Ethics by Design – Der Mensch im Mittelpunkt
März 11, 2020
Der heutige Kurstag stand unter dem Motto ‘Ethics by Design – Wie man ethische Produkte mit dem User im Fokus entwickelt’. Die Spannung war gross, denn zum ersten Mal seit Start des CAS wurden die Unterlagen NICHT im Vorgang publiziert. Wir hatten also keine Ahnung, was und erwarten würde und der Spannungsbogen entsprechend gespannt bzw. die Erwartungen hoch.
Der Vormittag begann mit Theorie rund um das Thema User Centered Design. Bereits beim Intro von Sibylle Peuker, die sich selbst als “Anwältin der User” bezeichnet wurde klar, unsere Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden!
User Centered Design:
Doch was ist eigentlich Design?
Design heisst im Grunde Gestalten und ist ein kollektiver Prozess, an dem viele Menschen beteiligt sind. Das Ergebnis wird beeinflusst durch verschiedenste Faktoren wie bspw. Ziele, Absichten, Werte, Überzeugungen, Prozesse, Organisationsstrukturen, Politik, Umwelt, Soziales oder Technologie.
Dabei unterscheidet man verschiedene Spezialbereiche:
Beim User-Centered Design folgt man i.d.R. einem iterativen Prozess bestehend aus mehreren Phasen.
Quelle: http://seobility.net/de/wiki/User_Centered_Design, Autor: Seobility, Lizenz:CC BY-SA 4.0
Mehr Informationen unter: https://usabilitygeek.com/user-centered-design-introduction/
Ein iterativer Prozess allein reicht allerdings nicht aus. Es braucht verschiedene Aspekte des sogenannten ethischen Designs.
Was genau verstehen wir unter ethischem Design bzw. was genau ist denn nun eigentlich ethisch bzw. unethisch?
Es ist sicher NICHT ethisch folgende ‘Designelemente’ zu nutzen:
Mehr Informationen zu ethischem Design hier: https://page-online.de/branche-karriere/design-und-ethik-wie-designer-ihrer-verantwortung-gerecht-werden/
“Das ist eben schwierig darf keine Ausrede dafür sein, Dinge nicht verständlich zu machen (Sibylle Peuker)!”
Kurz und knapp, ethisches Design bedeutet:
Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und hält immer weiter Einzug in unseren Alltag und integriert sich, ob bemerkt oder unbemerkt, immer mehr in die Produkte und Designs. So ist es fast selbsterklärend, dass bei der Verwendung von KI bzw. dem Design von KI-Systemen Aspekte der User Experience sowie des etischen Designs beachtet werden müssen.
Dabei ist bei KI-Systemen ist Vertrauen ein zentrales Element, denn nicht nur in der nicht-digitalen Welt stellt das Vertrauen einen zentralen Grundpfeiler für ein effizientes Zusammenleben.
“If you don’t begin in a state of trust, you can’t have meaningful social encounters (Malcolm Gladwell).”
Da Vertrauen i.d.R. mit einer konkreten Aufgabe verbunden ist, sollte im Rahmen von KI jedoch besser von Vertrauenswürdigkeit gesprochen werden. Unsere Aufgabe muss es sein den Usern zu helfen, die
Vertrauenswürdigkeit eines Systems zu beurteilen. Denn wir wollen nicht, dass Sie blind vertrauen!
Menschen sind unterschiedlich d.h. der Grad des Vertrauens ist unterschiedlich. Im Allgemeinen richtet man sich an folgenden 3 Attributen aus:
Quelle: Slides Sibylle Peuker nach Onora O’Neill: “ What we don’t understand about trust”
https://www.ted.com/talks/onora_o_neill_what_we_don_t_understand_a
bout_trust
Dabei begegnen uns folgende UX Challenges:
“UX Methoden sind essentiell zur Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Systeme (Sibylle Peuker).”
Ethische KI ist unsere Chance die Welt mit oder trotz Künstlicher Intelligenz menschlicher zu machen. Hierzu sollten folgende Grundsätze von dir beachtet werden:
“Mit der Künstlichen Intelligenz ist es wie mit der Atomkraft: Es kommt darauf an, wie wir sie
einsetzen (Sibylle Peuker).”
Nach diesem intensiven Vormittag widmete sich der Nachmittag voll und ganz der Praxis. In einem Ethical Design Thinking Workshop hatten wir, in kleineren Gruppen die Gelegenheit das eben gelernte konkret an praktischen Beispielen anwenden.
Hierfür folgten wir dem Ethical Design Thinking Prozess:
Quelle: Slides Sibylle Peuker
Basierend auf den gezeigten Prozessschritten haben wir in der Gruppe unser eigenes Produkt bzw. einen Prototypen entwickelt und einem Ethical Assessment unterzogen.
Es war ein spannender, lehrreicher, humorvoller aber auch intensiver Unterrichtstag, der auf wundervolle Art und Weise von einer äusserst kompetenten Dozentin gestaltet wurde. Schnell wird klar, Sibylle Peuker trägt den Titel ‘Anwältin der User’ zu Recht.
Herzlichen Dank an Sibylle Peuker, die Erwartungen wurden definitiv nicht enttäuscht und wir nehmen sicher vieles mit.
Dieser Blogbeitrag wurde von einem Studierenden verfasst und beinhaltet subjektive Eindrücke, eigene Darstellungen und Ergänzungen.
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