Scheitern ist Teil des Erfolgs
September 7, 2022
Folgender Blogbeitrag wurde von Ruedi Meier im Rahmen des EMBA Digital Leadership verfasst und enthält subjektive Färbungen. Kuratiert wurde der Beitrag von Studienleiter Manuel P. Nappo sowie der Redaktion des Institute for Digital Business.
Aus dem Unterricht des EMBA Digital Leadership mit Daniela Landherr, Claude Siegenthaler, Joanna Stefanska und Urs Bucher berichtet Student Ruedi Meier:
Scheitern ist Teil des Erfolgs. Geht es dir auch oftmals so im Leben? Du machst etwas zum ersten Mal und es gelingt dir nicht.
Beim zweiten Mal lernst du aus deinem ersten Versuch, machst Dinge anders und es kommt besser.
Bei Google als Beispiel, wird die Fehlerkultur intensiv gelebt. Daniela Landherr fragte uns einsteigend nach dem bisher grössten Fehler im Leben. Bei Tech Konzernen wie Google, wird bei Projekt Reviews oft gefragt, wo man auf dem Weg gescheitert ist. Ist die Antwort nie, so ist das Produkt noch nicht gut genug. Fehler machen ist menschlich. Und wer aus Fehlern lernt, wird besser. Ja, Scheitern ist Teil des Erfolges.
Daher; erzählt von euerem «Scheitern».
Erstens, werden es dann andere auch tun und Zweitens, können die andern aus euren Fehler lernen.
Ein Problem von vielen Unternehmen ist, dass in der obersten Führungsetage Schwierigkeiten nicht genannt werden. Niemand will über Herausforderungen berichten, aus Angst dafür zu büssen. Man möchte erfolgreich sein und da gibt es keine Niederlagen. Doch kann man als Unternehmen mit einer solchen Kultur erfolgreich sein?
Viele CEOs wünschen sich eine offenere Fehlerkultur und dass ihnen Leute von den Herausforderungen berichten. Denn nur so können dafür Lösungen gefunden werden. In diesem Sinne ermutige ich dich, auf eine gute Art und Weise Probleme anzusprechen und am besten Verbesserungen gleich vorzuschlagen. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass wir als Führungspersonen Kritik zulassen und eine lösungsorientierte Kultur leben müssen.
Unternehmen, in welchen über Probleme diskutiert wird und sich daraufhin was ändert, sind führend. Firmen, in denen man über Probleme spricht, sich jedoch nichts ändert, sind weniger erfolgreich. Während Betriebe, in denen man überhaupt nicht über Probleme spricht, bereits tot sind.
Erinnern wir uns persönliche Situationen wo man etwas angesprochen hat. Wie war jeweils die Reaktion des Gegenübers? Die erste Reaktion ist von enormer Wichtigkeit. Sie entscheidet darüber ob das Gespräch abgeblockt oder man weiter in die Tiefe gehen kann. Unsere eigene Antwort ist also wichtig, wenn wir mit einer Herausforderung einer anderen Person konfrontiert werden. In jeder Situation. Beruflich wie im Privaten. Dafür verantwortlich ist die Amygdala. Sie triggert in unserem Hirn wie wir in unvorhergesehenen, kritischen Situationen reagieren. Unter anderem auch wegen dem, werden in Teams wie Polizei oder Feuerwehr, Ernstfälle so echt wie möglich trainiert.
Was unterscheidet ein gutes Team von einem high performing Team? Daniela Landherr erklärte uns dies eindrücklich anhand einer Studie zu high performing Teams. Zuoberst auf der Rangliste steht die psychologische Sicherheit. Sprich, es herrscht ein gesunder Wettbewerb und man muss keine Angst haben Fehler zu begehen. Scheitern ist Teil des Erfolgs.
Es ist ausserdem enorm wertvoll, wenn man weiss, man kann sich in schwierigen Situationen auf die Chefin oder den Chef verlassen. Und zwar zu 100 Prozent. Dies ist mit Dependability gemeint, was an zweiter Stelle kommt.
Seit der Corona Pandemie ist Purpose wieder wichtiger geworden. An dritter Stelle würde wohl heute mit knappem Abstand Purpose stehen. Die Reihenfolge und die Erfolgsfaktoren stammen auf dem folgenden Bild aus dem Jahr 2012. Wir gehen jedoch davon aus, dass dies auch im Jahr 2022 noch immer zutreffend ist bis auf den Vormarsch von Purpose. Diese Änderung bemerkt man vor allem beim Einstellen von Personal. Viele Leute fragen sich heute, wo und wofür sie arbeiten. Ein hoher Lohn kann kurzfristig Anreiz schaffen. Doch wirklich wichtig sind heute ein guter Purpose und das Team. Das sind doch schöne Fakten. Sie zeigen Unternehmen auf wo sie den Fokus legen sollten. Sich mit den Mitarbeiter:innen auseinandersetzen und ihnen einen Sinn aufzeigen.
Wir alle haben als Vorbereitung für den Unterrichtstag mit Claude Siegenthaler und Joanna Stefanska eine persönliche Development Vision erstellt. Darauf ist ein Vision Statement, Learning Aspirations sowie die Guiding Principles. Die Visualisierung davon ist jedoch fast das Wichtigste. Wo möchten wir in 2, 3 oder 4 Jahren sein?
Ein bildlicher Ansatz kann auch bei anderen Themen helfen, z.B. bei der Verarbeitung von schwierigen Situationen. Dadurch muss nicht mehr alles gesagt werden, sondern das Bild erzählt bereits vieles. Bei der Aufarbeitung sind die Leute emotional gelassener weil sie sich bei der Erarbeitung des Bilds schon intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt haben.
Bei der Vorstellung der Development Vision war es extrem spannend zu sehen, wie die Klassenkollegen:innen sich gegenseitig einschätzen und auch wie unterschiedlich und ambitioniert die Entwicklungsziele sind. In kleinen Gruppen gaben wir uns gegenseitig Feedback und entwickeln nun darauf basiert die persönliche Development Vision weiter. Bei Claude wird darauf geachtet, dass wir genug Zeit haben für Selbstreflektion. Während dem Unterricht wie aber auch eben das Beispiel zeigt von der Personal Development Vision. Hier geht es um das nächste Ich. Wo können wir uns verbessern und wie wollen wir das tun. Damit befassen wir uns auf der Reise unseres EMBAs in Digital Leadership weiter.
Urs Bucher, Verantwortlicher für unser TEDx Modul, organisierte uns einen intensiven Samstag in den neuen AVA Studios in Kloten. Uns erwartete ein lehrreiches und herausforderndes Präsentationstraining mit Kiki Maeder.
Trotz Samstag und 30 Grad draussen, schaffte es Kiki mit ihrem Programm, uns den ganzen Tag engagiert und fokussiert auf die Präsentationen zu halten. Alle trugen 2 Minuten vor, wurden dabei aufgenommen und danach in der Klasse analysiert. Kiki Mäder konnte dank ihrer langjährigen Erfahrung im Showbusiness wertvolle Tipps geben. Wie man z.B. mit Nervosität umgehen kann vor einem Auftritt oder was Frauen machen können, wenn ihre Stimme eher hoch ist.
Es ist ein spezielles Gefühl, sich selbst zu hören, zu sehen und in der Gruppe zu analysieren. Dafür braucht man ebenfalls Vertrauen und Respekt voreinander. Die meisten von uns standen zum ersten Mal vor einer Kamera. Dafür brauchte es auch eine grosse Portion Mut und eben das Bewusstsein, Scheitern ist Teil des Erfolgs. Nach der ersten Runde Vorträge und anschliessender Analyse performte jede:r am Nachmittag noch einmal. Es war beeindruckend, die Fortschritte in dieser kurzen Zeit zu sehen.
Einmal mehr hat sich das an diesem Tag gezeigt, dass wir bereits nach einem Semester eine zusammengeschweisste Truppe sind. So konnten wir jede Person individuell weiterbringen und etwas mit auf den Weg geben. Am Abend ging jeder erschöpft doch mit ganz vielen wertvollen Tipps und Tricks nachhause.
Eine weitere EMBA Digital Leadership Woche ist vergangen und unser Rucksack mit neuen positiven Ideen geladen.
Unser Ziel ist es, als Führungspersönlichkeiten zu wachsen, um etwas Sinnvolles zu bewirken – dieses Ziel haben sich die 15 Teilnehmer der EMBA Digital Leadership 22-1 Klasse gesetzt.
Im Januar 2022 gestartet, wird die Klasse diese Reise gemeinsam in den kommenden 18 Monaten gehen. Während dieser Zeit werden wir in regelmässigen Abständen über das Erlebte berichten.
Mehr Informationen zum Executive MBA – Digital Leadership unter: https://fh-hwz.ch/produkt/emba-digital-leadership/
Für die Klasse schreiben: Lukas Arnet, Martin Koch, Ruedi Meier und Pascal Theiler
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