Agile Leadership – Make a difference
Februar 28, 2018
Aus dem Unterricht des CAS Digital Leadership mit Adrian Zwingli berichtet vom Nachmittag Toralf Schnell.
Am Agile Leadership Tag erwarteten uns spannende Insights zum Thema Agile Leadership und wie wir, als Führungskraft, den Unterschied ausmachen können. Schwerpunkte bildeten Agile Organizations, Dual Transformation sowie Agile Prozesse, Vorgehen, People und Leadership. Abgerundet wurde der Tag durch zwei Impulsreferate von David Bänziger von der Zürcher Kantonalbank und Philipp Schneider von Sonova.
Beim wichtigen Thema Organisation erläuterte uns Adrian das Prinzip vom Org Chart Dept. Es sind die Schulden, die Unternehmen zahlen müssen, wenn Ihre Strukturen, Organigramme und Prozesse starr sind, während sich die Welt verändert. Es referenziert also auf ineffektive, organisatorische Strukturen, die der effizienten Arbeit im Weg stehen.
Die heutigen Marktverhältnisse erfordern eine Anpassungsfähigkeit und den Mut zum Wandel. Eine Organisation, die heute aufgebaut wird, soll nicht für heute sein, sondern für die nächsten 6 – 18 Monate. Kräfte sollten nicht für interne Positionskämpfe verschwendet werden, sondern für das Unternehmen um es nach aussen und gegen den Markt zu stärken. Entscheidungen dürfen dabei auch einmal falsch sein. Wichtig ist, dass man daraus lernt. “Fail fast, learn fast.”
Um den Wandel weg von der klassischen Organisationshierarchie anzugehen, stellt Adrian die “Zelle” vor. Wie ein Organismus ist die Zelle allein lebensfähig. Es ist also angedacht in einem miteinander verbundenen Netzwerk, die benötigten Fähigkeiten zusammenzufassen. Das sind beispielsweise Fähigkeiten vom Marketing bis zur Produktentwicklung. Ziel ist eine produktgeleitete Organisation. Beispiele dafür sind Google, die mit Alphabet eine Holding über Ihren Produktunternehmen wie Analytics, Search, Chrome, etc. haben. Auch eine Versicherung, die beispielsweise ein separates Online Unternehmen hat, geht diesen Weg. Hier wurden ebenfalls alle relevanten Funktionen zusammengefasst, um mit neuen Produkten online aufzutreten.
Organisation ist aber nicht nur die Organisationshierarchie allein. Wichtig ist auch bei sich selbst anzufangen. Sich selbst zu organisieren. Weshalb als nächstes das Organisational Refactoring besprochen wurde.
Interessante und inspirierende Punkte wurden genannt und weiter ausgeführt. So macht es durchaus Sinn, sich jeden Tag Zeit einzuräumen, um über zukünftige Themen und Entwicklungen nachzudenken. Auch das tägliche Reflektieren seiner Arbeit und des Tagesablaufs, um zu überlegen, was man hätte besser machen können, war für mich inspirierend. Ein weiterer, wesentlicher Punkt ist das Festhalten von seinen eigenen Zielen. Auf diese sollten die eigene Arbeit, die Meetings an denen man teilnimmt, selbst die Verabredung zum Mittagessen einzahlen. Auch eine generelle ToDo Liste, mit Dingen die man erledigen will, und eine ToDoToday Liste helfen einem bei der Organisation. Frei verfügbare Tools wie Trello machen das ganze digital und stehen auf allen Geräten zur Verfügung.
Eine der größten Herausforderungen für heutige Unternehmen ist die duale Transformation. Das heisst das gleichzeitige Stärken des heutigen Geschäfts während das morgige entwickelt werden muss. Adrian hat an Beispielen von Amazon, Netflix und anderen klar machen können, wie das gelingen kann. So waren die Amazon Web Services (AWS) als erstes einmal als Plattform für Amazon selbst gedacht, um dann daraus ein neues Geschäftsmodell für die Zukunft zu entwickeln.
Agilität ist die Fähigkeit einer Organisation sich rasch, produktiv und kosteneffizient an Markt- und Umfeldveränderungen anzupassen. Doch eine Organisation wird nicht über Nacht agile. Beginnen kann es in “kleinen Babyschritten” wie David Bänziger von der Zürcher Kantonalbank später in seinem Impulsreferat verrät. Beispielsweise mit der Einführung von ersten Tools und Prozessen, aus denen Best Practices werden, welche sich dann als Prinzipien und Werte manifestieren. So ergibt sich am Ende eine gemeinsame, agile Denkweise in der Organisation.
Nicht die Organisation ist es die sich verändert, sondern die Menschen die darin arbeiten. Als Führungskraft sollten wir vorangehen und inspirierend auf die Kollegen um uns herum wirken. Wir sollten den Mut haben, die Dinge klar anzusprechen, den Markt und die Trends verstehen und eine motivierende Kultur und Arbeitsumgebung schaffen. Wenn also das nächste Mal jemand fragt “Who wants to lead the change?” heb einfach die Hand. Machen ist wie wollen. Nur krasser.
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