1 + 1 = 3 Was steckt alles hinter einem Business Öko-System?
Oktober 18, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Digital Real Estate mit Dr. Bernhard Lingens berichtet Daniela Bassi.
Wagen Sie sich «out of the box» zu denken und bieten Sie Ihrem Kunden ein einzigartiges Kundenerlebnis an. Wie dies funktioniert? Lesen Sie weiter…
Innerhalb kurzer Zeit werden heute Produkte nachgeahmt und so verschwindet der hart erarbeitete USP in Kürze. Man ist gezwungen, Innovationen voranzutreiben, obwohl es nicht immer einfach ist. Eine Möglichkeit, sich dennoch zu differenzieren und einen Wachstum anzustreben, liegt im Aufbau eines Business Öko-Systems.
Durch ein Business Öko-System entsteht eine neue Value Proposition. Solch ein System besteht aus mehreren Partnern, die ein nicht generisches Modul für das neue Endprodukt liefern. Das Endprodukt weist einen klaren Mehrwert für den Kunden aus. So gelingt es, der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Denn dieser Mehrwert für den Kunden kann nur zerstört werden, indem einer der Partner aus dem Öko-System aussteigt oder die Konkurrenz ein eigenes Öko-System mit höherem Kunden Mehrwert kreiert.
So ist es wichtig, dass der Radar auch ausserhalb der eigenen Kernkompetenzen liegt, um ein mögliches Szenario zu entdecken. Schliesslich können Partnerschaften mit Unternehmen aus diversen Bereichen entstehen.
Jeder Partner innerhalb dieses Systems schreitet in neue Märkte und spricht neue Kunden an. Der Kunde profitiert ebenfalls von einem neuen Angebot. So ergibt dies eine Win-Win Situation. Nebst dem positiven Effekt der Diversifikation und des Wettbewerbsvorteils sind aber auch die Risiken zu beachten:
Die Koordination der Partner innerhalb dieses Öko-Systems verlangt einen hohen Orchestrierungsaufwand, dieser muss professionell und gekonnt durchgeführt werden. Was es für einen guten Orchestrator braucht, lesen Sie weiter unten. Ein weiteres Risiko stellt die Abhängigkeit von Partnern dar, denn die Value Proposition ist nur dann gegeben, wenn alle Partner gleichzeitig ihr Modul fertigstellen. Sobald ein Partner das Öko-System verlässt oder das Teillieferobjekt nicht liefert, funktioniert das System nicht mehr. Um diesen Risiken entgegen zu wirken, sind klare Richtlinien zwischen allen Partnern und dem Orchestrator vertraglich festzuhalten.
Ein Beispiel von einem Business Öko-System ist das Angebot
«SBB Green Class»: die SBB arbeitet mit PubliBike, BMW und anderen Zulieferern und bietet dem Kunden erstmals einen Mobilitätsservice von Schiene und Strasse aus einer Hand an.
Es gibt verschiedene Treiber ein Business Öko-System aufzubauen:
Ein starkes Netzwerk und ein gutes Verständnis vom Markt ist sehr wichtig. Damit geforderte Kompetenzen vorhanden sind, gibt es die Möglichkeit, mehrere Orchestratoren als Co-Orchestratoren einzuholen.
Jetzt muss man schnell reagieren und dynamisch arbeiten.
Damit das Vertrauen innerhalb dieses Systems aufgebaut werden kann, muss der Orchestrator neutral sein. Daraus ergibt sich das Vertrauen des Kunden gegenüber dem neuen Produkt und dem Anbieter. Aber auch die Partner untereinander arbeiten transparent und fair zusammen.
Mit unterschiedlichen Partnern entstehen auch unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen. Der Orchestrator muss sich hierbei flexibel zeigen und nicht zu stark durch sture Prozesse oder Richtlinien verhindert werden.
Durch das Öko-System erreicht man die kritische Menge für ein funktionierendes Netzwerk. Welche strategische Ausrichtung das Netzwerk verfolgen soll, sollte man frühzeitig definieren. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
Denn sobald ein Teil-Produkt des Gesamten generisch wird, oder kein Orchestrierungsaufwand mehr notwendig ist, ist es per Definition entweder eine Plattform oder eine Value Chain.
So bietet der Orchestrator lediglich die Plattform für das Netzwerk an und fungiert nicht mehr als Koordinator.
Weiter zum Thema Plattformen geht’s hier.
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