Kultur und Leadership in bewegten und digitalen Zeiten
Oktober 27, 2021
Der September-Block des EMBA Digital Leadership war wiederum gespickt mit interessanten Themen, Theorien, Fallstudien und spielerischen Elementen. Weil die Fülle des von den Referent*innen Gebotenen den Blog-Rahmen sprengt, fokussiere ich mich in der Folge auf die mir wichtigsten Inhalte bezüglich die digitale Kultur und Leadership. Ein Blog-Beitrag von Sacha Marienberg.
Mit David Fiorucci bestritten wir den letzten von vier Tagen zu Agile Leadership. Nach den Themenblöcken “Ich als Leader” und “Ich und mein Team” widmeten wir uns zum Abschluss der Dimension “Ich und meine Partner” sowie der Transformation von Unternehmen. Dafür hat David mit LP3 Momentum eigens einen Transformationsindex entwickelt.
Ins Thema Transformation eingestiegen sind wir spielerisch mit Dominosteinen. Unsere Aufgabe war es, unter Einhaltung einiger Vorgaben, einen Parcour zu bauen. Dabei musste die Arbeit sowohl in den Teams als auch zwischen den Teams koordiniert und aufeinander abgestimmt werden.
Der Aufbau des Parcours hat grossen Spass gemacht und die Klasse konnte ihre Aufregung dabei nicht verbergen. Doch genauso wichtig: Durch das Domino-Spiel können viele Aspekte des Transformationsprozesses simuliert und beobachtet werden. So geht es darum, jede und jeden mitzunehmen. In Zeiten der Ressourcenknappheit ist jeder Stein wichtig. Der Fokus auf das Wesentliche und das Zulassen einer Fehlerkultur mittels kongruentem Verhalten der Führung sind elementare Bausteine. Dabei erhöhen die vielen Schnittstellen und das Betreten von unbekannten Territorien die Komplexität des Vorhabens.
Wo ein Unternehmen bezüglich Kultur und Leadership in der (digitalen) Transformation steht, kann wie bereits eingangs erwähnt, mit LP3 Momentum gemessen werden. David hat einem Teil der Klasse sein Tool zur Berechnung des Transformationsindexes für ihr Unternehmen zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse haben wir in Gruppen analysiert und bewertet.
Der Wert des Transformationsindexes errechnet sich als Multiplikation des Trägheitsgrads mit dem Agilitätsgrad. Dabei erfasst der Agilitätsgrad Faktoren wie die Vorbildfunktion der Führungskräfte, die Autonomie der Mitarbeitenden und die Verfügbarkeit von Tools und Methoden. Dies sind Voraussetzungen für eine kohärente, kongruente und konsequente Unternehmenstransformation. Der Trägheitsgrad andererseits misst den Veränderungswillen der Führungskräfte und der Mitarbeitenden sowie die Fähigkeit des Managements die Mitarbeitenden auf die Transformationsreise mitnehmen zu können.
Auch mit Daniela Landherr absolvierten wir den letzte Kurstag im Lehrgang. Corona-bedingt war die geplante Company Visit leider nicht möglich. Das Thema organisatorische und kulturelle Transformation war jedoch nicht minder spannend. Sie bedingt eine neue Form von Leadership. Gegenseitiges Vertrauen bildet dabei das Fundament. Wie es um das Vertrauensverhältnis zwischen zwei Personen steht, zeigt sich exemplarisch bei der Beantwortung der Frage nach dem Gemütszustand. Wie geht es Dir? Ist die Antwort einfach nur ein saloppes “es geht mir gut”, hat sie eine andere Bedeutung, als wenn die Antwort präzise und facettenreich ist. Das Vertrauensverhältnis zwischen Kolleg*innen scheint entsprechend ein anderes zu sein.
Eine Fallstudie zu Apple und deren Absichten zur Bekämpfung der Kinderpornographie hat uns danach einiges an schauspielerischer Leistung abverlangt. Ist das Anliegen von Apple ernst gemeint? Oder handelt es sich nicht viel eher um eine Marketing-Kampagne zur Besänftigung der Anspruchsgruppen? Als Vertreter*innen von verschiedenen Behörden, Interessensvertreter*innen und Konkurrent*innen hatten wir den Auftrag, das Ansinnen von Apple zu beurteilen. Dies war eine anspruchsvolle Aufgabe, weil es ein Abwägen zwischen Kinder- und Datenschutz erforderte. Darum waren wir auch ganz froh, dass von uns keine definitive Lösung erwartet wurde. Der Weg war quasi das Ziel.
Am dritten Tag übten wir uns im Speed Coaching. Dies im Rahmen des Moduls Personal Development mit Claude Siegenthaler. Dabei trug ein Teil der Klasse eine aktuelle Problemstellung aus dem privaten oder beruflichen Leben vor. In der Folge erhielt der Rest der Klasse den Auftrag ihren Kommiliton*innen beratend zur Seite zu stehen. Dabei gab es zwei Beratungsansätze: Während sich die Expert*innen auf das Problem an sich konzentrierten, fokussierten sich die Coaches auf die Lösung. Die Expert*innen übernehmen aufgrund ihres Fachwissens die Verantwortung für die Lösung des Problems. Die Coaches hingegen befähigen ihre Klienten in der Lösungsfindung. Zwei vollkommen unterschiedliche Ansätze in der Beratung zur Lösung eines Problems. Die Erkenntnis: Es fällt uns sehr schwer, konsequent an der Coaching-Rolle festzuhalten und nicht ständig eine Problemlösung als Expert*innen vorzuschlagen.
Am vierten und letzten Tag des Unterrichtsblocks widmeten wir uns den Vorbereitungsarbeiten für den anstehenden TEDxHWZ Event. Während die Speakers mit einem Coach an ihren Reden feilten, nutzte der Rest der Klasse die Zeit, um an den Stream-Themen weiterzuarbeiten. Dabei konnten wir auch von den wichtigen Inputs und Tipps von Urs Bucher, unserem TEDxHWZ-Modulleiter, profitieren.
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