Institute for Digital Business

Mobile Communication and Content

März 4, 2014

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Aus dem Unterricht des CAS Mobile Business berichtet Sarah Nünlist:

Wer dachte, beim Thema „Mobile Communication and Content“ ginge es um kurze Texte, hübsche Fotos und lustige Videos, hat falsch gedacht. In diesem Kursteil beschäftigten wir uns hauptsächlich mit Statistiken und Analysen.

Die Grundlagen

Die Ausgangslage ist uns bekannt: Die Nutzung von mobilen Geräten nimmt rasant zu. Smartphones und Tablets werden heute bereits 4x mehr verkauft als stationäre PCs.

Obwohl die Hardware demnach vorhanden wäre, sind wir heute oft noch eingeschränkt, was die mobile Kommunikation anbelangt. Denn die Kosten für mobiles Internet sind in vielen Ländern schlichtweg unattraktiv. Auch der Empfang lässt noch vielerorts zu wünschen übrig.

Statistik

Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/162929/umfrage/kosten-fuer-mobiles-internet-nach- anbietern-und-laendern/

Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass mobile Kommunikation dann richtig interessant wird, wenn drei Grundanforderungen gegeben sind.

  • Leistungsfähige Hardware
  • guter Empfang
  • ein Preismodell, dass das Herunterladen von grossen Datenmengen erlaubt (z.B. Flatrate)

Mobile Content

Die britische Tageszeitung „The Guardian“ hat im April 2013 fünf Statistiken veröffentlicht, welche die Nutzung ihrer verschiedenen Kanäle über den Tag verteilt zeigen:

Quelle: http://www.pressgazette.co.uk/content/five-guardian-graphs-show-how-tablets-are-changing-web-consumption 

Die Statistik zeigt uns drei interessante Dinge:

Time oft he day: Inhalte werden hauptsächlich spät am Abend über Tablets konsumiert und nicht am Morgen oder während der Mittagspause, wie bis anhin angenommen.

Happening at home: Im Gegensatz zum Glaube, dass mobile Geräte überwiegend unterwegs gebraucht werden, zeigt die Grafik, dass sie meist Zuhause zum Einsatz kommen.

One device? Insbesondere am späten Abend nutzen die User wahrscheinlich nicht nur ihr Tablet, wenn sie die Inhalte konsumieren. Gleichzeitig kommen andere Geräte, wie zum Beispiel der TV oder das Smartphone, zum Einsatz (second screen).

Was bedeutet das also für Inhalte? Erstens heisst es, dass mobile optimierte Seiten nicht mehr nur eine Option sind. Die mobile Nutzung ist gestiegen und wird drastisch weiter steigen.

Zweitens bedeutet es, dass Inhalte spezifisch für mobile Users geschrieben und designed werden müssen. Mobile Geräte hat bereits die Gewohnheiten der User verändert und wird sie auch weiter verändern.

Ausflug in die Medienbranche

«Newspapers have been giving away their product at the same time they are selling it and that is not a great model. You’re competing with yourself… you shouldn’t be giving away a product you’re also trying to sell». Warren Buffett

Bis heute ringt die Medienbranche mit den veränderten Bedingungen und ist auf der Suche nach passenden Geschäftsmodellen. Eine Möglichkeit ist die Einführung von Paid Content. In der Praxis stehen den Verlagen grundsätzlich vier Bezahl-Strategien zur Auswahl:

Tabelle

Paid Content stellt für die Medienhäuser eine Möglichkeit dar, ihren Inhalt sowohl Online als auch Mobile zu monetarisieren. Ausgehend von einer Welle in den USA beginnen nun auch zahlreiche Medienhäuser in Europa und der Schweiz eine Paywall zu implementieren. Damit kämpfen sie gegen die sinkenden Auflagen im Printgeschäft.

Beispiel: Blick am Abend

Auch Blick am Abend hat auf den Trend zu mobilen Mediennutzung reagiert und kürzlich seine digitale Präsenz verändert. Der neue, BuzzFeed-ähnliche Auftritt (mobile Seite und Apps) setzt stark auf das Visuelle und fordert die User zum Teilen, Kommentieren und Badgen der Artikel auf. Mit bezahlten (und gekennzeichneten) Artikeln wurde ausserdem der Native Advertising Markt erschlossen. Werbeformate und –platzierungen sind so auf stationären und mobilen Endgeräten in Visibilität und Rezeption gleichwertig.

Ob das Modell von Blick am Abend sich bewährt, wird die Zukunft zeigen. Sicher ist nur, dass die Verlagshäuser sich in den kommenden Jahren weiter an die Marktgegebenheiten anpassen und neue Geschäftsmodelle finden müssen. Denn bekanntlich ist nichts ist so beständig wie die Veränderung…

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