Silicon Valley Study Tour – Day 5
Juni 26, 2019
Eine vielseitige und spannende Study Tour durch das Silicon Valley neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Nach einem Morgen in unserer Homebase “The Vault” steht am Nachmittag ein Social Event auf dem Programm. Wir dürfen uns also wieder auf einen spannenden und abwechslungsreichen Tag freuen.
Der erste Vortrag über Corporate Innovation hält Paul Kallmes. Er ist der General Manager vom Vault SF, Coporate Innovation Consultant und beratet Firmen in der ganzen Welt.
Die Kernaussage in seinem Vortrag ist, dass jeder ein Change Agent sein kann und auch sein soll. Denn nur mit Veränderung kann auch Innovation gefördert werden. Paul stellt vier zentrale Fragen, welche er in seinem Speech auch beantwortet:
– Grundsätzlich tun Unternehmen, was sie tun. Sie tun keine anderen Dinge.
– Innovation ist immer schwierig.
– Startup Metriken sind anders als Metriken von gestandenen Unternehmen. Die Startup Metriken müssen für das Startup meistens eigens kreiert werden.
– Aktivitäten von Mitbewerbern und wenn sie das eigene Unternehmen überholen.
– Rückläufige Märkte und neue Technologien
– Es gibt kein Allzweck-Mittel für Unternehmen. Was in einem Unternehmen funktioniert, muss nicht in einem anderen Unternehmen auch funktionieren.
– Allgemeine Best Practice gibt es nicht.
– das beste KPI ist: “Keep Promoting Innovation”!
– Best Practice ist Experimentieren. Keine Angst vor Fehlern und Misserfolg zu haben. Ein Produkt, welches nicht funktioniert kann auch abgeändert und verbessert werden, damit es im Markt funktioniert.
– Der einzig wahre Misserfolg ist der Misserfolg, aus einem Misserfolg zu lernen.
– Für einige ist der einzige Erfolg den Job zu behalten
– Erfolg variiert von Unternehmen zu Unternehmen
In Vergangenheit war Innovation eines Unternehmens auf die Branche reduziert. Banken haben zum Beispiel nur in der Bankbranche innoviert. Jetzt ist es anders, man sieht dies z.B. bei Amazon, Apple und Google. Diese Unternehmen disruptieren in anderen Branchen. Ist dies weil sie auf den Kunden schauen und die Innovation Kundenorientiert ist?
Antwort von Paul: Ja, genau. So funktionieren Startups. Es geht um den Kunden und um die potentiellen Kunden, welche noch nicht erreichen wurden. Zudem kommt es auf die Ressourcen an, welche dem Unternehmen zur Verfügung stehen. Je mehr Ressourcen zur Verfügung stehen, desto mehr kann ein Unternehmen über die Branche hinaus innovieren. Unternehmen mit wenig Ressourcen innovieren, in der eigenen Branche, wenn überhaupt.
Im nächsten Vortrag über Corporate Culture dürfen wir Brielle Hagman, Strategic Advisor in HR & Corporate Culture zuhören. Sie hat in der Vergangenheit bei diversen Startups gearbeitet und kennt auch das VC Business. So war Brielle für die Corporate Culture bei Square zuständig, einem Händler für Aggregatsdienste und Anbieter für mobile Zahlungen, während dessen Wachstum von ursprünglich 60 auf 1300 Mitarbeitende. Privat ist sie Yoga & Pilates-Instruktorin, sowie ein «Healthy Living Coach».
Gemäss ihrer Aussage sind Mitarbeitende und die Corporate Culture wichtige Treiber für eine nachhaltige Unternehmensinnovation. Aber wie erreicht man eine «Silicon Valley»-Unternehmenskultur? Und wie unterhaltet man sie? Diese Fragen werden uns in der nächsten Stunde beantwortet.
Brielle startet mit einem afrikanischen Sprichwort und einem Zitat:
«If you want to go fast, go alone. But if you want to go far, go together!»
«A company’s culture is like a garden. You can design culture but nature will still be a force. You can’t control everything about your culture but you can intentionally take it into your own hands. Culture will emerge through constant care and nurturing.» – Xplane founder Dave Gray
Die Kultur ist der Anker einer Unternehmung. Eine Unternehmung ist wie ein lebender Organismus – sie muss stets wachsen und sich weiterentwickeln. Dies gilt auch für die Kultur. Brielle bringt uns näher, wieso denn die Kultur eine wichtige Rolle spielt.
Die Unternehmenskultur ist auch davon abhängig, wie gearbeitet wird. Genau dies hat sich in den letzten 20 Jahren signifikant geändert. Früher war ein 9-to-5-Job normal, jetzt wird erwartet, dass man immer erreichbar ist. Dafür besteht die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, und die Hierarchien sind heute eher flach. Und schliesslich werden heute die Mitarbeitenden mehr in die Entwicklung der Unternehmung einbezogen, was sich auch an der Möglichkeit widerspiegelt, am eigenen Unternehmen finanziell beteiligt zu sein (employee shares als Bonus).
Olivier Kaeser, Co-Founder von atlasGo hat seine Reise als Bachelor-Student der HWZ gestartet. 2015 hat es ihn nach San Francisco gezogen und hat mit seinem Kollegen atlasGO gegründet. Die Idee von atlasGO ist, dass Menschen sich sportlich betätigen und mit ihrem Einsatz Spendengelder für NGO’s sammeln. Das Produkt wurde im Frühling 2017 released.
Das Ziel ist mit den grossen Tech-Unternehmen zusammen zu arbeiten und mit ihnen diverse Kampagnen mit der atlasGo Plattform aufzubauen.Die erfolgreichste Kampagne von atlasGo ist das «Employee Engagement». Das teilnehmende Unternehmen hat ein Ziel von z.B. $50’000 für einen guten Zweck zu sammeln (z.B. Säubern der Meere). Die Mitarbeiter werden dazu ermutigt nach dem Aufbau der Kampagne dies mittels 13 verschiedenen Sportaktivitäten wie Laufen, Schwimmen, Skifahren, Yoga oder Zumba zu erreichen.
altasGo verdient ihr Geld mit Kampagnen und einem Abonnement. Die Unternehmen zahlen $1500 bis $5000 pro Kampagne, dies variiert je nach Hilfe von atlasGo und Grösse der Kampagne. Zudem zahlen sie eine Lizenzgebühr von $4.99 pro Mitarbeiter/Monat, welcher bei der Kampagne mitmacht.
Bis heute haben Sie mit ihren 14 Mitarbeitern 75 Kampagnen durchgeführt, sie haben über 100 Partner und sie haben über $650’000 für NGO’s gesammelt. Im 2019 wollen sie 2019 $0.5-$1.0 Millionen Kapital einsammeln, um weiter wachsen zu können.
Am Nachmittag wurden wir von Olaf Hansen, einem ansässigen SF Tour Guide durch das Castro Viertel geführt. Dieses ist bekannt für seine schwul-lesbische Subkultur. Die zweistündige Tour führte uns vom Gilbert Baker Memorial Rainbow Flag durch das Einwohner Viertel zurück zur Castro Street, welche bekannt ist für die Pride Parade. Nachfolgend ein paar Impressionen unserer Tour.
Nun freuen wir uns auf das Farewell Dinner und nehmen unsere vielen Eindrücke mit zurück in die Schweiz.
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