Institute for Digital Business

Psychologie im mobilen Web

Januar 7, 2014

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Aus dem Unterricht des CAS Mobile Business schreibt Sandra Ehrensperger:

Das Markenverhalten und die Gadgetverliebtheit hat seit der Einführung des ersten Smartphones 2007 – das iPhone von Apple – auch beim Mobiltelefon Einzug gehalten und seither steil zugenommen. Die Marke Apple ist nicht zuletzt dank dem Smartphone zum Trendsetter in der digitalen mobilen Welt emporgestiegen.

In den neunziger Jahren hiess es noch vom Internet, es werde ausschliesslich von weissen, überdurchschnittlich gebildeten Männern zwischen 18 und 45 genutzt. Es sei chancenlos Frauen über das Netz anzusprechen, da sie sich nicht für Computer interessieren und sie das Web als langweilig empfinden würden. Das Internet werde sich somit nie durchsetzen, da Frauen die massgebendere Käuferschicht verkörpern als Männer.

Das Jahr 2007 war gleichzeitig auch der inoffizielle Startschuss für das mobile Business. Bis heute wurden unzählige Apps entwickelt, die einem den Alltag mehr oder weniger erleichtern oder zur Unterhaltung beitragen.

Digital Divide

Der Begriff digitale Spaltung (engl. digital divide) auch digitale Kluft genannt, taucht seit Mitte der 1990er-Jahre in der öffentlichen Diskussion auf. Wer einen Zugang zum Internet und anderen (digitalen) Informations- und Kommunikationstechniken hat, hat auch bessere soziale und wirtschaftliche Entwicklungschancen.

Ein Projekt, welches den infrastrukturellen Zugang zu digitalen Informationen ermöglichen will, ist das gemeinnützige Projekt One Laptop per Child. Ziel ist es, einen vollwertigen Laptop für Schüler bereitzustellen, der mobil, innovativ und dennoch kostengünstig ist.

Eine weitere Massnahme zur Überwindung der digitalen Kluft ist die kostenfreie oder kostengünstige Bereitstellung von gebrauchten Computern, Handys sowie Smartphones. Zahlreiche Initiativen von gemeinnützigen Organisationen, Firmen, Schulen und Privatpersonen organisieren die Sammlung wie etwa das SOS-Kinderdorf.

Euphorie und kritische Stimmen begleiteten jedes neue Medium

Zwei bekannte kritische Stimmen gegen das Internet:

Andrew Keen – The Antichrist of Silicon Valley

In seinem Buch „The Cult of the Amateur“ kritisiert Keen mehrere aktuelle Entwicklungen des Internets, darunter auch freie, kollaborativ erstellte Webangebote wie Wikipedia. Keen wirft der Internetentwicklung unter anderem vor, durch Amateurinhalte die Kultur zu trivialisieren. Weiter beschreiben die positiven Vorstellungen vom Web 2.0, dass jeder am Internet mitwirken kann, als große Utopie ähnlich den Gesellschaftsvorstellungen von Karl Marx.

Aktuelle Beiträge von Keen sind auf seinem Blog verfügbar.

Evgeny Morozov

Morozov ist weissrussischer Publizist und beschäftigt sich mit politischen und sozialen Auswirkungen von Technik. Er kritisiert die Naivität der Annahme, das Internet sei per se demokratisch und bringe politischen Wandel in autoritäre Staaten. Vielmehr müsse die Lieferung von Überwachungstechnologie an repressive Regimes wie Waffenhandel betrachtet werden.

Bekannteste Werke sind: „The Net Delusion: The Dark Side of Internet Freedom“ und „To Save Everything Click”, Beitrag „Wahrheit und Beratung“ in Die Zeit vom Oktober 2013.

Eisenbahn Postkutsche

Satire aus dem Jahr 1835: Postkutsche vs. Eisenbahn

“Stephensons Plan ist die absurdeste Idee, die jemals in einem Menschenhirn entstanden ist.”
Edward Alderson (britischer Unterhausabgeordneter), 1825, über den Vorschlag von George Stephenson eine Eisenbahnstrecke einzurichten

“Das Telefon hat zu viele ernsthaft zu bedenkende Mängel für ein Kommunikationsmittel. Das Gerät ist von Natur aus von keinem Wert für uns.”
Western Union, Interne Kurzinformation, 1876

„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.”
Kaiser Wilhelm II (1859-1941)

“Das Fernsehen wird sich nicht halten, weil die Leute es bald müde sein werden, jeden Abend eine Sperrholzkiste anzustarren.”
Daryl Zanuck, Filmproduzent der 20th Century Fox, 1946

Wer sind die digital Natives? Gibt es wirklich gesellschaftliche Unterschiede?

Ein erster Aufschluss zum jugendlichen Verhalten zeigt die JAMES-Studie von 2012, die in Zusammenarbeit von Swisscom und der ZHAW durchgeführt wurde: Jugendliche nutzen das Internet immer mobiler, setzen stark auf Smartphones und nutzen mehrere Medien gerne gleichzeitig auf verschiedenen Geräten. Weiter ergab die Befragung, dass Jugendliche sich in ihrer Freizeit trotz grösserem medialen Angebot sehr gerne mit Freunden treffen, Sport treiben oder musizieren. Anfang 2014 wird die neue JAMES-Studie herauskommen.

Allgemeine Trends im Nutzungsverhalten:

  • Zunahme von Parallelhandlungen
  • Höhere Kadenz beim Zapping
  • Erwartung eines schnellen Zugriffs zu jedem Zeitpunkt
  • Viele Interaktionen
  • Unterschiedliche Nutzungspräferenzen (soziodemografische Merkmale, Interessen)

Rolf Schulmeister ist ein Verfechter der Existenz von digital Natives. Mit seiner Schrift „Gibt es eine „Net Generation“? gibt er uns Denkanstösse zum Thema.

DAU – warum ist der so wichtig?

Steckbrief: der DAU (dümmster anzunehmender User)

Der DAU ist ein grundsätzlich unmotivierter, bequemer, leicht ablenkbarer, tollpatschiger und begriffsstutziger Zeitgenosse. Gleichzeitig ist der DAU ein sehr sympathischer und liebenswerter Mensch, dem man nichts übel nehmen kann. Einen DAU anzutreffen, ist oft ein Hinweis darauf, dass man in der Ausgestaltung der eigenen Kommunikation noch Optimierungspotenzial hat.

In unserer Gruppenarbeit sind wir zum Schluss gekommen, dass jede und jeder ein DAU sein kann. Auch die Skalierung der Zielgruppen gibt wertvolle Grundlagen zur User Experience. Unter Integration des DAU wird die Produktqualität gesteigert bei gleichzeitiger Reduktion des 1st Level Supports.

Im Mobile Business ist es noch essentieller, den DAU mit zu berücksichtigen. Gerade bei der Entwicklung eines App – vor dem Hintergrund, dass 95 % der App-Downloads aus diversen Gründen wieder gelöscht und so nie zum Durchbruch kommen werden.

Weitere Informationen siehe unter „Online-Kommunikation – Die Psychologie der neuen Medien in der Berufspraxis“ von Annette Kielholz.

Netiquette – oder die Verhaltensregeln in der digitalen Welt

Netiquette

Anhand des Beispiels der “Netiquette von XING“.

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