Mein Input-gesteuertes Berufsleben
Von Justine Portenier, November 29, 2023
Mein Berufsleben ist Input-gesteuert. Es ist schwieriger zu kontrollieren, wann es wieviel Platz erhält.
Eine Erkenntnis, die aus meiner eigenen Standortbestimmung der vier Lebensbereiche hervorgegangen ist. Mit Simone Inversini haben wir uns der kompetenten Selbstführung für die heutige Arbeitswelt gewidmet und reichlich Zeit für Reflexionen erhalten. Dieser Ansatz gründet auf der Annahme, dass nur durch eine positive Selbstführung, auch andere Menschen und Organisationen geführt werden können. Ich will mehr wissen!
Es geht also zurück an den Ursprung meiner Entscheidung, mich für den CAS Women Leading Digital HWZ anzumelden. Ich fühle eine Verpflichtung dem eignen Team gegenüber, der Verantwortung gerecht zu werden und an mir selbst zu arbeiten. Gemeinsam mit meinem Team möchte ich positiven gesellschaftlichen Impact erzeugen, ich möchte Fähigkeiten erlernen, um unser Sozialunternehmen auch in Zukunft erfolgreich führen zu können und trotz all diesen Ambitionen, die Balance aufrechterhalten. Es sind also viele Ansprüche, die ich an mich, aber auch an die Gesellschaft und die Arbeitswelt stelle. Geht es anderen auch so? In der Gruppe des CAS merke ich schnell, ich bin nicht die Einzige, das ist Zeitgeist und es kann etwas daraus entstehen.
Insgesamt war das Modul «Leadership» sehr mehrschichtig aufgebaut und hat mir Wachstumsmöglichkeiten für mich selbst, aber auch gesellschaftliche Herausforderungen aufgezeigt. Das Modell der Selbstführungskompetenz von Anita Graf (2019) war der wichtigste Inhalt des Online-Blocks zur Selbstführung. Zudem hat uns Daniela Landherr das von Google initiierte «Project Aristotle» vorgestellt. Eine gross angelegte Umfrage, die die enorme Wichtigkeit der psychologischen Sicherheit für effektive und «high performing» Teams aufgezeigt hat. Für mich war das ein Moment der Zufriedenheit, denn die Studie hat meine Werte mit Daten unterlegt. Denn Effizienz und Performance eines Teams hängen stark ab von der Kultur, den Normen und auch den emotionalen Vorbildern.
Auch zur Vorbereitung des Blocks Verhandlungsexzellenz und Unconscious Bias mussten wir uns vorher selbst testen und hinterfragen. Nicht immer ganz einfach, wenn die Frage kommt, wie logisch oder informell bist du während Konflikten? Oder hast du schon einmal den Harvard Implicit Association Test gemacht und herausgefunden, dass du trotz gegenteiliger Einstellung implizite Vorurteile hast und sich diese selbstverständlich auf deine Handlungen auswirken?
Zurück zum Input, der anscheinend mein Berufsleben in der Hand hat und es mir nicht leicht macht, die Kontrolle über die Intensität meiner Arbeitslast zu behalten. Beim persönlichen Vorstellen vor den 19 anderen Frauen im CAS musste ich einen Aspekt hervorheben, der mich ausmacht. Es ist nicht mein Beruf, den ich erwähnte. Ich habe auch gemerkt, dass mich mein kooperativer Verhandlungsstil weitbringen kann und der subjektive Wert (SVI) einer Verhandlung genau so relevant zur Beurteilung des Erfolgs ist, wie die mit Kennzahlen gemessenen Werte. Ich kann also meine Zufriedenheit als Indikator nehmen und das Ergebnis der Verhandlung abends im Atelier lassen. Und ich kann bewusst und aktiv entscheiden, meinen eigenen Grenzbereich zwischen Arbeit und Leben zu hüten. Mit Selbstmitgefühl, Reflexion, Unterstützung und mit dem Motto:
Die Arbeit fährt abends mit dem Zug weiter. Ich steige jedoch aus.
Dieser Fachbeitrag wurde für das CAS Digital Women Leading HWZ verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.
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