Auf dem Weg zum Digital Rockstar
September 22, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Digital Finance zum Thema Digital World 2018 mit Dozent Manuel Nappo berichtet Henry Wuhrmann:
Digital World 2018 – Was braucht es, um sich im schnell verändernden Umfeld zurecht zu finden? Welche Technologien stehen im Fokus und wie beeinflussen sie den Menschen und die Geschäftswelt? Dieser Blog basiert auf dem Unterricht von Manuel Nappo. Er beschreibt, wo wir bezüglich der Digitalisierung stehen, welche Chancen sie mit sich bringt und wo sich die Gefahren befinden.
Wie dieser Ausschnitt aus dem Tagesanzeiger verdeutlicht, ist man sich bezüglich der Digitalisierung uneinig. Interessiert sie uns nicht, aber betrifft sie uns? Schafft sie neue Stellen, so wie es der Bundesrat prognostiziert hat oder vernichtet sie diese eher? Die Digitalisierung betrifft jeden. Ob freiwillig oder nicht, ob bewusst oder unbewusst.
Heute besitzt in der Schweiz jeder ein Mobiltelefon. Man benützt es immer öfters und setzt es immer vielfältiger ein. Man ist online. Somit wird das Thema Mobil immer wichtiger und dominanter. Auch Firmen sind von der Digitalisierung betroffen, obwohl gemäss diesem Artikel im Jahr 2017 noch 60% der Meinung waren, der Einfluss sei vernachlässigbar.
Wieso bereitet es den Firmen solche Schwierigkeiten, die Digitalisierung umzusetzen?
– Unterschiedliche Geschäfts-Strategien
– Fehlendes Geld oder falsche Priorisierung der Ressourcen
– Enorm schnelle Entwicklungen
– Konkurrenz aus unerwarteten oder branchenfremden Bereichen
– Keine Kannibalisierung des rentablen Geschäfts erwünscht
Dies sind nur einige der Gründe, weshalb sich Firmen mit der Digitalisierung schwertun. Beispiele von Geschäftsfeldern, welche durch neu eintretende Player völlig auf den Kopf gestellt worden sind: Uber im Transportbereich, Spotify im Musik-Bereich, Tesla im Automobilbereich, Netflix im TV-Bereich oder Airbnb in der Hotellerie.
Drei übergeordnete Bereiche wirken auf den Menschen ein:
Nachfolgend die wichtigsten Technologien, welche momentan im Fokus sind und die Digitalisierung vorantreiben. Der Bereich Technologie ist sehr dynamisch, daher ist diese Auflistung nicht statisch zu sehen.
Als virtuelle Realität wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.
Unter erweiterter Realität versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Häufig versteht man darunter nur die visuelle Darstellung von Informationen, also die Ergänzung von Bildern oder Videos mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung oder Überlagerung.
Folgendes Video zeigt heutige und zukünftige Möglichkeiten auf:
https://www.youtube.com/watch?v=2MqGrF6JaOM
Wie es der Name sagt, handelt es sich um ein Auto oder Kraftfahrzeug, welches ohne Einfluss eines menschlichen Fahrers fahren, steuern und einparken kann. Am Anfang war es vor allem Google, welches dieses Thema beherrschte. Mittlerweile sind aber sehr viele Firmen am Testen und Forschen. Nebst sämtlichen grossen Autokonzernen sind es auch Universitäten oder Firmen wie Uber und Apple.
(Quelle: www.digitaltrends.com)
Das Internet der Dinge ist ein Sammelbegriff für Technologien, welche es ermöglichen, physische und virtuelle Gegenstände miteinander zu vernetzen und sie durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen.
Visualisiert von IBM:
https://www.youtube.com/watch?v=QSIPNhOiMoE
Ein Bot ist ein Computerprogramm, das weitgehend automatisch sich wiederholende Aufgaben abarbeitet, ohne dabei auf eine Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein.
(Quelle: blog.markgrowth.com)
Dies ist eine kontinuierliche erweiterbare Liste von Datensätzen (Blöcke), welche mittels kryptographischer Verfahren miteinander verkettet sind. Wie es funktioniert, zeigt folgendes Video: https://www.youtube.com/watch?v=l9jOJk30eQs
In diesem Bereich wird enorm schnell entwickelt. Auch die ETH Zürich ist mit Swiss Robots ein aktiver Player. Wie weit man bereits ist, zeigt eines von vielen Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=vjSohj-Iclc
Künstliche Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen befasst. In welchen Bereichen dies bereits genützt wird, zeigt dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=fvtrRGmv7aU
Viele dieser Technologien bringen ungeahnte Möglichkeiten mit sich. Sie sind einerseits genial, doch auf der anderen Seite werfen sie viele neue Fragen auf und kreieren ungelöste Probleme. Es sind zwar Technologien, welche global eingesetzt werden, doch reguliert sind sie oft regional. Was ist erlaubt und was nicht? Bereits heute gibt es diesbezüglich enorme Unterschiede, wie das Beispiel von Crypto Currencies zeigt. Die Regierungen sind sehr bemüht, die Gesetze und Richtlinien den heutigen Gegebenheiten anzupassen, aber das Tempo der Entwicklungen ist enorm. Daher gelingt dies nicht immer zeitnah.
Das sich die Technologien so schnell entwickeln und somit exponentielles Wachstum ermöglichen, ist für den Menschen schwer greifbar. Der exponentielle Faktor ist in diesem Ausmass neu. Zudem verkürzt sich die Zeitachse der Entwicklung laufend und sorgt dafür, dass dem Menschen immer weniger Zeit bleibt, sich zu adaptieren.
Der zweite grosse „Game-Changer“ ist Mobile. Die Wichtigkeit des PC’s nimmt weiter ab und die des Mobiltelefons und des ständigen online seins zu.
Die Menschen haben grundsätzlich das Bedürfnis, online zu sein. In der Schweiz ist es völlig selbstverständlich, dass jeder ein Mobiltelefon hat, wenn nicht sogar mehrere. Die Geschwindigkeit, um Daten zu laden, ist hoch. Der Empfang ist in der ganzen Schweiz mehr oder weniger gleich. Somit ist Mobil in der Schweiz demokratisiert. Das heisst, jeder hat die gleichen Möglichkeiten, unabhängig vom Status in der Gesellschaft. Dies ist global gesehen noch nicht der Fall.
Für das Grundbedürfnis stets online zu sein, gibt es zwei Treiber. Vernetzung mit anderen Menschen und das Bedürfnis nach Mobilität. 7 von 10 Minuten digital werden mobil verbracht. Tendenz steigend.
Ein Zitat vom weltberühmten Investor Warren Buffet, gemacht im August 2018, untermauert diesen Trend:
The IPhone is enormously underpriced
Er ist klar der Meinung, dass das IPhone zu günstig ist. Diese Aussage lehnt sich daran an, dass wir mit dem Mobiltelefon immer mehr Möglichkeiten haben und es so viele andere Geräte und Dienstleistungen verdrängt. Das Mobiltelefon ersetzt heute Wecker, Fotokamera, Agenda, IPod, Filmkamera, Taschenlampe, Zeitungen, Navigationsgerät, usw.
Fast wie vor über hundert Jahren bei den Cowboys herrscht heute das Wild Wild Web. Es erscheinen neue Mitbewerber aus dem Nichts. Diese kommen oft mit ganz anderen Voraussetzungen oder aus ungeahnten Bereichen hervor. Daher sind sie meistens auch nicht auf dem Radar der Marktleader. Zudem geht es auch immer schneller, bis sich ein Mitbewerber durchsetzen kann. Dies aufgrund des exponentiellen Wachstums.
Nokia war Marktführer im Mobiltelefonbereich. Doch Apple hat sich mit dem IPhone über Nacht durchgesetzt. Dies obwohl Apple ursprünglich PC’s und dann Musikabspielgeräte (IPod’s) produzierte.
Dazu kommt eine Verschiebung der Macht zum Kunden. Wir kennen die Punkteverteilung für Hotels oder die Sternenabgabe für Musik. In China geht das bereits viel weiter. Aufgrund der vorhandenen Datenmengen wird die Kreditwürdigkeit beurteilt oder das Strafregister aufgrund des Ratings erstellt. Man nennt dies Social Scoring. Damit hängt die Reputation der Firmen immer direkter vom Kunden und seinen Rückmeldungen ab.
Die Kultur ist für ein Unternehmen ein zentraler Punkt. Sie kann nicht einfach via PowerPoint Präsentation vorgegeben, sondern muss vorgelebt werden. Die heutigen Vorgesetzten packen mit an. Sie sind Vorbilder. Sie verharren nicht mehr in ihrem Glaspalast und schauen nach unten. Ein Mark Zuckerberg gibt sich „volksnah“. Er ist quasi nur einer von vielen bei Facebook.
Wie kann ich helfen? Vielen Dank für den Einsatz! Ich habe es falsch eingeschätzt. Was ist Ihre Meinung? Diese Fragen und Aussagen sind einem erfolgreichen Leader und Manager nicht fremd. Er setzt sie aktiv ein. Dies ist eines von vielen kleinen Puzzle-Stücken, welche eine starke Firmen-Kultur schafft.
(Quelle: www.shutterstock.com)
Muss uns also die Digitalisierung interessieren? Aus meiner Sicht ist die Antwort ganz klar ja. Sie ist und bleibt ein ständiger Begleiter in unserem Leben.
– Sich selber einbringen, interessieren und weiterentwickeln
– Wissen teilen und entsprechendes Netzwerk aufbauen und vertiefen
– Sich bewusst sein; auch scheinbar Unmögliches kann möglich werden
– Kritische Fragen stellen und auf mögliche Umsetzung prüfen
– Neue Technologien nicht unterschätzen
– Nicht vergessen: Kleine Player können heute sehr schnell gross werden
– Risiken eingehen und Neues ausprobieren
– Nicht einfach fragen: Why? Sondern: Why not?
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