Alle Macht dem Kunden: Social Commerce verändert den Handel
Januar 2, 2018
Der digitale Handel ist im Wandel. Haben wir gerade in der Weihnachtszeit erlebt, in der alle online Geschenke bestellen. Aber was genau ist E-Commerce oder Social Commerce? Aus dem Unterricht des CAS Social Media Management mit Gregor Westerhold zum Thema Social Commerce berichtet Kerstin Lenz.
Referent Gregor Westerhold (Titelbild) ist Auskenner in einer ganz eigenen Welt – der vom Social Commerce. Er ist Berater bei der auf E-Commerce, E-Business und Digitale Transformation spezialisierten Firma Carpathia in Zürich.
Der Clou kommt ganz am Anfang: Social Commerce hat nichts mit Facebook und Twitter zu tun! Okay. Aber womit denn dann? Ist doch irgendwie alles „social“. Nix da, meint Social-Commerce-Experte Westerhold, die wirkliche Transformation steht uns noch bevor.
Seine Thesen:
Gregor Westerholz: „Die jungen Leute verlangen die `neue Welt`, weil sie die alte nicht mehr kennen.“
Und deshalb schlägt in zwei bis drei Jahren die Transformation voll ein. Allerdings kaufen schon jetzt 50% der Internet-Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz online ein, so eine Studie der Hochschule St. Gallen zum Online-Handel. „Schuld“ sind wie schon so oft Smartphones mit der ständigen Möglichkeit zur mobilen Nutzung.
Schon der Paradigmenwechsel vom geschriebenen Einkaufszettel mit der samstäglichen Einkaufstour hin zum digitalen Einkaufsprozess hat viele Firmen überfordert. Dennoch zeigt sich, dass nicht (mehr) alles online gekauft wird, sondern nur die dafür prädestinierten Waren wie zum Beispiel Flugtickets. Und das Online-Angebot ist auch ein Trafficbringer in die Läden hinein. Aber der E-Commerce boomt.
Denn die „Social Commerce“-Komponenten sind dazu gekommen (aber immer noch nicht Facebook und Twitter).
Der Dialog zwischen Käufer und Anbieter kann überall stattfinden: auf der Homepage, per App oder auf Social Media Anwendungen. Das Ziel ist: den User von der Konversation zum Kauf zu bewegen. (Definition von Conversational Commerce)
Der asiatische Markt ist durch WeChat in dem Bereich schon weit fortgeschritten. (Bild und Artikel “Wie WeChat in Asien genutzt wird” aus techinasia.com)
Ziel ist, den Kaufprozess „radikal“ (O-Ton Westerhold) zu verkürzen. Ohne Umleitung direkt kaufen, egal wo du gerade unterwegs bist, zum Beispiel in einer App, in Blogs oder in einer E-Mail, ganz egal in welchem Umfeld/Kontext Du Dich bewegst. Einkaufen im gesamten Netz über einen Buy-Button soll möglich werden.
Funktioniert das eigentlich? Geht so – zumindest bisher und hier. Die USA ist da schon weiter. Aber wir werden vom Contextual Commerce auf jeden Fall beeinflusst, gehen dann mehrheitlich über die Homepage und Suchmaschinen, um die Angebote zu recherchieren. Der direkte Weg von den Apps zum Kauf ist noch nicht möglich.
USA TODAY berichtete kritisch zu Amazon Key (Danke fürs Teilen, Yvonne Leuthard!).
Die Folge der Services: Keiner wählt mehr den Anbieter des Produktes aus, sondern es wird dort gekauft, wo immer gekauft wird.
Jetzt aber zum Kern gekommen: Zum Social Commerce. Früher ging man mit Freunden shoppen als soziales Erlebnis. Das fällt online weg, wird aber geschickt ersetzt durch verschiedene soziale Elemente und zwar diese:
Deswegen die Tipps vom Profi:
Und wer sich jetzt fragt, warum die Menschen bei all dem mitmachen? Ganz einfach: Weil es Spass macht!
Nachtrag: Im Zug nach dem Kurs den Spiegel von Anfang Dezember in die Hand genommen und Peng! Da ist das Thema schon wieder: Klicken und für läppische 39 Cent lesen. Der Artikel bietet weitere interessante Beispiele und Blicke hinter die Kulissen von Unternehmen, die im Online-Handel tätig sind.
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