Virtual Reality, Swissnex San Francisco und Instagram mit Pizza bei Yelp – Day 3
Juni 29, 2017
Juni 29, 2017
Am 27. Juni 2017 zu Fuss und mit öV unterwegs in San Francisco Down Town. Wir besuchten Swissnex, die VR Connects Conference und das nerdy “Products that count” Meet-Up bei Yelp. Den heutigen Tag erzählen Sarah Stiefel, Reto Gross und Daniel Wermelinger.
Stop 1 – Swissnex: Swisscom in the Silicon Valley
Dr. Lukas Peter, CEO Swisscom Cloud Lab & Head of Outpost Services, führt im Silicon Valley bei Swissnex San Francisco den Aussenposten, zwei weitere sind in Shanghai und Berlin aktiv.
Wieso ist Swisscom seit nun mehr 20 Jahren im Silicon Valley aktiv? Damals stellte der Telekommunikationskonzern fest, dass es nur einen kleinen Twist braucht bevor sein bisheriges gut funktionierendes und ertragreiches Geschäftsmodell von einem Hurrikan verschluckt wird. Beispiele disruptiver Innovationen aus dem Silicon Valley gibt es viele: Netflix, Apple, Pandora, Airbnb, Facebook und viele mehr. All diese neuen digitalen Geschäftsmodelle konzentrieren nun die weltweite Wertschöpfung des jeweiligen Sektors im Silicon Valley. Genau wegen diesem Umstand und der hohen Konzentration der besten Talente, ist es elementar für Swisscom hier im Ökosystem aktiv zu sein, zu beobachten, zu lernen, zu netzwerken, zu transferieren und zu investieren. Nach Lukas fusst die Erfolgsgeschichte des Silicon Valley auf folgenden Grundsteinen:
Heute ist das Silicon Valley der Hub der globalen disruptiven Innovationen und damit eine Tradeplattform, die Wertschöpfung kreiert und marktfähig macht. Es ist auch kraftvolles Netzwerk, in dem der Austausch von Geld, Informationen, Kontakten und Technologien fliessen: Watch-grab-run!
In diesem konzentrierten Umfeld überlebt derjenige, welcher die Kunden am schnellsten für seine Idee begeistert, akquiriert und weiterentwickelt und somit den Business Case skaliert. Ziel für jede/n Innovator/in aus dem Silicon Valley ist es, seinen Markt möglichst schnell zu besetzen. Alleine in den USA sind 89 sogenannte “Unicorns”, mit einer Marktbewertung von min. 1 Milliarde Dollars, angesiedelt. Das Silicon Vallex kommt seitens China und Indien aktuell unter Druck. Die Chinesen haben bereits 21 und “Unicorns”, die Inder haben 6 Billion-Dollar-Club Unternehmen. Erschreckend ist, dass Europa ist nicht Part of the Game ist.
Mehr zum Thema Unicorns: www.cbinsights.com/research-unicorn-companies
Der Swisscom Silicon Valley Outpost operiert in folgenden Bereichen:
Stop 2 – EverCharge: Electric vehicles are coming. But the real obstacle is a dense network of charging stations! Jason Nagle, Director of Marketing
Das Unternehmen EverCharge nutzt künstliche Intelligenz zur Optimierung des Ladeprozesses mehrerer Fahrzeuge, ohne die Infrastruktur des Stromnetzes in den Wohnhäusern oder bei den Firmenflotten-Parkplätzen zu überlasten bzw. Investition intensiv anpassen zu müssen.
Heute leben rund 258 Millionen Amerikaner in Städten. Die Elektro-Infrastruktur-Kapazitäten der Gebäude sind jedoch nicht auf den Bedarf für das Laden von Elektro Fahrzeugen ausgerichtet und entsprechend limitiert. Nebst dessen, dass der Elektro Fahrzeug Markt aktuell noch sehr klein ist versteht es sich, dass Anpassungen der Elektro-Infrastruktur sehr kostenintensiv sind. Hier kommt EverCharge zum Einsatz. EverCharge ist eine smartPower Technology, die intelligent den Strombedarf der Elektro Fahrzeuge bzw. deren Batterien orchestriert. Es misst nicht nur den Status der Batterie eines jeweiligen Fahrzeugs sondern es führt auch Buch über das Verhalten des Fahrers. Dieses Datenset optimal ausgewertet lässt die Ladestationen ideal und individualisiert managen.
In den USA verfügt ein Haus über max. 3 Ladestationen. Mit der EverCharge Technologie können 8x mehr Charging Stationen investiert werden, ohne öffentliche Investitionen anzupassen. EverCharge kann ab 150 Stationen, seine Mitbewerber nach eigenen Aussagen easy ausknocken, da sie einen unerreichbaren Kostenvorteil haben. EverCharge steht offensichtlich eine rosige Zukunft bevor. 2018 werden weltweit zirka 4 Millionen Elektro Fahrzeuge in Verkehr gesetzt sein. Per 2020 dürften es gegen deren 19 Millionen sein. Die Elektro-Infrastruktur ist jedoch bei weitem nicht bereit für diesen prognostizierten Boom. Und hier kann EverCharge weiter wachsen und als Trittbrettfahrer auf der Marketingwelle von Tesla reiten.
Die Value Proposition von EverCharge liegt im Dynamic Load Power System, das sein Netzwerk kontrolliert und steuert. Zusätzlich kommen die Datenprofile der jeweiligen Batterien sowie der Fahrer hinzu. Damit kann der zur Verfügung stehende Bedarf an Elektrizität optimaler distribuiert werden. Aktuell kann EverCharge erstmals die Homebase der Elektro Fahrzeughalter bedienen. Zukünftig sollen auch die Arbeitsplätze der Elektrofahrzeughalter erschlossen werden. Problematisch bleibt jedoch die Distribution des EverCharge Business Modells. Wer darf und soll das System installieren bzw. wer kommt für dessen Investitionen auf, Fahrzeughalter, EV-Hersteller oder Hauseigentümer?
Stop 3 – Bespoke Coworking Space: Emerging Digital Technologies
B2B Conference für die neuesten Trends aus Virtual- und Augmented Reality für Mobile Games.
Nach den beiden inspirierenden Referaten vom Vormittag ging es dann wieder Market-Street-aufwärts ins Westfield San Francisco Center. Als lebendige Innovationsoase hebt sich der Bespoke Coworking Space im 4.Stock des San Francisco Shopping Centers wahrlich von den Niederungen des Konsumtempels ab und hostet die erste Ausgabe der „VR Connects San Francisco – Global VR Industry Conference“.
Während zweier Tagen referieren unzählige Speaker über alle möglichen VR-, AR- und MR-Themen und dutzende von Ausstellern demonstrieren ihre grossen und kleinen Innovationen. Die einen sind spannend und leuchten auf Anhieb ein, andere sind vor allem lustig und unterhaltsam und von ein paar wenigen wird man wahrscheinlich schon bald gar nie mehr etwas hören. Der ganz normale SV-Alltag halt.
Viele Teilnehmer unserer Studiengruppe wurden im Vorfeld der VR Connect von Ausstellern zu Meetings eingeladen – endlich war die Gelegenheit da, diese an Speed-Date-ähnlichen Tischen wahrzunehmen und sich mit den richtigen Spezialisten vor Ort zu auszutauschen. In Erinnerung bleibt die eindrückliche Begegnung mit einer begeisterten libanesischen Virtual-Reality-Entwicklerin, welche ausführte unter welch erschwerten Bedingungen sie tagtäglich zu arbeiten haben. Und dass sich Spezialisten bei der SBB und deren Bahn 4.0 Projekt auch im Vergleich mit den Silicon Valley-Profis nicht verstecken müssen.
Stop 4 – Feedbackrunde in der Sonne
Die Feedbackrunde Day 3 fand um 18:00 open air an der Market Street statt. Die Studienreise beginnt zu wirken: die Eindrücke der Teilnehmenden werden immer differenzierter und man beginnt das Silicon Valley ansatzweise zu verstehen.
Stop 4 – Products that count @ Yelp.
Im Headquarter von Yelp durften wir zum Abschluss des Tages an einem Entwickler- und Productmanager-Nerd-Community Meet-Up teilnehmen, das alle Klischees bediente: Backstein-Loft, Pizza aus der Schachtel, Bier vom Zapfhahn und jede Menge Brillen.
Bei diesem Anlass handelt es sich um die Product Managers & Innovations Community von Products that count. Offensichtlich trifft man sich hier derart regelmässig, dass ein Grossteil der Anwesenden “Wiederholungstäter/innen” sind.
Weitere Blogposts zur Studytour #hwzsv : Tag 1 und Tag 2.
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