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Modul Impact: Bitte mehr davon!

Von Shanti Grand, Juli 17, 2024

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Äste mit herbstlich gefärbten Blättern schmücken die Tische unseres Vorlesungsraumes. Katrin Hauser hat sie für uns aus dem Prättigau mitgebracht. An diesem grauen und nassen morgen in Zürich verleiht sie dem Raum damit eine andere Ästhetik und verändert die Stimmung. Und just um dies geht es bei Katrin, die uns mit grosser Leidenschaft die Facetten des Impact Management näherbringt; sie wollte in uns etwas verändern. Mit dieser Vorlesung starten wir unser viertes und damit zweitletztes Modul im CAS Women Leading Digital.

Paradoxen und Widersprüche gehören zu jedem System

Woran erkenne ich überhaupt, dass ich etwas verändere? Und wie lässt sich Wirkung vergleichbar oder gar messbar machen? Diese Fragen stellen sich mir schon zu Beginn.
Wir lernen von Katrin, dass Impact und Veränderung nicht nur messbar sind, sondern auch vielschichtig wirken. So könnten Ziele beispielsweise Unterziele haben mit messbaren Kriterien. Sie verdeutlicht dies am Beispiel der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Wirkungen und Veränderungen seien jedoch komplexe Themen; Paradoxen und Widersprüche gehörten zu jedem System. Die Auswirkungen könnten positiv oder negativ auf Individuen, Organisationen und die Gesellschaft sein.
Die Vielzahl von Modellen zur Planung solcher Veränderungen, die sie uns zeigt, überwältigt mich und verdeutlicht, dass es keinen universellen Ansatz gibt. Jedes Unternehmen oder jede Initiative, sei es noch so klein, erfordert eine individuelle Herangehensweise. Die Modelle und Techniken zeigen jedoch welche Schritte wann sinnvoll sind und wie man Stakeholder eruiert und miteinbezieht. Ich fühle mich ermutigt und bringe ein persönliches Anliegen aus meinem Unternehmen für die Gruppenarbeit ein. Unterstützt von Katrin und unter der Verwendung eines Modells wagen wir uns als Gruppe an die Planung des Vorhabens. Der Austausch mit meinen Mitstudentinnen inspiriert mich und ich merke wie das Modell funktioniert und wirkt: Es schafft Klarheit und gibt Struktur vor. Ich fotografiere unsere Ideen und Gedanken ab, damit ich diese für mein Vorhaben aufbereiten und im Geschäft vorstellen kann:

Leidenschaft

Quelle: eigene Aufnahme

Ich bin überhaupt nicht leidenschaftlich, wenn es um Nachhaltigkeit geht.

Dozentin Antonia Landi startet das zweite Modul, Zirkuläres Produktmanagement, mit der Frage: «What makes you passionate about sustainability?»

Ich muss nicht lange überlegen, denn Nachhaltigkeit ist mir persönlich wichtig. Seit ich in der Lehre das erste Mal von der Definition aus dem Brundtland-Bericht gehört habe, leuchtet mir ein, dass wir bei der Befriedigung unserer Bedürfnisse der Gegenwart die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht einschränken dürfen. Ich denke an die endlichen Ressourcen unserer Planeten, an heimatlose Orang-Utans oder, dass der Earth Overshoot Day vor 30 Jahren nicht im Juli, sondern im Dezember war; ich freue mich auf die Vorlesung, spüre die Leidenschaft für das Thema in mir und höre gespannt den Gedanken meiner Mitstudentinnen zu, bis ich folgendes höre:
«Ich bin überhaupt nicht leidenschaftlich, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Ich wünschte es wäre anders aber ich fühle nicht so. Ich denke es ist schon wichtig aber leidenschaftlich bin ich nicht.»
Die Antwort meiner Mitstudentin schockiert mich. Wie kann ihr als Mutter das Thema nicht einleuchten, wo wir doch alle auf demselben Planeten festsitzen? Doch dann sage ich mir, dass es OK ist eine andere Meinung zu haben und ich verspüre grossen Respekt vor ihr. Sie hat den Mut sich in einer Gruppe von mehr als 20 Frauen hinzustellen und ehrlich ihre Meinung zu sagen, wohlwissend, dass diese unpopulär sein könnte und sie damit vermutlich aneckt. Wow! Was passiert hier gerade? Ich bin beeindruckt. Es zeugt davon, dass unser Cohort die notwendige Psychologische Sicherheit vermittelt, sodass andersdenkende ihre eigene Meinung offen und ehrlich vertreten können. Ich fühle mich stolz Teil dieser Gruppe zu sein.

Von Antonia erfahre ich, dass es heute nicht mehr «6 Rs» sondern «10 Rs» der Kreislaufwirtschaft sind. Von ihr höre ich auch zum ersten Mal vom «Product Mindset». Ein Set an Strategien und Vorgehensweisen, um komplexe Probleme zu lösen. Man ermittle zunächst das Problem und stelle sich die Frage, ob es wirklich eines gibt und dieses auch unmittelbar gelöst werden sollte. Besonders letzteres räsoniert mit mir; dieser Frage wird oftmals nicht nachgegangen, sondern es wird direkt in die Umsetzung gestartet. Für die Priorisierung und Planung ist sie jedoch unabdingbar. Ich nutze diese Frage nun wirklich oft für die Priorisierung von Anfragen in meinem Job. Wir gehen weiter zu Lösungs-Hypothesen, zu deren Validierung und zur Messung der Resultate. Zum Schluss gilt es iterativ zu adaptieren und früh zu scheitern. Antonia betont man solle schnell, früh und oft scheitern. Nur so könne man Lernen, frühzeitig anpassen, Risiken reduzieren und Innovation fördern. Ich bin begeistert, denn ich mag Strukturen und klare Anweisungen. Schnell finde ich im Job als auch im Privaten «Probleme», die es zu lösen gibt, stelle Hypothesen auf und freue mich auf deren Validation. Auf das frühe scheitern nicht, das Mindset möchte ich noch lernen.

Die beiden Vorlesungen des CAS Women Leading Digital haben mir viel praktisches und theoretisches Know-How vermittelt und meine Perspektiven erweitert. Es ist mehr als nur Konzepte und Modelle: Ich erhielt wertvolle Werkzeuge für meine berufliche und persönliche Entwicklung und fühle mich insgesamt inspiriert und gestärkt und bin dankbar Teil dieser unterstützenden Gemeinschaft zu sein. Mein Fazit: ich will mehr davon!

 

Dieser Fachbeitrag wurde für das CAS Digital Women Leading HWZ verfasst und wurde redaktionell aufgearbeitet.

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