Drohnen – Spielerei oder wirklich the Next Big Thing?
Oktober 5, 2015
Yannick Mischler (Technologie & Innovation) und Andrea Marrazzo (Informationsmanagement & Technologie) nahmen uns dieses Mal mit in die Welt der Post im Rahmen unseres CAS Disruptive Technologies. Anna Sutter und Peter Staub berichten:
Ja, denn was fast keiner weiss: Bei der Post arbeiten gut 60 Personen im Bereich disruptive Innovation – also weit mehr, als man denken würde.
Damit wir alle das Thema mit demselben Verständnis angehen konnten, wurden erst einmal Erwartungshaltungen abgeklärt und Definitionen aufgestellt – z.B. darüber, was überhaupt eine Drohne ist.
Drohnen sind so genannte unbemannte Flugobjekte (englisch: UAV von unmanned arial vehicle) – nicht zu verwechseln mit den gefürchteten UFOs (unbekannte Flugobjekte). Drohnen können sowohl autonom als auch von Menschenhand gesteuert werden. Mehr zum Thema findet ihr hier.
Eine Drohne ist nicht per se disruptiv, verschiedene Usecases und Einsatzgebiete können sie aber dazu machen. Beispiele wären:
Aber Achtung, Drohnen haben auch “natürliche” Feinde:
Ein naheliegendes Einsatzfeld von Drohnen bei der Post ist Transport und Logistik, also auch die Paketzustellung. Genau aus diesem Grund wurde das Projekt Phönix ins Leben gerufen.
Kleine Entwarnung vorneweg: Der Pöstler wird nicht komplett durch Drohnen ersetzt, das würde sich beim Liefervolumen der Post nie lohnen (zu viele Drohnen im Luftraum).
Erste Testflüge wurden im Freiburger Seeland (2015) mit einer Quadrocopter-Drohne geflogen, die ein kleines Paket über eine kurze Distanz und einer maximalen Flughöhe von 150 m transportierte. Entgegen aller Erwartungen reagierte die Öffentlichkeit erstaunlich positiv auf das Vorhaben. Das Projekt fand sogar weltweit in den Medien große Beachtung (zum Vergleich: Amazon und ihre Drohnen).
Damit so ein Test überhaupt durchgeführt werden kann, müssen natürlich einige rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden:
Übrigens: Die Post war schweizweit die erste Organisation, die Drohnen ausserhalb der Sichtdistanz (300 m) fliegen liess. Natürlich musste hier vorab eine Genehmigung eingeholt werden. Die Drohne musste im Übrigen versichert werden (1 Mio.). Derzeit ist es leider noch nicht möglich, sie gegen Luftcrashs zu versichern (wir erinnern uns: Einer der größten Feinde von Drohnen sind andere Flugobjekte). Erwähnenswert ist auch, dass es in der Schweiz wesentlich leichter ist als in den USA, eine Bewilligung für einen Testflug zu bekommen.
Testdrohnen Eckdaten:
Wie wurde der Flug geplant?
Hinweis: Drohnen veralten sehr schnell, deshalb macht es Sinn, sich Testobjekte zu leasen (Drone as a service). Hier ist man mit 2’000 CHF / Monat dabei.
Fazit des Tests:
Wie geht es weiter?
Mögliche Einsatzgebiete für die Post
Nach diesem spannenden Einblick in das Post-Projekt lag es nun an uns, ebenfalls einen Businesscase zum Thema Drohnen zu erarbeiten.
Überlegungen:
Brainstorming Klasse:
Für den Businesscase beleuchteten wir das Thema im Hinblick auf folgende Punkte:
Resultat:
Drone as a Service (drone@mobility), in den verschiedensten Ausprägungen – vom zumietbaren Microdrone-Bestäubungs-Schwarm hin zu Bergdrohnen war alles dabei!
Auch wenn das Thema Drohnen oft als Spielerei abgetan wird und vieles noch getestet und erforscht werden muss, so sollte man es nicht aus den Augen lassen. Hier kann sich innerhalb kürzester Zeit sehr viel bewegen.
Vielen Dank Yannick und Andrea für diesen spannenden Kurstag!
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