Gutes Storytelling basiert auf Dilemma
April 20, 2017
Aus dem Unterricht des CAS Multichannel Managment vom 7. April 2017 mit Martin Zimper berichtet Nathalie Mollet:
Geschichten die wir uns im Alltag erzählen beinhalten ein Ereignis. Ein sogenannter Moment of Change. Dieser weicht vom Alltäglichen ab und bringt das Gleichgewicht aus der Balance. Nebst diesem Ereignis benötigt eine Story aber noch weitere Elemente:
The writer’s journey
Basierend auf dem mythologischen Modell des amerikanischen Erfolgskinos beruht eine Story auf drei Akten: Exposition, Konfrontation und Auflösung.
Erster Akt: Exposition (SET-UP) Die Hauptfiguren und ihre Umgebung (Fam., Job,…) werden vorgestellt. Alles befindet sich im Gleichgewicht, weder Konflikt, Dilemma noch Chaos ist vorhanden. Diese Einführung in die Story dient dazu, dass sich der Zuschauer mit dem Protagonisten identifizieren kann. Empathie für ihn empfindet und nachvollziehen kann wie die Hauptfigur fühlt und warum sie wie handelt.
Nach dem Intro geschieht etwas Unvorhergesehenes, eine Handlung (Action) die das Gleichgewicht ins wanken bringt; der Plot Point, ein Moment of Change. Anschliessend arbeitet der Protagonist an der Wiederherstellung des Gleichgewichts, der Normalität. Dazu muss er was lernen, was tun oder sich die Regeln einer neuen Welt aneignet. Oftmals ist einer der Protagonisten ein Held.
Der Held: Einer der Unglück schuldlos erleidet. Meist sind sie Voll- oder Halbweisen. Wir empfinden Mitgefühl für ihn. Dramatische Funktion des Helden: Identifikation, er ist derjenige der sich am meisten verändert (Bsp: Rose bei Titanic). Antagonist: Ein Gegenspieler oder das Böse des Protagonisten. Mentor: er übernimmt die Rolle des Helfers für den Helden.
Zweiter Akt: Konfrontation (Auseinandersetzung)
In der Mitte der Story findet der Mid-Point statt. Hier kommt der Protagonist mit dem Hauch des Todes in Berührung: Das eigene Leben steht auf dem Spiel oder Jemand der ihm nahesteht findet den Tod. Hauch des Todes: Interessant daran ist die Möglichkeit, dass eine Extremsituation, etwas Unvernünftiges oder gefährliches eintreffen könnte. Die Todesnähe unterhält und begeistert. Bsp.: Skirennen, Seilakrobatik im Zirkus, Formel 1. Am Ende des zweiten Aktes gibt es nochmals einen Plot Point: Hinweise zum Verursacher(Täter).
Dritter Akt: Auflösung
Der Protagonist hat sich verändert: was dazu gelernt, die Welt gerettet,… Dabei kehrt Gleichgewicht und Normalität in den Alltag. Viele Geschichten, Werbefilme, Witze,… bestehen aus diesen 3 Akten, auch Kurzgeschichten oder Boulevard wie bei Blick.
Nebst den drei Akten besteht eine Story aus Beats, Szenen, Sequenzen und Akten:
Story
Ohne Dilemma sind Geschichten langweilig. Nur mit Konflikt, Chaos und Drama inspirieren sie uns. Eine Geschichte braucht folgende Inhalte:
The 7 Key Steps of Story Structure
Die drei Levels des Konfliktes
4 Elemente für gutes Storytelling nach Aristoteles, Poetics
Catharsis: spielt sich him Publikum ab. Der Zuschauer erfährt eine Art Reinigung durch die Geschichte (Bsp: Lachen). Peripeteia: ein Wendepunkt. Vom Glück ins Unglück und später wieder zurück ins Glück. Ein hoher emotionaler Impact. Agnorsis: ein Showdown. Die letzte grosse Auseinandersetzung. Pathos: Die Geschichte muss glaubwürdig und wahrscheinlich sein.
Semantische Zonen: the village vs the city
Beide Orte Dorf und Stadt verbinden wir mit Haltungen und Werten. Die Geschichte beginnt aber erst, wenn jemand aus der semantischen Zone Dorf in die semantische Zone Stadt hineingeht. Erst dann treffen unterschiedliche Kulturen aufeinander und Konflikte entstehen. Der Protagonist einer Geschichte muss also semantische Zonen überschreiten, damit ein Moment of Change entsteht und dadurch die anderen Charaktere im Geschehen beeinflusst. Dies ist ein Schlüsselelement einer Story.
The Hero’s Journey
Der Hero oder Protagonist durchläuft verschiedene Phasen während einer Story:
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