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The Blockchain and Us

September 2, 2020

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Aus dem Unterricht des CAS Fintech & Blockchain Economy mit Dozent Patrick Comboeuf berichtet Student Marc Blöchlinger:

Die Agenda für den 8. Studiumstag war vielversprechend und forderte von allen eine Portion Flexibilität. Am Vormittag Zoom-Session mit Dokumentarfilmer Manuel Stagars zum Thema “The Blockchain & Us” und am Nachmittag spannende Insights unter dem hellhörig machenden Titel “Make Banking sexy” von Rino Borini.

Student-Class CAS Fintech & Blockchain Economy

Klasse CAS Fintech & Blockchain Economy

Zoom-Sessions. Seit dem Corona-Lockdown im Frühling 2020 ist diese Unterrichtsform etabliert und eigentlich nicht mehr der Rede wert. Für das CAS Fintech & Blockchain Economy war es aber ein Novum, da bisher alle Kurstage als Präsenzunterricht stattfanden. Wenig überraschend hat es einwandfrei funktioniert. Einzig mit beim Abspielen von einigen Filmsequenzen kam es vereinzelt zu Rucklern.

The Blockchain and Us

Manuel Stagars, Startup Unternehmer, Autor und Dokumentarfilmer hat die Blockchain-Szene über Jahre hinweg begleitet und unter anderem auch den preisgekrönten Dokumentarfilm “The Blockchain and US” produziert.

Manuel hat uns mit Ausschnitten aus seinen Filmen “The Blockchain and Us” und “Digital Transformation” auf eine Zeitreise durch die jüngere Vergangenheit der Blockchain mitgenommen und mit den eingespielten Filmsequenzen den klassischen Hype Cycle eindrücklich bestätigt.

Hype Cycle Model by Gartner

Quelle: gartner.com

Die Inhalte der Interviews mit renommierten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Forschung und Politik, änderten sich im Laufe der Zeit, auch wenn die Überzeugung an die vielfältigen Möglichkeiten der Technologie geblieben ist.

Die Struktur, die Manuel seinem Unterricht unterlegte, führte vom Big Picture der DLT/Blockchain Technologie, über ihre Versprechen, die Kritikpunkte und Fallstricke zum Ausblick.

In Breakout Sessions haben wir die Statements und Erkenntnisse besprochen und mit unseren eigenen Erfahrungen und Meinungen hinterfragt. Demzufolge ist die DLT/Blockchain Technologie im Bereich “Pfad der Erleuchtung” anzusiedeln. Es ist mittlerweile ein Realismus entstanden, in welchem ein gutes Verständnis über die Vorteile und die möglichen praktischen Anwendungen besteht. Im Gegenzug nehmen aber auch die Grenzen der Blockchain-Technologie an Schärfe zu. Die Diskussionen und auch Statements von Manuel Stagars waren durchaus differenziert und kritisch und hätten auch sehr gut ins CAS Digital Ethics gepasst.

Spannende Erkenntnisse

Chancen
  • Blockchain hat das Potenzial, eine wichtige Rolle in unseren Alltag zuspielen und kann alle Branchen betreffen. In einem ersten Schritt vermutlich primär Banken und Finanzdienstleister.
  • Die Art, wie wir Maschinen und Computer einsetzen und mit ihnen kommunizieren wird sich ändern.
  • Wir dürfen keine Angst vor der Veränderung haben. Wir müssen sie mitgestalten und dürfen uns nicht aus der Diskussion nehmen.
  • Dezentralisierung ist nur ein möglicher Ansatz. Die Gefahr des Verlustes der Verantwortlichkeit besteht. Das Thema Haftbarkeit muss gelöst werden.
  • Die Diskussion muss ganzheitlich geführt werden. Ein gemeinsames Vorwärtsgehen von Forschung, Lehre und Wirtschaft zum Wohle der Menschen muss gefördert werden.
  • Jobs werden sich verändern. Die DLT/Blockchain Technologie wird Bestandteil dieser Veränderung sein.
  • DLT ist eine Evolution; Die Revolution ist, wie sich Arbeitsplätze durch IKT verändern.
  • Banken könnten die Rolle als Secret Keeper einnehmen.
Herausforderungen
  • Es wird nicht so schnell gehen wie einige es sich erhoffen. Es wird noch einige Zeit dauern.
  • Technologie kann den Geist korrumpieren und die Demokratien untergraben.
  • Es werden rein westliche Ideen exportiert. Die Gefahr eines ideologischen Kampfes ist real.
  • Werden Regeln und Gesetze der Technologie zum Durchbruch verhelfen oder sie ersticken? Werden die etablierten Betreiber es abschießen?
  • Wollen wir tatsächlich überall volle Transparenz? Wie wichtig ist das Recht auf Vergessen?

Nun, Blockchain ist eine vielversprechende Technologie und mit deren Weiterentwicklung werden auch die Anwendungen zahlreicher werden. Es bleibt spannend.

Intermezzo

Die Mittagspause wurde für den Standortwechsel genutzt. Der Nachmittag, diesmal Präsenzunterricht bei Rino Borini, fand in den Räumlichkeiten an der Langstrasse 136 statt. Nach wochenlanger Schönwetterlage wäre eine Freiluftlektion von allen begrüsst worden. Aber wie’s halt so ist. Diesmal war der Regen der Miesepeter!

#MakeBankingSexy

Man mag diesen Titel durchaus als reisserisch bezeichnen, aber er gewinnt Aufmerksamkeit. Schliesslich ist diese Verbindung nicht gerade die naheliegendste. Rino Borini brauche ich hier nicht mehr speziell vorzustellen. Als Studiengangsleiter des CAS Digital Finance und CAS Digital Insurance an der HWZ, Unternehmer und Fintech Experte ist er weitherum bekannt.

Banking ist im Umbruch. Neue Player drängen auf den Markt. Es sind bislang zwar noch einzelne bis wenige, die Services schneller, besser, mobiler anbieten und damit gerade bei “digitalaffinen” Menschen – eine täglich grösser werdende Spezies – auf offene Ohren trifft. Die Kunden werden bezüglich Bankdienstleistungen anspruchsvoller. Dabei geht es hier nicht um ein Bashing gegen Banken, im Gegenteil. Die Schweiz hat Banking in der DNA und wir sollten die gute Ausgangslage unbedingt nutzen.

Selbstverständlich ist das Umfeld in den vergangenen Jahren schwieriger geworden. Der Regulator hat seit der Finanzkrise 2008 die Anforderungen laufend erhöht und das negative Zinsumfeld trägt seines dazu bei. Nur um weiterhin in der Champions League spielen zu können, müssen die Banken sich bewegen.

Die bestehenden Geschäftsmodelle funktionieren auf lange Sicht nicht mehr, da mögen auch die gestiegenen Kundenvermögen nicht darüber hinwegtäuschen. Der Druck kommt aus Asien, aber auch die USA oder Russland machen vorwärts. Selbst in der Schweiz wird die aktive Fintech-Szene zunehmend grösser. Der Trend geht Serviceübergreifenden Angeboten die schnell und einfach zu erwerben sind. Netflix-Banking, mit Basis, Standard und Premium Angebot. Gebührenerhöhungen sind dabei wenig zielführend.

Rino Borini doziert im CAS Fintech & Blockchain Economy

Rino Borini #MakeBankingSexy

Was es also braucht, sind neue Ideen. Digitalisierung heisst nicht, die heutigen analogen Prozesse zu digitalisieren. Digitalisierung heisst, die Prozesse neu zu denken und dank neuen Technologien, wie beispielsweise der Blockchain, und cleverem UX ein neues Bedienungserlebnis zu ermöglichen. Transparent, ehrlich, gepaart mit einer herausragenden Beratung. Hier sind allerdings gerade die Technologiekonzerne sehr stark. Dank ihrer Finanzkraft reden sie auch immer mehr mit.

OpenBanking

Geschäftsmodell, bei dem der Austausch von Daten zwischen der Bank und einem vertrauenswürdigen Drittanbieter sicher und standardisiert erfolgt.

Dabei wird es möglich, dem Kunden beispielsweise eine Bankübergreifende Übersicht über alle seine Konten anzuzeigen. Ein mühsames, manuelles Zusammenführen über verschiedene eBanking Portale würde entfallen. Darauf aufbauend sind zusätzlichen Services wie Hypotheken, Anlage- und Steuerberatung oder Versicherungen kaum Schranken gesetzt.

Was braucht es nun also, damit Banking sexy wird?

Ein detailliertes Erfolgsrezept gibt es natürlich nicht. Das wäre auch zu einfach. Aber es gibt durchaus ein paar Eckpunkte, die zum Erfolg beitragen können. Wenn sie auch auf den ersten Blick simpel scheinen mögen, die Details in der konkreten Umsetzung haben es in sich.

  • Es muss dem Menschen nützen
  • Als Konsument werde ich in meinem Lifestyle gut unterstützt
  • Es werden vorausschauende Informationen zur Verfügung gestellt, welche den Konsument unter Umständen zu einer Aktion bewegt
  • Der Konsument weiss, was er bezahlt und was er dafür bekommt
  • Eine Benutzeroberfläche (UX) welche einfach und verständlich ist

Sexy wäre demnach eine benutzerfreundliche App, die dem Benutzer auf Basis seiner aktuellen Vermögenssituation Tipps gibt und Unterstützung bietet, Entscheidungen zu treffen, die das eigene Bedürfnis befriedigen und seine finanzielle Lage positiv beeinflussen und genau weiss wofür er wieviel bezahlt.

Wir dürfen gespannt sein, wohin die Reise geht.

Zum Abschluss zeigte sich auch das Wetter noch von der versöhnlichen Seite, so dass der Innenhof für einen Apéro genutzt werden konnte. Herzlichen Dank, Rino! Der Mann weiss, wie man Standards setzt!

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