beispiel aus den USA anzureisen und die Kosten dafür selbst zu tragen.
Was bleibt also für die Hacker am Schluss. Es ist die Gewissheit, an einem extrem dynamischen Event mit Gleichgesinnten mit dabei gewesen zu sein, Spass zu haben und andere Leute kennenzulernen.
Und noch eine letzte Info: Teams aus verschiedenen Nationen, gemischt mit Frauen und Männern liefern in der Regel bessere Resultate ab, als “homogene” Teams. Die folgenden Bilder zeigen einige eindrückliche Daten, des HackZurich.
Ist es möglich, in kurzer Zeit, ein neues Produkt für die Finanzbranche zu kreieren und dies auch noch einer Jury zu präsentieren?
In unserer 4er-Gruppe überlegten wir uns eine Lösung für das Bezahlen in einem Geschäft, ohne jede manuelle Aktion. Unser Produkt “Grab’n’Go”.
Anhand des Lean Canvas haben wir das Problem eingegrenzt und die Kundengruppen festgelegt. Die UVP (Unique Value Proposition) festzulegen war sehr herausfordernd. Denn was ist überhaupt ein Mehrwert und ist dieser wirklich einzigartig? Alleine diese drei Punkte haben unserer Gruppe sofort viel Zeit geraubt und mit jedem Punkt der aufgekommen ist, sind neue Fragezeichen aufgetaucht. Die Diskussionen waren angeregt und zeigten, dass eine gut gemischte Gruppe viele verschiedene Sichten auf ein Problem hervor bringt. Ein Prozess, der bei Startups (hoffentlich) Wochen dauern kann, mussten wir in wenigen Minuten abarbeiten. Was dabei völlig vergessen ging, war der Auftrag, dass wir den Case noch einer Jury präsentieren müssen. Und so kam es denn, das unser Projekt leider bei der Jury, trotz einer kleinen Schauspieleinlage (zum Glück sind keine Bilder davon verfügbar), nicht reüssierte.
Und wer jetzt wissen will, was wir präsentiert haben, den muss ich enttäuschen. We do not sell our idea until you pay us loads of money! Wir wollen ja vielleicht selber mal unser Digital Masterclass-Startup gründen, mit genau der im Kurs erarbeiteten Idee.
Aber folgende fünf Learnings kann ich euch auf den Weg geben:
Zum Schluss noch ein kurzes Video, wie ein guter Pitch nach dem Motto “Keep it simple and stupid” aussieht: Elevator Pitch Winner.
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