Digitale Transformation und Prozesse
Von Daniela Vogel, April 18, 2024
Hinter dem Kurstitel «Digitale Transformation und Prozesse» verbergen sich spannende Fragestellungen in Bezug auf die digitale Transformation und es ist sehr überraschend zu sehen, wie wichtig der Mensch ist beim Umsetzen einer erfolgreichen Transformation.
Für mich interessant zu verstehen war, dass Veränderungen chaotisch passieren und doch versucht man oft anstehende Veränderungen linear zu planen. Der Faktor Mensch beeinflusst wesentlich den Verlauf und den Erfolg einer Transformation, aber die menschliche Reaktion auf eine unbekannte Zukunft ist meist nicht linear. Daher gilt es mehr über den Menschen und die psychologischen Hintergründe zu lernen, um dies in die Überlegungen zur Vorgehensweise einzubeziehen.
Die Digitalisierung löst bei vielen Ängste und Unsicherheit aus. Die Frage «braucht es mich noch» stellt sich schnell. Das Wohlfühldreieck zeigt welche Bereiche in einer Transformation adressiert werden müssen, um die Mitarbeit aller bzw. eine hohe Leistungsfähigkeit zu erreichen.
Quelle: aus dem Unterricht
Ob Veränderungen als Chance für persönliches Wachstum erkannt werden, hängt davon ab, welche Erfahrungen gemacht wurden. Denn neue Themen werden auf Basis der bestehenden Erfahrungen beurteilt. Das menschliche Gehirn speichert Erinnerungen mit Emotionen, auf diese Erfahrungsdatenbank greift unser Gehirn permanent zurück, um auf Situationen zu reagieren. Veränderungen anzustossen, heisst daher neue Erfahrungen zu ermöglichen. Wichtig ist bei allen Schritten der Fokus auf die Potentiale und nicht direkt nur auf Risiken und Herausforderungen.
Die Vorgehensweise der Transformationsreise hat mir am besten gefallen. Die Reise teilt sich auf in drei Schritte: Wertschätzung was heute vorhanden ist, realistischer Optimismus, die Zukunft nachhaltig gestalten – dies sind Bestandteile, die mit meinen eigenen Werten in Einklang sind. Vor allem die Herangehensweise finde ich sehr gut. Zu oft habe ich schon erlebt, dass man mit der Brechstange neue Tools und Arbeitsweisen einführen möchte, aber dabei nur bedingt erfolgreich ist. Die Menschen auf die Reise mitzunehmen, indem man wahrnimmt und anerkennt was bisher war, ist für mich sehr stimmig. Wertschätzung für die einzigartigen Fähigkeiten eines jeden sind für mich ein zentraler Wert und ich glaube daran, dass Wertschätzung Erfolg bringt. Auch die Beschreibung des realistischen Optimismus finde ich sehr treffend. Es gilt Hoffnung für eine Verbesserung und eine positive Zukunft zu verbreiten, aber nicht so, dass die Erwartungen zu hoch gesetzt und später enttäuscht werden. Veränderungen brauchen meist doch lange und gehen oft in kleinen Schritten voran.
Der Kurs hat mir zudem eine gute Erfahrung einer Gruppendiskussion ermöglicht. Wir haben in Kleingruppen ein reales Beispiel einer anstehenden Transformation und ihrer Rahmenbedingungen analysiert und Lösungswege für die vorgegebene Problemstellung gesucht. In meiner Gruppe haben sich alle beteiligt und ihre unterschiedlichen Perspektiven in die Runde eingebracht, der Umgangston war sehr respektvoll und die Beiträge konstruktiv. Dies war aus meiner Sicht sehr wertvoll und hat die Findung einer guten Lösung ermöglicht.
Auch die Gruppendiskussion mit allen war sehr spannend. Es ist nicht einfach, Beiträge aus der Gruppe so einzubinden und zu strukturieren, dass alle davon profitieren. Die Moderation der Diskussion durch die Dozentin hat gezeigt, dass sie dies sehr professionell umsetzen kann. Die Beiträge der Kolleginnen zeigten zudem, dass jeder Mensch neues Wissen mit seinen eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen verbindet. Je nachdem, ob diese Erfahrungen positiv oder negativ waren, werden auch neue Themen damit verknüpft. Wir haben gelernt, dass dies in einer Transformation zu beachten ist. Es ist für alle wichtig, neue Erfahrungen machen zu können, um einen positiven Umgang mit einer unsicheren Zukunft erreichen zu können.
Diese Erkenntnis hilft mir sehr in meiner Führungsrolle. Es geht nicht nur darum eine gute Kommunikation sicherzustellen, sondern auch Verständnis dafür zu haben, dass jeder mit neuen Fragestellungen unterschiedliche Emotionen, Erfahrungen und Wahrnehmungen verbindet.
Dieser Fachbeitrag wurde für das CAS Digital Women Leading HWZ verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.