Netzkritik – Netzneutralität
November 17, 2015
Aus dem Unterricht des CAS Disruptive Technologies mit Andreas von Gunten berichtet Marco Gasser:
Nach einer kurzen Einführung zu seiner Person legt Andreas von Gunten zum Thema Netzkritik leidenschaftlich los.
Das Internet bietet unglaublich viele Möglichkeiten und Freiheiten für die Bevölkerung. Es birgt aber auch verschiedene Konfliktfelder, wie die wichtigen Themen Datenschutz, Zensur und Überwachung. Es ist das erste Medium, in dem jeder selber Produzent bzw. Produzentin werden kann. Die Menschen dürfen nicht nur konsumieren, sondern müssen auch kritisch hinterfragen. Entwickler gehören zu den Gewinnern – die Konsumierenden sind eigentlich die Verlierer.
Was haben wir für Handlungsebenen? Wie können wir uns kritisch mit der digitalen Transformation auseinandersetzen?
Die disruptiven Technologien haben immer eine politische Dimension.
Der Netzbetreiber trägt heute sein Bestmögliches dazu bei, dass die Daten effizient zu den Konsumierenden kommen (je nach Angebot und Dienstleistung). Der Service-Anbieter kann seinen Dienst ins Netz stellen, ohne den Netzbetreiber um Erlaubnis bitten zu müssen (Innovation-Without-Permission-Prinzip).
Ein Artikel zu diesem Thema findet sich in der Neuen Luzerner Zeitung vom 15.11.15.
Mit Zero Produkten wird von Netzbetreibern gegen die Netzneutralität verstossen: Gewisse Anbieter von z.B Videodiensten werden kostenlos im Angebot integriert, andere werden entsprechend ausgeschlossen. Zero Rating ist ein Verstoss gegen die Netzneutralität. Eine fette Internetleitung gehört gemäss Andreas von Gunten zum Service Public wie Schulen und Autobahnen!
Argumente für die Durchsetzung der Netzneutralität
Argumente gegen die Durchsetzung der Netzneutralität
Situation in der Schweiz
Sind Netzsperren der richtige Ansatz?
In einer aktuellen Vernehmlassung für das Spielbankengesetz ist eine Netzsperre für ausländische Plattformen enthalten. Es sind alle Kantone einverstanden. Öffnet das Tür und Tor für weitere Netzsperren?
Sharing Economy oder Plattform Kapitalismus?
Das Netz bietet die Möglichkeit, dass bestehende Ressourcen besser genutzt werden. Am Beispiel Uber lassen sich die beiden Seiten des Konflikts darlegen: auf der einen Seite die Taxifahrer, die ihre Jobs verlieren; auf der anderen Seite ein amerikanischer Gigant, der über eine Plattform Geld macht.
Aber wie den „Schaufler“ in der Lok wird es die Taxifahrer irgendwann nicht mehr geben. Als Gesellschaft muss man sich die Frage stellen, ob man für die Taxifahrer Artenschutz betreiben oder für die Schweiz eine dezentrale Lösung erarbeiten will.
Man muss immer bereit sein, im digitalen Prozess „out of the Box“ zu denken und sich nicht zu stark an Regulierungen und Spielregeln zu orientieren. Den Status Quo zu verteidigen, ging in der Vergangenheit nie auf. Eine zentrale Lösung kommt in der Regel nicht gut.
Google baut sein Geschäftsmodell auf einem offenen Netz auf, im Gegensatz zu Facebook und Apple. Wichtig ist folgende Erkenntnis: Die grossen Plattformen wie Facebook haben eine grosse Macht – man darf sich diesen Playern nicht ausliefern. Ein gutes Beispiel dafür, dass es auch dezentral funktioniert, ist WordPress.
Erst durch die Digitalisierung hat das Urheberrecht eine neue Dimension erreicht. Täglich wird im Netz millionenfach gegen das Urheberrecht verstossen.
Der Schweizer Künstler Kurt Maloo vom Pop Dui „Double” lebt seit 1986 von den Tantiemen aus seinem einzigen Hit.
Die Digitalisierung verändert die Rahmenbedingungen
Situation in der Schweiz
Datenschutz und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung
Technologischer Wandel wird immer auch von ethischen Fragen begleitet. Die Antworten auf diese Fragen müssen wir gemeinsam suchen.
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